CloppenburgOldenburg

Künstliche Intelligenz: Chance oder Risiko für die Pflege im Oldenburger Land?

Auf einer Fachtagung in Cloppenburg diskutierten Experten über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Pflege. Sie erörtern Chancen, Herausforderungen und die zukünftige Unterstützung von Fachkräften.

Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in die Pflege könnte eine vielversprechende Lösung für den wachsenden Fachkräftemangel bieten. Dies wurde auf einer Fachtagung in Cloppenburg deutlich, bei der Rebecca Palm, Pflegewissenschaftlerin an der Universität Oldenburg, die wesentlichen Chancen und Herausforderungen thematisierte. Experten betonen, dass der Einsatz von KI in der Pflege an Bedeutung gewinnen wird, um den steigenden Bedarf an qualifizierten Pflegekräften zu kompensieren, wie Weser-Kurier berichtet.

Die Fachtagung, veranstaltet vom Landes-Caritasverband für Oldenburg und der Arbeitsgemeinschaft Altenpflege, zog mehrere Hundert Teilnehmer aus dem Oldenburger Land und angrenzenden Regionen an. Palm wies darauf hin, dass KI-Systeme und Roboter gegenwärtig nicht in der Lage sind, Pflegekräfte vollständig zu ersetzen. Vielmehr sollte der Fokus auf der Entlastung der Pflegekräfte bei Dokumentationsaufgaben liegen.

Chancen und aktuelle Anwendungen

Aktuelle KI-Anwendungen können Pflegekräfte beispielsweise bei der Dokumentation unterstützen. Zukünftige Systeme könnten sogar in der Lage sein, selbstständig Informationen aus Gesprächen mit Patienten zu nutzen und darauf basierend Pflegehinweise zu geben. Ein Beispiel hierfür wäre ein Chatbot, der mit realen Pflegekräften kommuniziert und Vorschläge zur Verbesserung der Pflegequalität macht. Diese Möglichkeiten müssen jedoch im Kontext von ethischen, datenschutzrechtlichen und sozialen Aspekten betrachtet werden.

Auf europäischer Ebene zeigt sich ein ähnliches Bild. Demografische Veränderungen führen zu einem erhöhten Bedarf an Betreuung und Pflege, was die Qualität der Versorgung gefährden könnte. KI wird als potenzielle Lösung gesehen, die das Gesundheitssystem optimieren und Fachkräfte entlasten könnte. Aktuell wird KI jedoch noch hauptsächlich in der klinischen Versorgung innerhalb von Forschungseinrichtungen eingesetzt, als Pflegenetz die Entwicklung beschreibt.

Herausforderungen und zukünftige Entwicklungen

Erste Pilotprojekte testen KI-Anwendungen beispielsweise in der Personalplanung und im Terminmanagement. Es existieren bereits rund 230 KI-Tools im Gesundheitssektor, die entweder angewendet oder entwickelt werden. Öffentliche Gelder aus verschiedenen europäischen Ländern fördern diese Projekte aktiv. Dennoch gibt es Herausforderungen, wie die „Black-Box-Problematik“ und Unklarheiten bezüglich Haftung und Verantwortung. Die Kritiker fordern eine kritische Reflexion der KI-Inhalte, um Missbrauch und Plagiatsgefahr zu vermeiden.

Eine wichtige Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz von KI ist die Einhaltung ethischer und datenschutzrechtlicher Standards. Um die tatsächlichen Vorteile von KI zu evaluieren, besteht ein weiterer Forschungsbedarf, insbesondere bei Langzeitstudien. Palm machte deutlich, dass eine offene Haltung und das Interesse der Pflegepersonen maßgeblich für die Integration neuer Technologien in den Pflegealltag sind.

Referenz 1
www.weser-kurier.de
Referenz 3
magazin.pflegenetz.at
Quellen gesamt
Web: 13Social: 17Foren: 99