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Kakao aus Ghana: Zertifizierungen steigern Ertrag, aber nicht Biodiversität!

Forschende der Uni Göttingen analysieren Nachhaltigkeitszertifikate im Kakaoanbau in Ghana. Ziel: Verbesserung des Lebensunterhalts von Kleinproduzierenden und Erhalt der Biodiversität.

Forschende der Universität Göttingen und der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission haben die Auswirkungen von Nachhaltigkeitszertifikaten im Kakaoanbau in Ghana untersucht. Ziel dieses umfassenden Projekts ist es, den Lebensunterhalt von Kleinproduzierenden zu verbessern und gleichzeitig die biologische Vielfalt zu erhalten. Hierfür wurden verschiedene Zertifizierungen wie Fairtrade, Rainforest Alliance und Cocoa Life analysiert, wie uni-goettingen.de berichtet.

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass die Zertifizierungen tatsächlich die Kakaoerträge und -einkommen der Kleinproduzierenden verbessern können. Jedoch wurden keine signifikanten positiven Auswirkungen auf die biologische Vielfalt in den Kakaoplantagen festgestellt. Die Forschung umfasst 814 Interviews mit kakaoproduzierenden Haushalten und Biodiversitätsanalysen auf 119 Kakaoplantagen, die in 46 Dörfern von fünf großen Kakaoregionen Ghanas durchgeführt wurden.

Zusammenhang mit dem Klimawandel

Neben den ökonomischen Aspekten gibt es auch ernsthafte Herausforderungen, die durch den Klimawandel entstehen. Laut das-wissen.de ist der Klimawandel eine der größten Herausforderungen des Jahrhunderts, die weitreichende Folgen für die globale Landwirtschaft hat. Extreme Wetterereignisse, wie Dürren und Überschwemmungen, erschweren die Produktion und gefährden die Lebensgrundlagen von über 500 Millionen kleinbäuerlichen Familien weltweit.

Die Studie hebt hervor, dass trotz der Verbesserungen bei Erträgen und Einkommen durch Zertifizierungen keine Hinweise auf einen Zielkonflikt zwischen Ertrag und Biodiversität gefunden wurden. Dies könnte darauf hindeuten, dass nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken unter bestimmten Voraussetzungen nicht nur ökonomische Stabilität, sondern auch ökologische Vorteile bringen können.

Erforderliche Maßnahmen und Herausforderungen

Allerdings ist die Situation durch die Konsequenzen des Klimawandels gefährdet. Höhere Temperaturen, Dürren und der Anstieg von Extremwetterereignissen beeinflussen die Qualität und Menge der Ernteerträge erheblich. Diese Faktoren machen es notwendig, dass die Anforderungen an Nachhaltigkeitszertifizierungen durch zusätzliche Maßnahmen zum Erhalt der biologischen Vielfalt ergänzt werden, wie die Studie nahelegt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die globale Landwirtschaft vor zahlreichen Herausforderungen steht, die durch den Klimawandel weiter verschärft werden. Um den Zusammenbruch der Nahrungsmittelsicherheit zu vermeiden, ist es wichtig, dass landwirtschaftliche Gemeinschaften sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Ansätze in ihrer Praxis verwirklichen. Die Verknüpfung von Klimagerechtigkeit und Handelsgerechtigkeit bleibt entscheidend für die Entwicklung nachhaltiger Lösungen im Kakaosektor, wie fairtrade-deutschland.de betont.

Die Forschung, gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Graduiertenkollegs „Nachhaltige Ernährungssysteme“, ist ein Schritt in die Richtung, kollaborative Maßnahmen zu erarbeiten, die sowohl ökonomische Stabilität als auch ökologische Integrität fördern.

Referenz 1
www.uni-goettingen.de
Referenz 2
www.fairtrade-deutschland.de
Referenz 3
das-wissen.de
Quellen gesamt
Web: 9Social: 154Foren: 41