
Die Vierschanzentournee 2025 wird von einer überwältigenden Dominanz der österreichischen Skispringer geprägt. Der Wettkampf, der als eines der prestigeträchtigsten Events im Skispringen gilt, nähert sich seinem Höhepunkt. Am Montag wird der Gesamtsieg im letzten Springen in Bischofshofen entschieden, wobei die Österreicher ein starkes Trio stellen: Stefan Kraft, Jan Hörl und Daniel Tschofenig, die bislang jedes Springen gewonnen haben und lediglich durch 1,3 Punkte voneinander getrennt sind. Pius Paschke als bester deutscher Springer hat auf Platz sechs jedoch keine realistische Chance auf den Sieg.
Die Dominanz der rot-weiß-roten Athleten hat nicht nur die Aufmerksamkeit der Zuschauer, sondern auch das Misstrauen der Konkurrenz auf sich gezogen. Der norwegische Skispringer Halvor Egner Granerud äußert erhebliche Zweifel an den Leistungen der Österreicher und beschreibt die Situation als „verdächtig“. Diese Bedenken werden von der ehemaligen Olympiasiegerin Maren Lundby unterstützt, die ebenfalls auf die außergewöhnliche Leistung der Österreicher verweist. Ex-Springer Andreas Stjernen bringt das Thema einer möglicherweise besseren Ausrüstung ins Spiel, ein Verdacht, der in den letzten Wettbewerben zunehmend laut wurde.
Spekulationen über Materialvorteile
Die Diskussionen über mögliche Materialvorteile haben sich intensifiziert, insbesondere im Zusammenhang mit den speziellen Schuhen der österreichischen Sportler. Medienberichte, wie die von skispringen.com, heben hervor, dass sowohl die Norweger als auch die Polen einen entscheidenden Vorteil in den Schuhen der Österreicher vermuten. Ex-Springer Anders Jacobsen vermutet, dass „etwas Cooles mit ihren Schuhen“ gemacht wurde, während polnische Medien wie „sport.pl“ über Verbesserungen an den Schuhen berichten, die die Flugphase unterstützen sollen. Johan Remen Evensen aus Norwegen spekuliert, dass die Österreicher ihre Schuhe flacher gestaltet haben, um einen Vorteil zu erlangen.
Der österreichische Cheftrainer Andreas Widhölzl hat die Spekulationen als „Blödsinn“ zurückgewiesen und verweist auf die Sprungtechnik als Hauptgrund für den Erfolg. Widhölzl betont außerdem, dass die verwendeten Anzüge bereits bei den Wettkämpfen in Lillehammer erprobt und von der FIS kontrolliert wurden. Die aktuelle Regelung limitiert zudem die Anzahl der pro Saison verwendbaren Sprunganzüge, die im Vorfeld angemeldet werden müssen, was die Unterstellung von unfairen Vorteilen weiter erschwert.
Bindungsschutz und technische Maßnahmen
Ein weiteres technisches Detail, das den Fokus auf die österreichische Mannschaft lenkt, ist die Verwendung von Bindungsschutz, die bei der Qualifikation in Innsbruck zum Einsatz kam. Laut Widhölzl handelt es sich hierbei um eine kostentechnische Vorsichtsmaßnahme, um die Bindungen vor Beschädigungen zu schützen. Dies hat in der gesamten Skisprunggemeinschaft Fragen aufgeworfen und könnte eine Rolle in den fortwährenden Materialdiskussionen spielen.
Bundestrainer Stefan Horngacher äußerte kein Interesse an den Debatten über mögliche Materialvorteile und hebt die Stärke des österreichischen Teams hervor. Pius Paschke sieht ebenfalls keinen Anlass zur Sorge und glaubt nicht, dass die Vorwürfe gerechtfertigt sind. Trotz der bestehenden Spekulationen bleibt die sportliche Leistung der Österreicher unbestritten, was die Debatte um die Fairness der Wettbewerbe weiter anheizt.
Die kommenden Wettkämpfe werden entscheidend sein, nicht nur für die entscheidenden Punkte in der Tournee, sondern auch für die Klärung der aktuellen Diskussion um die Dominanz und die verwendeten Materialien der österreichischen Athleten.
Weitere Informationen zur Situation finden Sie in den Artikeln von t-online.de und skispringen.com.