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Neues „Herzpflaster“ aus Stammzellen: Hoffnung für Millionen Herzkranker!

Forscher in Göttingen testen ein innovatives Stammzell-Herzpflaster zur Behandlung von Herzinsuffizienz. Die klinische Studie könnte Millionen Betroffenen neue Hoffnung bieten.

Rund zwei Millionen Menschen in Deutschland sind von Herzinsuffizienz betroffen, einer Erkrankung, die sich durch Symptome wie Atemnot, schwindende Ausdauer, niedrigen Blutdruck und Schlafprobleme äußert. Die häufigsten Ursachen sind eine Verkalkung der Herzkranzgefäße, Bluthochdruck sowie Herzmuskelentzündungen. Angesichts der alarmierenden Zahlen hat die medizinische Forschung innovative Wege gesucht, um Patient:innen mit dieser schweren Erkrankung zu helfen.

In diesem Kontext haben Göttinger Forscher ein neuartiges „Herzpflaster“ entwickelt, das aus speziellen Stammzellen gezüchtet wird. Dieses Herzpflaster wird als eines der vielversprechendsten Verfahren in der Therapie von Herzinsuffizienz angesehen und könnte umso bedeutender werden, als bundesweit etwa 4 Millionen Menschen an Herzmuskelschwäche leiden. Laut einer Schätzung gibt es jährlich etwa 500.000 Krankenhausaufnahmen aufgrund dieser Erkrankung, die somit die häufigste Ursache für Aufenthalte in Kliniken darstellt.

Der innovative Ansatz des Herzpflasters

Die erste klinische Pilotstudie hat bereits gezeigt, dass das Herzpflaster bei Patient:innen funktioniert. Es handelt sich dabei um ein Implantat, das aus induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS-Zellen) hergestellt wird. Diese Zellen haben die Fähigkeit, sich in verschiedene Zelltypen zu entwickeln, sodass das Pflaster sowohl Herzmuskel- als auch Bindegewebszellen enthält. Mit einer Größe von etwa 100 Quadratzentimetern wird das Pflaster minimal-invasiv mittels eines etwa fünf Zentimeter großen Schnitts implantiert.

Die ersten präklinischen Tests an Ratten und Rhesusaffen deuteten auf eine Verbesserung der Herzfunktion hin. Die erste Patientin erhielt bereits 2021 ein Herzpflaster, das 400 Millionen Herzzellen enthielt. Nach drei Monaten zeigte sich eine signifikante Steigerung der Pumpleistung der linken Herzkammer von 35 auf 39 Prozent, und es wurden keine Tumorbildungen festgestellt.

Klinische Prüfung und Zukunftsaussichten

Die klinische Studie, bekannt als BioVAT-HF-DZHK20, wird unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Wolfram-Hubertus Zimmermann und der klinischen Leitung von Prof. Dr. Tim Seidler in Göttingen durchgeführt. Geplant ist, insgesamt 53 Patient:innen an Standorten wie der Universitätsmedizin Göttingen, dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein und dem Herz- und Diabeteszentrum NRW zu rekrutieren. Die Ergebnisse der Studie sollen Ende 2025 veröffentlicht werden.

Der Einsatz von Herzmuskelgewebe aus Stammzellen wird als ein logischer Schritt zur Behandlung von Herzinsuffizienz angesehen. Ziel der Studie ist es, die Sicherheit und Wirksamkeit dieser innovativen Behandlungsmethode zu überprüfen, während die Patienten nach dem Eingriff lebenslang immunsuppressive Medikamente einnehmen müssen, um eine Abstoßung des Implantats zu verhindern. Zukünftige Zulassungsstudien könnten bereits 2026 starten, wenn das Verfahren die ersten Tests erfolgreich meistert.

Zusätzlich zu den vielversprechenden Ergebnissen für die Herzinsuffizienz-Therapie könnten Stammzell-basierte Verfahren auch in der Behandlung von anderen Erkrankungen wie Parkinson und Diabetes angewendet werden. Mit der Genehmigung des Paul-Ehrlich-Instituts für die erste klinische Prüfung des Herzmuskelpräparates aus Stammzellen zeigen die Forscher, dass sie an der Schwelle zu neuen Therapieoptionen stehen.

Das Herzpflaster könnte nicht nur den Zustand von Herzinsuffizienz-Patient:innen erheblich verbessern, sondern möglicherweise auch den Weg für weitere innovative Behandlungen in der regenerativen Medizin ebnen.

Welt berichtet, dass die Forschungsarbeiten an Gewebe-Pflastern in Deutschland bereits seit mehr als 30 Jahren durchgeführt werden. DocCheck hebt hervor, dass allein in Deutschland 4 Millionen Menschen an Herzmuskelschwäche leiden. Laut UMG ist die Herzpflaster-Technologie ein innovativer Ansatz, um erkrankte Herzen nachhaltig zu stärken und zu reparieren.

Referenz 1
www.welt.de
Referenz 2
www.doccheck.com
Referenz 3
www.umg.eu
Quellen gesamt
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