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Junge Bestatterin aus Langenhagen: Ein Beruf mit Herz und Erlebnis

Junge Menschen wählen den Beruf des Bestatters, motiviert durch persönliche Erfahrungen mit Verlust. Eine Bestatterin aus Langenhagen berichtet von ihrer Reise und den Herausforderungen der Trauerbewältigung.

In der Region Hannover hat die 23-jährige Nicole Schmidt-Döring eine bedeutende Karriere als Bestatterin eingeschlagen. Ihre Tätigkeit im Institut Richard Eggers in Langenhagen basiert auf einer persönlichen Tragödie, die sie dazu brachte, sich intensiver mit den Themen Tod und Trauer auseinanderzusetzen. Als sie mit nur 16 Jahren zum ersten Mal Mutter wurde, verlor sie tragischerweise ihre Tochter in der 40. Schwangerschaftswoche. Diese Erfahrungen prägten ihr Leben nachhaltig. Schmidt-Döring berichtete, dass sie in dieser schweren Zeit auf unsensible Reaktionen gestoßen ist, wie etwa die Aussage „Sie hat doch noch gar nicht gelebt“.

Die Unterstützung durch die beauftragte Bestatterin half ihr zudem erheblich. Diese Erfahrung inspirierte sie, selbst Bestatterin zu werden, um anderen Menschen Halt und Beistand zu geben. Schmidt-Döring betont die Notwendigkeit, als Bestatter eine gewisse Distanz zu wahren, um den Betroffenen einen Raum für ihre Trauer zu bieten. Ihre Geschichte steht exemplarisch für viele junge Menschen, die in den Bestattungsberuf einsteigen und auf diese Weise Nähe und Verständnis zu trauernden Angehörigen gewährleisten möchten und die Bedeutung der Trauerphasen kennen.

Die Phasen der Trauer

Die Trauerarbeit ist ein komplexer Prozess, der von verschiedenen Phasen geprägt ist. Elisabeth Kübler-Ross beschreibt in ihrem bekannten Modell fünf zentrale Phasen, die Menschen häufig nach einem Verlust durchlaufen. Diese sind:

  • Leugnen: Unfähigkeit, die Realität zu akzeptieren.
  • Zorn: Wut und Frustration über die Situation.
  • Verhandeln: Versuch, das Schicksal durch bestimmte Handlungen abzuwenden.
  • Depression: Gefühl der Hilflosigkeit und Resignation.
  • Akzeptanz: Frieden mit der Situation und Wertschätzung des Lebens.

Diese Phasen sind nicht starr, sondern können individuell variieren und fließend verlaufen. Der Umgang mit Verlust und die damit verbundenen Gefühle sind für jeden Menschen einzigartig. Zudem können auch zusätzliche Phasen wie Schuldgefühle und Desorganisation auftreten, die von anderen Autoren in den Trauermodellen hinzugefügt wurden. Dies betont die Komplexität des Trauerprozesses und die Notwendigkeit, diesen in seiner Vielfalt zu verstehen. Insbesondere bei Unfalltoden sind Schuldgefühle häufig präsent und können zu intensiven emotionalen Belastungen führen.

Hilfe und Unterstützung

Bestattungsunternehmen spielen eine entscheidende Rolle im Trauerprozess und bieten Unterstützung in allen Phasen an. Diese Hilfestellungen sind unerlässlich, um Angehörigen einen Rahmen für ihre Trauer zu geben und sie in schwierigen Zeiten zu begleiten. Gespräche mit Fachleuten können helfen, die Traurigkeit zu strukturieren und zu verarbeiten, was besonders für Kinder wichtig ist, die ebenfalls ähnliche Phasen durchlaufen, jedoch eine kindgerechte Begleitung benötigen.

Schmidt-Dörings Entscheidung für den Bestatterberuf zeigt, wie persönliche Tragödien in positive Taten umgewandelt werden können. Die Wichtigkeit der Trauerbewältigung und der Begleitung von Hinterbliebenen wird in der Gesellschaft oft unterschätzt, obwohl diese Themen jeden betreffen können.

Durch das Verständnis der Trauerphasen nach Kübler-Ross und anderen kann eine tiefere Einsicht in den Umgang mit Verlust und Tod erreicht werden. Diese Modelle bieten Orientierung und können Betroffenen helfen, ihre Emotionen zuzulassen und den Trauerprozess zu navigieren. Noble Bestatter wie Schmidt-Döring sind essenziell in der Begleitung der Hinterbliebenen.

Weitere Informationen zu diesen Trauerphasen finden Sie bei bestattung4you sowie trauerhaus-sobotta.

Referenz 1
www.saechsische.de
Referenz 2
bestattung4you.com
Referenz 3
trauerhaus-sobotta.de
Quellen gesamt
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