
Auf der Hannover Messe, die vom 31. März bis 4. April unter dem Motto „Data-driven Industry – Shaping a New Era“ stattfindet, präsentieren Unternehmenspartner und Wissenschaftler innovative Lösungen. Der Gemeinschaftsstand der Plattform Industrie 4.0 ist ein zentraler Anlaufpunkt, um die neuesten Entwicklungen der Industrie zu zeigen. Die Universität Paderborn ist mit den Projekten „Decide4ECO“ und „NeMo.bil“ vertreten, die beide vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert werden. Dies berichtet die Universität Paderborn.
Besucher können sich über verschiedene Initiativen informieren, darunter die „Manufacturing-X“ und die „8ra Initiative“, außerdem zum Themenbereich „Mobilität 4.0“. Ziel von „Manufacturing-X“ ist die Vereinfachung des Datenaustauschs in der Industrie. Dies wird durch das Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn unterstützt.
Nachhaltigkeit im Fokus
Eines der herausragenden Projekte am Messestand ist „Decide4ECO“, das Lösungen zur Bewertung der Nachhaltigkeit von Produkten während der Entwicklungsphase entwickelt. Das Team nutzt Daten aus Softwaresystemen über neuartige Konnektoren in Datenräumen. Hierbei werden wichtige Kennzahlen wie der CO2-Fußabdruck, die Recyclingquote sowie die Wassernutzung ermittelt. Arthaus und Algorithmen zur Datenqualitätsbewertung sowie ein spezielles Referenz-Entwicklungsprozess werden ebenfalls präsentiert, unter anderem in Form von Demonstratoren wie dem „Daten-Ökosystem-Editor“ und einem KI-Chatbot.
Das zweite Projekt, „NeMo.bil“, hat die Entwicklung eines bedarfsgerechten Mobilitätssystems für Personen- und Gütertransport zum Ziel. Dabei kommen zwei Fahrzeugtypen zum Einsatz: kleine Fahrzeuge für die erste und letzte Meile und größere für längere Strecken. Ein zentraler Aspekt des Projekts ist die ressourcenschonende Gestaltung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), insbesondere in ländlichen Regionen. Die Universität Paderborn ist hierbei für die Tragstrukturen, Schnittstellentechnologien, Antriebe und deren digitale Planung zuständig.
Zusammenarbeit für eine bessere Zukunft
Im Kontext des Projekts „Decide4ECO“ und den Initiativen, die auf der Hannover Messe vorgestellt werden, hebt das Fraunhofer IPK hervor, wie wichtig eine Kreislaufwirtschaft ist. Diese zielt darauf ab, Produkte am Ende ihres Lebenszyklus nicht einfach zu entsorgen, sondern sie aufzubereiten oder in wiederverwendbare Teile zu Zerlegen. Der Austausch von Informationen entlang der Wertschöpfungskette wird durch Projekte wie Catena-X in der Kfz-Branche gefördert. Dies ist entscheidend, da Fahrzeugverwerter oft nur begrenzten Zugriff auf Informationen über verbauten Materialien haben.
Ein weiterer Ansatz im Bereich der Nachhaltigkeit umfasst die Entwicklung digitaler Zwillinge, die Transparenz über den CO2-Fußabdruck im Recyclingprozess schaffen. Mit Technologien zur Identifikation von Altteilen wird eine Grundlage für ein „zweites Leben“ bei Produkten geschaffen, was durch intelligente Bildverarbeitung und künstliche Intelligenz unterstützt wird. Zudem forscht das Fraunhofer IPK an rückstandslos recycelbaren Materialien, insbesondere Biopolymeren, die umweltfreundlich entsorgt werden können.
Die aktuellen Entwicklungen auf der Hannover Messe verdeutlichen das Engagement von Wissenschaft und Industrie, innovative Lösungen für eine nachhaltige und zukunftsfähige Produktion zu entwickeln und umzusetzen. Die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen spielt dabei eine Schlüsselrolle.