
Der Neubau des Landratsamtes im Landkreis Miesbach schreitet planmäßig voran. Das ehrgeizige Projekt ist als Ersatz für die bestehenden Altbauten konzipiert und soll im Frühjahr 2026 abgeschlossen sein. Der aktuelle Baufortschritt zeigt, dass die Fassade derzeit verkleidet wird und der Estrich bereits in den Räumlichkeiten gegossen wird. Eine wichtige Phase des Trockenbaus ist bereits weitestgehend abgeschlossen. Die Fassade des Hauptgebäudes an der Münchner Straße wird künftig weiß verputzt, was allerdings von den Witterungsbedingungen im Frühjahr abhängt.Merkur berichtet.
Die Baukosten für die gesamte Konstruktion und die technischen Anlagen belaufen sich auf 32,17 Millionen Euro, hinzu kommen Nebenkosten in Höhe von 6,92 Millionen Euro. Somit belaufen sich die Gesamtkosten des Projekts voraussichtlich auf etwa 39,09 Millionen Euro. Trotz einer EU-weiten Ausschreibung haben lokale Firmen den Großteil der Aufträge erhalten, was den regionalen Fachkräften zugutekommt und die Wirtschaft vor Ort stärkt.
Planungen für den Umzug
Die Planungen für den Umzug ins neue Landratsamt laufen bereits auf Hochtouren. Besonders wichtig ist dabei die kundenorientierte Gestaltung des Erdgeschosses. Der genaue Zeitplan für den Einzug, einschließlich der Reihenfolge der Bereiche wie das Servicecenter und die Fachabteilungen, wird derzeit noch erarbeitet, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.
Zusätzlich zu den Arbeiten am Hauptgebäude umfassen die Bauarbeiten auf dem Gelände auch umfangreiche Außenanlagen und die barrierefreie Erschließung. Geplant sind eine Erneuerung des Gehwegs, die Errichtung eines Wirtschaftswegs und die Neugestaltung des Innenhofs. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Zugänglichkeit und Nutzung des Areals zu verbessern, was der steigenden Nachfrage nach modernen, funktionalen öffentlichen Räumen Rechnung trägt.Ausschreibungen.ai berichtet.
Herausforderungen für Kommunen
Der Neubau des Landratsamts fällt in einen größeren Zusammenhang, der die Herausforderungen der kommunalen Infrastruktur in Deutschland widerspiegelt. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Normung (Difu) bestehen bei den Kommunen in Deutschland Investitionsrückstände von rund 150 Milliarden Euro. Um diese Lücke zu schließen, werden zusätzlich etwa 457 Milliarden Euro innerhalb der nächsten zehn Jahre benötigt. Dies zeigt, dass die Herausforderungen nicht nur in Miesbach, sondern landesweit gravierend sindDifu untermauert dies.
Eine erhebliche Diskrepanz zwischen geplanten und tatsächlich umgesetzten Investitionen besteht, was durch unbesetzte Stellen und Kapazitätsengpässe in den Bauverwaltungen verstärkt wird. Rund 17 Prozent der Mitarbeiter in baurelevanten Abteilungen der Kommunen werden in den nächsten fünf Jahren altersbedingt ausscheiden. Um dem entgegenzuwirken, bedarf es koordinierter Anstrengungen von Bund, Ländern und Kommunen sowie innovativer Ansätze zur Planung und Durchführung von Bauvorhaben.