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Herz-Kreislauf-Gesundheit bei Kinder-Nierentransplantation: Studie gestartet!

Am 13. Januar 2025 startet die MHH eine vielversprechende Studie zur Blutdruckeinstellung bei Kindern nach Nierentransplantation, um Herz-Kreislauf-Gesundheit und Lebensqualität zu verbessern.

Die medizinische Forschung hat sich intensiv mit der Verbesserung der Gesundheitsversorgung nach Nierentransplantationen befasst. Ein bedeutendes Projekt ist die Studie SOPHOCLES, das von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) koordiniert wird. Diese internationale multizentrische randomisierte Studie zielt darauf ab, die Herz-Kreislauf-Gesundheit und Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen nach Nierentransplantationen zu verbessern, während Herz-Kreislauf-Erkrankungen als häufige Komplikationen angesehen werden, die Schlaganfälle und Herzinfarkte zur Folge haben können. Der Blutdruck hat hierbei eine zentrale Rolle, da er entscheidend zur Entstehung dieser Erkrankungen beiträgt. Die Studie umfasst 170 Teilnehmer und erstreckt sich über fünf Jahre.

Die Teilnehmenden werden in zwei Gruppen unterteilt, wobei eine Gruppe ein intensiviertes Blutdruckmanagement erhält, während die andere nach den aktuellen Standards behandelt wird. Die Blutdruckwerte werden durch Telemedizin kontinuierlich überwacht, was eine drahtlose Übertragung der Messungen ermöglicht. Neben den Blutdruckwerten werden auch die Herzstruktur sowie funktionelle Parameter berücksichtigt. Weitere Forschungsschwerpunkte sind die Funktion der transplantierten Niere und die Gefäßgesundheit, einschließlich der Pulswellengeschwindigkeit und der Wanddicke der Halsschlagader. Die Ergebnisse dieser Studie sollen letztlich evidenzbasierte Empfehlungen für die Behandlung von Bluthochdruck bei betroffenen Kindern und Jugendlichen liefern. Dies wird mit 2,5 Millionen Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Im Jahr 2024 haben an der MHH 15 Kinder erfolgreich eine neue Niere transplantiert bekommen.

Bluthochdruck nach Nierentransplantation und medikamentöse Behandlung

Bluthochdruck, auch als Hypertonie bekannt, ist ein häufiges Problem bei Nierentransplantierten und wird in der medizinischen Gemeinschaft intensiv untersucht. laut Cochrane zeigen blutdrucksenkende Medikamente, wie Kalziumkanalblocker, eine wahrscheinliche Wirksamkeit bei der Verhinderung von Todesfällen und dem Verlust transplantierter Nieren. Diese Medikamente spielen eine zentrale Rolle in der Therapie nach einer Nierentransplantation und sind wichtig zur Minimierung komorbider Risiken wie Herzinfarkten oder Schlaganfällen.

Insgesamt wurden 97 Studien mit 8706 Teilnehmern analysiert, wobei die Ergebnisse darüber hinaus darauf hinweisen, dass Kalziumkanalblocker moderate Evidenz zur Verhinderung von Todesfällen und dem Verlust der transplantierten Niere liefern, jedoch weniger Evidenz zur Verbesserung der Nierenfunktion bieten. Die Studie über blutdrucksenkende Medikamente birgt Unsicherheiten bezüglich der Wirkungen anderer Medikamente, da weniger Daten vorliegen und einige Studien nicht optimal durchgeführt wurden.

Der Weg zur Nierentransplantation

Vor einer Nierentransplantation durchlaufen Patienten einen umfassenden Prozess, der in fünf Etappen gegliedert ist. Zunächst erfolgt eine Diagnose und persönliche Orientierung, gefolgt von einer intensiven Evaluation, in der die Eignung für eine Transplantation durch ein interdisziplinäres Team festgestellt wird. Nach einer positiven Entscheidung werden die Patienten auf die Warteliste gesetzt und erhalten regelmäßige medizinische Betreuung. Wenn ein passendes Spenderorgan über Eurotransplant zur Verfügung steht, können sie schließlich operiert werden.

Nach der Transplantation folgt eine enge Nachsorge. Diese umfasst regelmäßige Nachuntersuchungen sowie die lebenslange Einnahme von Immunsuppressiva, um Abstoßungsreaktionen zu verhindern. Ein aktives Leben mit moderater Bewegung wird empfohlen, während auch soziale und rechtliche Fragen zur Rehabilitation behandelt werden. Statistisch leben transplantierte Patienten länger als Dialysepatienten, was die Nierentransplantation zu einer wertvollen Option bei Nierenversagen macht.

Insgesamt zeigen diese Entwicklungen, wie wichtig eine integrierte medizinische Versorgung und fortlaufende Forschung sind, um das Leben von Nierentransplantierten und deren Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.

Referenz 1
www.mhh.de
Referenz 2
www.cochrane.org
Referenz 3
www.uke.de
Quellen gesamt
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