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Neues Jüdisches Zentrum in Kreuzberg: Grundsteinlegung für Synagoge!

Am 9. November 2025 beginnt der Neubau einer Synagoge am Fraenkelufer in Berlin-Kreuzberg. Der Siegerentwurf von Staab-Architekten setzt ein Zeichen für Vielfalt und Gedenken.

Am 17. Januar 2025 wurde der Siegerentwurf für den Neubau einer Synagoge am Fraenkelufer in Berlin-Kreuzberg bekanntgegeben. Der Entwurf stammt von den Berliner Staab-Architekten in Zusammenarbeit mit den Atelier Loidl Landschaftsarchitekten und setzte sich gegen 17 Mitbewerber durch. Laut rbb24 soll dessen Konzept die Grundlage für die bevorstehende Bauplanung unter der Regie der Immobiliengesellschaft Berlinovo bilden.

Die geplante Synagoge ist mehr als ein einfaches Bauprojekt; sie ist Teil eines größeren Vorhabens, das den Wiederaufbau des jüdischen Gemeinschaftslebens in Berlin symbolisiert. Das neue jüdische Zentrum, das sowohl Gemeinde- als auch Bildungsfunktionen erfüllen soll, wird am 9. November 2025 mit der Grundsteinlegung beginnen. Historisch betrachtet steht dieses Bauvorhaben in direktem Zusammenhang mit der ehemaligen Synagoge am Fraenkelufer, die 1916 eröffnet und 1938 während der Pogromnacht von den Nazis zerstört wurde.

Ein Zeichen der Vielfalt und Toleranz

Das Projektkosnzept wird mit geschätzten Kosten von etwa 24 Millionen Euro umgesetzt und beinhaltet eine Kita sowie ein koscheres Café. Wie die Zeit hervorhebt, ist eines der Hauptziele dieser Initiative, ein starkes Zeichen der Vielfalt und Toleranz gegen Antisemitismus zu setzten.

Raed Saleh, der SPD-Fraktionschef im Abgeordnetenhaus, gilt als einer der Hauptinitiatoren des Projekts. Er betont die Wichtigkeit, die Bedürfnisse der jüdischen Gemeinschaft zu berücksichtigen. Der Siegerentwurf des Architektenteams wurde deshalb auch als ein „repräsentativer Gebäudekomplex“ beschrieben, der diese Aspekte im Auge behält.

Moderne Architektur und jüdische Identität

Die Diskussion um jüdische Architektur in Deutschland ist komplex und verwoben mit der Geschichte der jüdischen Emanzipation. Historisch verlief die Entwicklung jüdischer Baukunst von den Anfängen im Tabernakel bis zu den beeindruckenden Bauwerken, die heute entstehen. Laut Deutschlandfunk zeigt sich in modernen jüdischen Bauprojekten ein gewachsenes Selbstbewusstsein und eine neue Interpretation von Identität durch architektonische Formensprachen.

Die Herausforderung besteht häufig darin, einen spezifischen jüdischen Baustil zu definieren, insbesondere im Kontext wechselnder Identitäten. Das neue Zentrum am Fraenkelufer könnte die Brücke schlagen zwischen traditioneller jüdischer Kultur und den Ansprüchen moderner Architektur, wie sie beispielsweise im Jüdischen Museum von Daniel Liebeskind in Berlin zu sehen ist, welches als Wegbereiter neuer Sichtweisen auf jüdisches Bauen gilt.

Das Bauprojekt am Fraenkelufer wird somit nicht nur ein neuer Ort des Glaubens und der Gemeinschaft, sondern auch ein Hinweis auf die Stärke und Resilienz jüdischen Lebens in Berlin.

Referenz 1
www.rbb24.de
Referenz 2
www.zeit.de
Referenz 3
www.deutschlandfunk.de
Quellen gesamt
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