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Neuruppin entdeckt verborgene Wärme: Geothermie-Projekt im Aufschwung!

Neuruppin nutzt Thermalwasser zur nachhaltigen Wärmeversorgung. Ab 2026 sollen 70 % des Wärmebedarfs durch Geothermie gedeckt werden. Ein innovatives Projekt für 20.000 Bürger in Brandenburg.

Die Stadt Neuruppin in Brandenburg setzt auf Geothermie, um ihre Wärmeversorgung zukunftssicher zu gestalten. Das Projekt zur Nutzung von Thermalwasser schreitet voran und verspricht nicht nur eine nachhaltige Energiequelle, sondern auch eine deutliche Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Nach rbb24 sind große Wärmevorkommen unter der Stadt entdeckt worden, die durch zwei tiefbohrungen erschlossen werden sollen. Diese Tiefenbohrungen sind Teil eines ambitionierten Plans, 70 Prozent des Wärmebedarfs von Neuruppin bis Ende 2026 aus Geothermie zu decken.

Bereits seit Jahrzehnten nutzt die Therme in Neuruppin erfolgreich Thermalwasser. Geschäftsführer der Neuruppiner Stadtwerke, Thoralf Uebach, beschreibt die Region als „riesige Blase aus heißem Wasser“. Die Bohrungen wurden am 03.12.2024 begonnen und werden vom Team der Geothermie Neubrandenburg GmbH (GTN) im Auftrag der Stadtwerke begleitet, wie GTN Online berichtet.

Technische Details und Herausforderungen

Die erste Bohrung wird 1.700 bis 1.900 Meter tief in die Erde eindringen, um 65 Grad heißes Thermalwasser an die Oberfläche zu fördern. Das Wasser wird anschließend über Wärmepumpen um weitere 20 Grad erhitzt und in das bestehende Fernwärmenetz gespeist. Geplant sind sechs Wärmepumpen, die zur Erhöhung der Effizienz beitragen sollen. Eine zweite Bohrung soll die gewonnene Wärme zurück in den Untergrund leiten.

Insgesamt werden die Investitionen für dieses Geothermieprojekt auf etwa 30 Millionen Euro geschätzt, wobei der Bund Fördermittel in Höhe von 10,2 Millionen Euro bereitstellt. Die Bohrarbeiten werden 24 Stunden am Tag durchgeführt, um die geplanten Zeitrahmen einzuhalten. Die Schallschutzwände und ein Bohrturm wurden bereits eingerichtet, letzterer wurde inzwischen jedoch wieder abgebaut. Die örtliche Bevölkerung soll von der Erdwärme profitieren, wobei rund 20.000 Menschen in den Genuss der nachhaltig erzeugten Wärme kommen sollen.

Umweltaspekte und zukunftsorientierte Strategien

Neben der Versorgung mit umweltfreundlicher Wärme steht auch die Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen im Fokus. Eines der Ziele des Projekts ist eine Einsparung von etwa 30.000 Tonnen CO2 jährlich. Das bestehende Holzhackschnitzel-Kraftwerk wird ebenfalls zur Wärmeerzeugung genutzt und unterstützt die nachhaltige Energiegewinnung in der Region.

Laut SWM betrachten Experten die Geothermie als eine sichergestellte Energiequelle, deren Nutzung nicht nur klimaschonend, sondern auch verantwortungsvoll erfolgt. In der Vergangenheit gab es Bedenken hinsichtlich möglicher Erdbeben, jedoch zeigen wissenschaftliche Erkenntnisse, dass die bei Geothermie-Anwendungen auftretende Mikroseismizität in der Regel harmlos ist.

Das Geothermieprojekt in Neuruppin stellt somit einen entscheidenden Schritt in Richtung einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Wärmeversorgung dar. Mit dem klaren Ziel, die Wärmeversorgung der Stadt bis Ende 2026 zu transformieren, könnte Neuruppin als Modellregion für ähnliche Projekte in Deutschland dienen.

Referenz 1
www.rbb24.de
Referenz 2
www.gtn-online.de
Referenz 3
www.swm.de
Quellen gesamt
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