
Die Vorbereitungen für das mit Spannung erwartete Fußball-Derby zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig sind bereits in vollem Gange. Doch die Vorfreude wird durch eine Anordnung der Polizeidirektion Hannover gedämpft. Diese hat aus Sicherheitsgründen einen Teilausschluss von Gästefans angeordnet. Bei dem Spiel, das zwischen dem 8. und 9. März 2025 stattfinden soll, dürfen nur maximal 2.541 Anhänger der Eintracht in das Stadion. Damit ist der Gästefan-Bereich auf lediglich 60 Prozent ausgelastet.
Die Entscheidung beruht auf dem Paragrafen 11 des Niedersächsischen Polizei- und Ordnungsbehördengesetzes und resultiert aus wiederholten Ausschreitungen zwischen den Fanlagern. Diese haben bereits früher zu erheblichen Sicherheitsbedenken geführt. Auch Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens hatte im letzten Jahr einen kompletten Ausschluss der Gästefans angedroht, falls die Situation sich nicht bessert. Dies verdeutlicht die Dringlichkeit und Ernsthaftigkeit der Maßnahme.
Konflikte zwischen Fanlagern
In der Vergangenheit gab es bereits Vorfälle, die zur aktuellen Entscheidung beitrugen. Beim Hinspiel in Braunschweig durften nur 1.260 statt der ursprünglich geplanten 2.100 Hannover-Anhänger Tickets erwerben. Dies zeigt, dass die angespannten Verhältnisse zwischen den Fangemeinschaften zunehmend zwischen den Klubs und der Polizei zu Lasten der Unterstützer ausgehandelt werden. Beide Fanlager haben in der Vergangenheit bereits gegen die Polizeiverfügung demonstriert, was auf weiter anhaltende Spannungen hinweist.
In einem weiteren Kontext zeigt ein Vorfall beim Fußball-Zweitligisten Karlsruher SC, wie ernst die Lage in der Szene ist. Der Verein muss eine Geldstrafe von 52.200 Euro zahlen, nachdem es bei einem DFB-Pokalspiel zu unsportlichem Verhalten seitens der Fans kam. Hier wurden während eines Spiels gegen SV Sandhausen Pyrotechnik und Trinkbecher auf das Spielfeld geworfen, was zu einer Strafe von insgesamt 52.200 Euro führte. Solche Vorfälle verdeutlichen, dass die Sicherheitslage im deutschen Fußball immer wieder auf die Probe gestellt wird.
Die bevorstehenden Maßnahmen zur Einschränkung der Fanfrequenz bei wichtigen Spielen sind daher nicht nur präventiv, sondern auch eine Reaktion auf vergangene Ausschreitungen. In diesem Licht bleibt zu hoffen, dass durch solche Einschränkungen künftig ein friedlicherer Kulturaustausch zwischen den Fangruppen möglich wird.