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Friedliche Kundgebung in Neukölln nach Gaza-Deal endet mit Polizeieinsatz

Am 16. Januar 2025 fand eine spontane Kundgebung in Neukölln statt, um die Einigung zwischen Israel und Hamas zu feiern. Die Polizei löste die Versammlung nach Straftaten auf.

Am gestrigen Mittwochabend kam es auf dem Hermannplatz in Berlin-Neukölln zu einer spontanen Kundgebung, die anlässlich der jüngsten Einigung zwischen Israel und Hamas über eine Waffenruhe und die Geiselfreilassung im Gazastreifen stattfand. Schätzungen zufolge nahmen bis zu 150 Personen an der Versammlung teil, die zunächst in einer positiven und friedlichen Atmosphäre begann. Teilnehmer verteilten Süßigkeiten wie Bonbons und Baklava und skandierten lautstark „Viva, viva Palästina“.

Doch die friedliche Stimmung hielt nicht lange an. Die Polizei löste die Versammlung gegen 21:45 Uhr auf, nachdem Straftaten beobachtet wurden und der Versammlungsleiter keine Einflussmöglichkeiten mehr hatte. Die meisten Anwesenden verließen den Platz ruhig, doch es kam zu mehreren Festnahmen. Insgesamt sind drei Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, darunter wegen des Skandierens von verbotenen Parolen. Teilnehmer riefen auch den umstrittenen Schlachtruf „From the river to the sea“, was zu einem hohen Aufsehen führte. Angehörige einer Großfamilie, die als Hamas-Sympathisanten bekannt ist, waren ebenfalls anwesend. Ähnliche kleinere, jedoch friedliche Demonstrationen in Städten wie Hamburg, Frankfurt, Mainz, Leipzig und Hannover wurden ebenfalls gemeldet.

Waffenruhe und Geiselfreilassung

Die Einigung zwischen Israel und Hamas, die am Sonntag in Kraft treten soll, wurde von Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, dem Ministerpräsidenten Katars, in einer Pressekonferenz bestätigt. In dieser ersten Phase der Vereinbarung, die 42 Tage dauern soll, sind wöchentliche Freilassungen von Geiseln vorgesehen. Insgesamt sollen in dieser Phase 33 Geiseln durch die Hamas freigelassen werden, im Gegenzug soll eine Vielzahl palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden. Die genaue Anzahl der freizulassenden Gefangenen wurde jedoch nicht spezifiziert; Medien berichten von Zahlen zwischen 990 und 1650 Gefangenen.

Die aktuelle Vereinbarung ist die erste dieser Art seit mehr als einem Jahr. Sie folgt auf mehr als 15 Monate intensiver Kämpfe, die am 7. Oktober 2023 mit einem Überfall der Hamas auf Israel begannen. Dieser Überfall führte zur Geiselnahme von mehr als 250 Personen und zu einer verherrenden militärischen Antwort seitens Israels, die über 46.700 Tote im Gazastreifen zur Folge hatte, laut Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde.

Hoffnung auf Frieden und Bedenken zur Stabilität

Trotz der Hoffnung für eine Linderung des Leids der Zivilbevölkerung im Gazastreifen bleiben Fragen zur Stabilität der Waffenruhe. Al Thani äußerte den Wunsch nach Ruhe von beiden Seiten, schloss jedoch mögliche Schusswechsel oder Angriffe bis zur Umsetzung des Abkommens nicht aus. Außerdem zeigte er Bedenken über die Wahrscheinlichkeit einer langfristigen Waffenruhe. Die nächsten Schritte zur Freilassung weiterer Geiseln sollen ab dem 16. Tag der Waffenruhe verhandelt werden, wobei auch der Rückzug der israelischen Armee ein wahrscheinlich zu besprechendes Thema sein wird.

Die Ungewissheit über die zukünftige Sicherheitslage im Gazastreifen und die Gefahr eines erneuten Konflikts bleibt allgegenwärtig. Der Kampf um einen dauerhaften Frieden geht in die nächste Runde, während zahlreiche Menschen weiterhin unter den Bedingungen der Konflikte leiden.

Für mehr Details über die Kundgebung und deren Auflösung, siehe Tagesspiegel. Weiterführende Informationen zum Abkommen zwischen Israel und Hamas finden Sie bei Yahoo Nachrichten und ZDF.

Referenz 1
www.tagesspiegel.de
Referenz 2
de.nachrichten.yahoo.com
Referenz 3
www.zdf.de
Quellen gesamt
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