
Am 7. März 2025 steht ein ganz besonderes Ereignis im Rahmen des traditionsreichen Niedersachsenderbys an. Hannover 96 trifft auf Eintracht Braunschweig im 182. Aufeinandertreffen. Die Partie wird im Stadion am Maschsee ausgetragen und verspricht, sowohl sportlich als auch gesellschaftlich von Bedeutung zu sein. Doch bereits vor dem großen Match fand ein ungewöhnliches Spiel statt: Pastorinnen, Pastoren, Diakoninnen und Diakonen der beiden Städte traten in einem Fußballspiel gegeneinander an.
Das Spiel fand auf einem kleinen Fußballplatz in der Lutherkirche in Hannover statt. Die Teilnehmer trugen die Trikots ihrer jeweiligen Clubs, die von Hannover 96 und Eintracht Braunschweig gestiftet wurden. Hannovers Sportpastor Peti Schmidt betonte, dass dieses Derby für Fußball-Fans das wichtigste Spiel des Jahres darstellt. Das Ziel des Pastorenspiels war es, ein Zeichen gegen die Rivalität und die teils gewalttätigen Ausschreitungen zu setzen, die das Derby häufig begleiten. „Ausschreitungen neben dem Platz sind nicht akzeptabel“, so Schmidt.
Die historische Rivalität
Die Rivalität zwischen Hannover und Braunschweig hat historische Wurzeln, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreichen. Diese lange Tradition machte das Spiel zu einem emotionalen Event für beide Fangruppen. Nachhaltig benachteiligt könnte sich die Eintracht jedoch fühlen, da Hannover 96 aktuell auf Platz 8 der Tabelle steht, während Braunschweig auf einem kritischen 16. Platz in der 2. Fußball-Bundesliga rangiert. Während Hannover dringend Punkte für die Aufstiegs-Relegation benötigt, ist Braunschweig nur einen Punkt von der Abstiegszone entfernt.
Um die Sicherheit während des Spiels zu gewährleisten, wurde ein Teilausschluss für Gästefans beschlossen. Höchstens 2.541 Braunschweiger Fans dürfen ins Stadion, die Eintrittskarten für diese Gruppe machten weniger als 10% der verfügbaren Tickets aus. Dies ist eine Reaktion auf vergangene Gewalt und Vandalismus, die mit den Begegnungen zwischen diesen beiden Clubs assoziiert werden. Der Braunschweiger Fanblock kann aus Sicherheitsgründen nur zu maximal 60 Prozent ausgelastet werden, was die Vorfreude auf das Match zudem belastet.
Sicherheitsmaßnahmen und Faninteraktion
Die Behörden haben umfassende Sicherheitsmaßnahmen getroffen, um das Risiko von gewalttätigen Auseinandersetzungen zu minimieren. So plant die Bundespolizei, rivalisierende Fangruppen bei der Anreise zu trennen, und für die etwa 1.200 Braunschweiger Fans, die mit einem Sonderzug anreisen, wird der Bahnhof Linden Fischerhof angefahren. Glasflaschen, Dosen und pyrotechnische Gegenstände sind bereits während der Anfahrt verboten.
Eine jüngste Studie über Sicherheitsmaßnahmen im deutschen Fußball hebt die Bedeutung effektiver Präventionsstrategien hervor. Verantwortlich dafür sind zahlreiche Akteure, unter anderem der DFB, die DFL, Fans und private Sicherheitsdienste. Ziel ist es, sicherzustellen, dass alle Beteiligten in einem respektvollen und sichereren Umfeld koexistieren können , wie die DFB-Studie zeigt.
Die Diskussion um Sicherheit im Fußball wird durch die Ankündigung der Braunschweiger Ultras, nicht zum Derby zu reisen, zusätzlich angeheizt. Diese Entscheidung ist Teil eines Protestes gegen den Teilausschluss, der im Februar von Innenministerin Daniela Behrens (SPD) beschlossen wurde. Zuletzt demonstrierten rund 500 aus Braunschweig angereiste Fans, um für mehr Mitspracherechte in der Sicherheitsplanung zu plädieren.
Das bevorstehende Duell zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig verspricht nicht nur ein sportliches Highlight, sondern stellt auch eine Herausforderung in Bezug auf die Fansicherheit dar. Der Ausgang des Spiels und die Reaktionen der Fangruppen werden zeigen, ob das Derby weiterhin in der Lage ist, sowohl Herzen zu gewinnen als auch Diskussionen zu entfachen. Die Rivalität, die nur schwer abzubauen ist, wird unweigerlich den Charakter des Spiels beeinflussen.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, dass die Herausforderungen in der Faninteraktion und Sicherheit ein zentrales Thema für den Fußball darstellen, insbesondere in der angespannten Atmosphäre zwischen Hannover und Braunschweig.
NDR ergänzt, dass die sportlichen Aspekte der Rivalität ebenfalls von großer Bedeutung sind, da beide Teams jetzt alles geben müssen, um die jeweilige Saison so erfolgreich wie möglich zu gestalten.