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Geplanter Erdbodenabstieg: Göttinger Forscher enthüllen Geheimnisse des Zagros!

Ein internationales Forschungsteam der Universität Göttingen untersucht den Einfluss des Zagros-Gebirges auf die Erdoberflächenabsenkung in Kurdistan, Irak, und liefert wertvolle Erkenntnisse zur geodynamischen Entwicklung der Region.

Ein internationales Forschungsteam der Universität Göttingen hat den Einfluss des Zagros-Gebirges auf die Erdoberflächenabsenkung in Kurdistan, Irak, untersucht. Die Studie gibt Aufschluss über geodynamische Prozesse, die die Entwicklung der Erdoberfläche beeinflussen. Die Ergebnisse zeigen, dass ein Rest des Neotethys-Ozeans tief unter der Erdoberfläche an der arabischen Platte existiert, was erhebliche Auswirkungen auf die geologischen Strukturen in der Region hat.

Die Forscher berichten, dass sich in der Türkei die ozeanische Platte bereits abgerissen hat, was zu einem horizontalen Riss führt, der sich von der südöstlichen Türkei in Richtung nordwestlichen Iran erstreckt. Dieser Prozess verdeutlicht, wie sich Kontinente über Millionen von Jahren annähern und Ozeanboden sich unter Kontinenten schiebt, um Gebirgsketten zu bilden. Das Gewicht der entstandenen Berge führt dabei zur Absenkung der Erdoberfläche, während Sedimente in den senkrechten Ablagerungen gesammelt werden.

Forschungsergebnisse zur Erdoberflächenabsenkung

Die Modellierung der Erdoberflächenverbiegung unter dem Zagros-Gebirge zeigt, dass das Gewicht der Berge allein nicht ausreicht, um die entdeckte Senke von drei bis vier Kilometern Tiefe zu erklären. Die Wissenschaftler vermuten, dass zusätzliches Gewicht einer ozeanischen Platte in der Tiefe die Absenkung verstärkt. Besonders in Richtung Türkei wird die Senke flacher, was auf einen Abbruch der ozeanischen Platte hindeutet.

Die Erkenntnisse sind nicht nur von akademischem Interesse. Das geodynamische Modell könnte auch für andere Bereiche nützlich sein, wie etwa zur Erschließung von Erzlagerstätten, der Nutzung geothermischer Energie oder der Einschätzung von Erdbebenrisiken. Das Projekt wird durch die Alexander von Humboldt-Stiftung gefördert und die Originalstudie wurde in der Fachzeitschrift Solid Earth veröffentlicht.

Geochemische Analysen von Gesteinen

Zusätzlich zu den geodynamischen Aspekten wird die geochemische Zusammensetzung von Gesteinen in der Region untersucht. Eine Studie in der Fachzeitschrift MDPI beschreibt die chemischen Merkmale von mafic und felsic Gesteinen, einschließlich Gabbro, Bulfat-Basalten und Walash-Andesiten. Diese Gesteinsarten zeigen unterschiedliche chemische Zusammensetzungen, die hier näher erläutert werden.

Gesteinsart SiO2 (wt.%) Al2O3 (wt.%) Fe2O3 (wt.%) CaO (wt.%) Na2O (wt.%) MgO (wt.%)
Gabbro 41.8 – 52.4 7.53 – 25 3.11 – 11.2 8.49 – 23.3 1.46 – 5.38 3.29 – 9.38
Bulfat Basalts 50.4 – 53.1 16.95 – 17.15 7.95 – 9.09 5.4 – 8.47 5.29 – 6.26 3.43 – 3.89
Walash Andesite 54.6 – 66.5 14.7 – 16.1 3.34 – 5.29 2.63 – 9.39 3.36 – 6.92 1.88 – 6.12

Die geochemischen Analysen bestätigen signifikante Unterschiede zwischen den Gesteinsgruppen Walash und Bulfat. Die Erkenntnisse bieten wertvolle Informationen über die geologischen Prozesse in subduktionszonen und extensionalen tektonischen Settings. Solche Kenntnisse sind entscheidend für das Verständnis der regionalen Geodynamik.

Die vielseitige Forschung, sowohl hinsichtlich der geodynamischen als auch der geochemischen Aspekte, verdeutlicht die Komplexität der geologischen Formationen im Irak und der Türkei. Weitere Details und Forschungsansätze können in der umfassenden geologischen Studie einsehen werden.

Referenz 1
www.uni-goettingen.de
Referenz 2
www.mdpi.com
Referenz 3
drfichtnersstudienblaetter.files.wordpress.com
Quellen gesamt
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