EmdenJuist

Bimmelbahn für Juist: Bürgerentscheid droht nach Gemeinderatsbeschluss!

Auf Juist diskutiert der Gemeinderat über die Einrichtung einer Bimmelbahn zur Anbindung des Flugplatzes an das Dorf. Ein Bürgerbegehren zur Überprüfung dieser Entscheidung wurde initiiert.

Auf der ostfriesischen Insel Juist wird ausgiebig über die künftige Verkehrsanbindung des Flugplatzes diskutiert. Der Gemeinderat hat mehrheitlich für die Einführung einer schienenlosen Wegebahn, auch bekannt als Bimmelbahn, gestimmt. Dieses Vorhaben steht jedoch unter dem Vorbehalt eines eingereichten Bürgerbegehrens, das eine inselweite Abstimmung zu der geplanten Verkehrsanbindung fordert. Der Gemeinderat prüft zurzeit die Zulässigkeit dieses Begehrens, das auf eine breite Bürgerbeteiligung abzielt.

Während die Anbindung über den Fährverkehr von den Gezeiten abhängig ist, bietet der Luftverkehr eine wesentlich höhere Flexibilität. Dieser Umstand wird zunehmend bedeutender, da der Flugplatz an Relevanz verliert. Die Fluggesellschaft FLN Frisia-Luftverkehr hat ihre Verbindung nach Juist eingestellt, was den Ostfriesischen Flugdienst (OFD) veranlasst hat, die Verbindung von Emden anzubieten. Dieses neue Mobilitätskonzept wird begleitet von der festen Entscheidung des Fuhrunternehmens HUF, die Pferdekutschenfahrten aufgrund der sinkenden Nachfrage nicht länger wirtschaftlich rentabel zu finden.

Bürgerentscheid und umweltfreundliche Mobilität

Die geplante Bimmelbahn soll zunächst als dieselbetriebene Variante getestet werden, bevor perspektivisch eine elektrisch betriebene Bahn zum Einsatz kommen soll. Das Programm sieht zudem vor, dass die Wegebahn die Verbindung zwischen dem Flugplatz und dem Hafen stärken soll, während die traditionell prägende Pferdekutschenfahrt weiterhin ihren Platz im insularen Verkehrssystem behalten soll. Der Gemeinderat hat auch einen Antrag zur Verbesserung der Pferdekutschenanbindung angenommen, der auf ein harmonisches Zusammenspiel beider Verkehrsmittel abzielt.

Eine Gruppe von Insulanern plant derzeit einen Bürgerentscheid, um die Entscheidung des Gemeinderats auf den Prüfstand zu stellen. Hierbei wollen die Initiatoren sicherstellen, dass das Verbot von Kraftfahrzeugen auf der Insel gewahrt bleibt. Um den Bürgerentscheid offiziell einleiten zu können, sind Unterschriften von mindestens zehn Prozent der wahlberechtigten Bevölkerung nötig. Auf Juist entspricht dies etwa 138 Personen. Ein entsprechendes Verfahren wird durch einen Verwaltungsausschuss geprüft, und nach der erforderlichen Informationsphase könnte ein Wahltermin festgelegt werden.

Nachhaltigkeit im Fokus

Das Vorhaben auf Juist fügt sich in einen größeren Kontext der Mobilitätsentwicklung auf den ostfriesischen Inseln ein, die vorwiegend autofrei sind. Diese Regelung hat den positiven Nebeneffekt, die Treibhausgasemissionen zu minimieren. Geschäftsführer Göran Sell betont die Relevanz umweltschonender Tourismuspraktiken und die Abkehr von motorisierten Verkehrsmitteln. Der Bereich Tourismus, der für die wirtschaftliche Existenz der Inseln von zentraler Bedeutung ist, setzt stark auf nachhaltige Mobilitätsformen.

Einige Inseln bieten bereits umfangreiche Alternativen: Auf Juist und Baltrum wird der Transport durch Pferdefuhrwerke sichergestellt, während andere Inseln wie Spiekeroog Carsharing-Angebote mit E-Autos entwickeln. Juist bleibt somit ein Beispiel für die Bemühungen um eine ökologische und sozial nachhaltige Verkehrspolitik im Inselleben.

Die Pläne zur Bimmelbahn und die aktuellen Diskussionen um den Bürgerentscheid zeigen, dass die Gemeinschaft auf Juist aktiv an der Gestaltung ihrer Mobilitätszukunft arbeitet und daran interessiert ist, die Tradition und das Umweltbewusstsein der Insel zu wahren.

In diesem Zusammenhang berichtet Weser-Kurier, während NDR und ostfriesische-inseln.de ergänzende Informationen zu diesem Thema bereitstellen.

Referenz 1
www.weser-kurier.de
Referenz 2
www.ndr.de
Referenz 3
ostfriesische-inseln.de
Quellen gesamt
Web: 10Social: 32Foren: 58