
Das Traditionsunternehmen Schöma in Diepholz hat einen neuen Abschnitt in seiner Geschichte erreicht. Am 6. Januar 2025 wurde der Verkauf des Unternehmens an ein namentlich nicht genanntes Investorenpaar abgeschlossen. Dies war notwendig geworden, nachdem Schöma aufgrund wirtschaftlicher Probleme Insolvenz anmelden musste. Das Unternehmen kämpfte lange Zeit mit Auftragschwankungen, die zu einem geringen Umsatz führten und damit die wirtschaftliche Basis gefährdeten. Vor der Insolvenz waren 95 Arbeitsplätze bedroht, was die Mitarbeiter in eine angespannte Lage versetzte. Die Ungewissheit über ihre Zukunft war groß. denae.org hebt hervor, dass die Insolvenzverwalter damals nach Investoren suchten, um die Firma zu retten.
Die neue Gesellschaft trägt den Namen „Schöma Lokomotiven GmbH“ und wird die traditionsreiche Fertigung am Standort Diepholz fortsetzen. Die Arbeitsverträge von 90 Mitarbeitern wurden dabei gesichert, was für viele eine Erleichterung darstellt. Der frühere Firmenchef Christoph Schöttler zieht sich zwar aus der aktiven Unternehmensführung zurück, bleibt jedoch als Mitglied einer Besitzgesellschaft verbunden. Es wurde ein Pachtvertrag für das Betriebsgelände über 19.000 Quadratmeter geschlossen, der mindestens 15 Jahre Gültigkeit hat. Dies wurde von kreiszeitung.de als wichtiger Schritt für die Stabilität des Unternehmens angesehen.
Neue Perspektiven im Lokomotivenbau
Die neuen Investoren setzen große Hoffnungen in den Lokomotivenbau und die Digitalisierung im Schienenbereich. Sie erkennen Potenzial im Einsatz von Lokomotiven für den Bergbau und beabsichtigen, zudem den nordamerikanischen Markt zu erschließen. Diese strategischen Pläne wurden von der neuen Geschäftsleitung formuliert, die plant, die gesetzten Ziele mit dem bestehenden Personal zu erreichen und einen technischen Geschäftsführer einzustellen.
Insolvenzverwalter Berend Böhme betonte in seinen Aussagen, dass die Verhandlungen zur Rettung des Unternehmens von großem Vertrauen geprägt waren. Er hebt die Bedeutung von Schöma nicht nur für Diepholz, sondern auch auf internationaler Ebene hervor. Die Kreissparkasse Diepholz spielte eine entscheidende Rolle als Hauptgläubiger und unterstützte den Erhalt des Unternehmens. Laut ifm-bonn.org ist die Insolvenzgefahr in verschiedenen Sektoren, wie im Verkehrssektor, gestiegen, was die Herausforderungen für Unternehmen wie Schöma verdeutlicht.
Die Entwicklungen bei Schöma sind symptomatisch für eine breitere Problematik in der deutschen Wirtschaft. Das Unternehmen war gezwungen, eine 29-Stunden-Woche einzuführen, um wirtschaftlichen Druck zu mindern, was jedoch keine Verbesserung der Situation brachte. Schöttler hatte zudem bereits seit zwei Jahren aktiv nach einem Investor gesucht, während im Bereich der Unternehmensinsolvenzen, insbesondere bei kleineren und mittelständischen Unternehmen, weiterhin Unsicherheiten bestehen.
Die neue Struktur unter dem Namen „Schöma Lokomotiven GmbH“ bietet nicht nur eine Perspektive für die Mitarbeiter, sondern könnte auch für die Region von erheblichem wirtschaftlichen Wert sein. Die Strategie der neuen Investoren lässt die Hoffnung aufkeimen, dass sie die Innovationskraft und die traditionell hohe Fertigungsqualität von Schöma in neue Höhen führen können.