
Am 10. März 2025 konnten beim Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“ in Diepholz zahlreiche Schülerprojekte aus Sulingen überzeugen. Insgesamt sieben der zehn eingereichten Projekte wurden ausgezeichnet, was das Engagement und die Innovationskraft der jungen Forscher unterstreicht. Kreiszeitung berichtet.
Ein Highlight des Wettbewerbs war das Projekt „Antistress-Wasserkraftwerk“ von Viola Meyer und Justus Campe aus der Klasse 5a. Ihre innovative Idee, Fußbewegung zur Stromerzeugung zu nutzen, passionierte die Jury, wodurch das Duo den ersten Preis im Bereich Physik sowie den Sonderpreis für den schönsten Stand erhielt. Langfristig soll das Prinzip dazu dienen, Handys umweltfreundlich aufzuladen.
Technik und Chemie im Fokus
Die Schüler Lennard aus Neuenkirchen und Jobst aus Wehrbleck konnten mit ihrem Projekt zu innovativen Lenksystemen im Bereich Technik den zweiten Preis gewinnen. Sie entwickelten Testfahrzeuge aus Klemmbausteinen mit verschiedenen Lenkmechanismen, um die urbane Mobilität zu verbessern.
Im Bereich Chemie überzeugten Bennit Willenkamp und Jannis Ostermann mit ihrer Forschung zur „Herstellung von Oktan durch Kolbe-Elektrolyse“ und erhielten sowohl den ersten Preis als auch den Sonderpreis Umwelttechnik. Ihr Ansatz zielt darauf ab, fossile Kraftstoffe durch neue Herstellungsverfahren zu ersetzen. Gleichzeitig optimierten Emil Hrabowski und seine Teamkollegen die Polyesterherstellung aus nachhaltigen Rohstoffen wie Kokosfett und Rapsöl und gewannen dafür den zweiten Preis sowie den Sonderpreis des BASF-Standorts Lemförde.
Ein weiterer bemerkenswerter Beitrag stammt von Jule Tomke Reiß, die Mikroplastik in Ackerböden untersuchte. Ihre Analyse ergab, dass in allen Proben Plastik gefunden wurde, wobei konventionell bewirtschaftete Flächen die größten Mengen aufwiesen. Diese Resultate verdeutlichen die weitreichenden Auswirkungen von Mikroplastik auf die Umwelt.
Mikroplastik – Ein wachsendes Problem
Der Umweltschutz und die Auswirkungen von Mikroplastik standen auch bei anderen Projekten im Mittelpunkt. Swantje Pieplow, Felix Pochert und Annegrit Hübner aus Königs Wusterhausen untersuchten Mikroplastik in Kosmetikprodukten. Ihre Analyse einer 200-Milliliter-Peeling-Creme ergab, dass diese beträchtliche Mengen zerkleinerten Plastiks enthielt, und sie gewannen dafür den Brandenburger Landeswettbewerb im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften. Berliner Zeitung informiert.
Mikroplastik, das weniger als fünf Millimeter große Kunststoffteilchen beschreibt, ist nicht nur in Kosmetika zu finden, sondern gelangt auch über Kläranlagen in Gewässer. Studien zeigten, dass täglich ungefähr 45.000 Mikroplastikpartikel ein Klärwerk verlassen. Dies führt zur Verbreitung von Mikroplastik in der Umwelt, insbesondere im landwirtschaftlichen Dünger, der Klärschlamm enthält. Um dem entgegenzuwirken, fordern die Forscher politische Maßnahmen zur Reduzierung von Plastik in Kosmetikprodukte und empfehlen die App „CodeCheck“ zur Überprüfung von Inhaltsstoffen.
Diese beeindruckenden Projekte wurden in einer Gesamtzahl von 79 präsentierten Arbeiten sichtbar, mit dem besonderen Augenmerk auf die Herausforderungen durch Mikroplastik in der Umwelt, die sowohl im Rahmen von Schulprojekten als auch im gesellschaftlichen Diskurs behandelt werden müssen. Für viele Teilnehmer sind die Ergebnisse erst der Anfang, da sie im kommenden Landeswettbewerb in Einbeck den nächsten Schritt zu weiterführenden Lösungen anstreben werden.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die junge Generation ein starkes Interesse für Umweltfragen und innovative Technologien besitzt. Die Problematik von Mikroplastik dürfte in Zukunft nicht nur in wissenschaftlichen Kreisen, sondern auch in der breiten Öffentlichkeit eine immer größere Rolle spielen.