
Am 25. März 2025 beginnen in Radebeul Ost die Bauarbeiten für die neue Unterbringung der Dieselbetriebene Schnellverbrennungstriebwagen (SVT) der Baureihe 175, auch bekannt als „Görlitz“ (VT 18.16.10). Der Mietvertrag für die Halle in Dresden, wo der Triebwagen zuvor untergebracht war, wurde kürzlich gekündigt. Die SVT Görlitz gGmbH hat mehr als 40 mögliche Standorte bewertet und sich schließlich für eine Anschlussbahn bei Arevipharma GmbH entschieden. Die neue Halle wird mit einer Gesamtlänge von 175 Metern benötigt, wobei bisher 102 Meter durch Spenden finanziert worden sind.
Die Baureihe VT 18.16, die ab 1970 unter der Bezeichnung 175 bekannt wurde, umfasst eine Reihe von dieselhydraulischen Schnellverbrennungstriebwagen, die zwischen 1965 und 1968 in der DDR gefertigt wurden. Diese Triebwagen waren bis zu ihrer Ausmusterung im Jahr 2003 vor allem im internationalen Verkehr nach Skandinavien, Österreich und in die Tschechoslowakei im Einsatz. Die zuletzt betriebene Einheit wurde 2003 bei einer Abschiedstour durch Deutschland und Europa abgestellt. Für die geplante Aufarbeitung wird ein Kostenrahmen von etwa 5 Millionen Euro erwartet, wovon bereits 3,37 Millionen Euro vom Bund und 300.000 Euro vom Freistaat Sachsen zugesagt wurden.
Spendenaufruf und Kostensteigerung
Die Baukosten für die neue Halle sind jedoch von ursprünglich 300.000 Euro auf knapp 500.000 Euro gestiegen. Diese Erhöhung ist vor allem auf höhere Entsorgungs- und Baufeldvorbereitungskosten zurückzuführen. Der Verein, der sich um die Aufarbeitung des Triebwagens kümmert, bittet um weitere Spenden. Zertifikate für Spenden kosten 30 Euro und ermöglichen eine Hallenvergrößerung um 1,75 Zentimeter.
In Halberstadt, wo ein weiteres Exemplar der VT 18.16, die 07, zur Aufarbeitung steht, schreiten die Arbeiten ebenfalls voran. Erste Fahrten mit diesem Triebwagen sind für das dritte Quartal 2023 geplant. Die Baureihe VT 18.16, im Volksmund auch als „Erich“ bekannt, hat eine historische Bedeutung für die Eisenbahngeschichte in Deutschland und erlebte eine Vielzahl an Einsätzen und Transformationen, angefangen von den ersten solchen Triebzügen in den 1960er Jahren bis hin zu den letzten Einsätzen in den 80er Jahren.
Die Bedeutung der Eisenbahn in Deutschland
Die Geschichte der Eisenbahn in Deutschland reicht bis zur ersten mit Lokomotiven betriebenen Bahn, der Ludwigseisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth im Jahr 1835, zurück. Diese Pionierleistung hat den Grundstein für ein weitreichendes Schienennetz gelegt. Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Eisenbahn zu einem entscheidenden Faktor für die Industrialisierung des Landes und festigte ihre Rolle im Güterverkehr, der im Jahr 2021 einen Anteil von knapp 19 Prozent ausmachte.
Nach den beiden Weltkriegen kam es zu umfassenden Veränderungen. 1949 wurde die Deutsche Bundesbahn gegründet, während die Deutsche Reichsbahn unter dem sozialistischen Regime in Ostdeutschland entstand. Im Jahr 1990 fusionierten beide Unternehmen zur Deutschen Bahn AG, die heute ein bedeutender Bestandteil des deutschen Verkehrsnetzwerks ist.
Insgesamt sind die laufenden Arbeiten an der Baureihe VT 18.16 nicht nur ein Zeichen für das anhaltende Interesse an historischen Triebwagen, sondern auch Teil eines größeren Erbes, das die Eisenbahngeschichte in Deutschland prägt. Die Erneuerung und Aufarbeitung dieser Fahrzeuge erinnert uns an die lange Tradition der Eisenbahn, die bereits vor über 180 Jahren begann und eine tiefe Verankerung in der deutschen Gesellschaft hat.
Für weitere Informationen über die Bauarbeiten und den Status des VT 18.16 besuchen Sie die Seiten der Freien Presse, Wikipedia zur DR-Baureihe VT 18.16 und zur Geschichte der Eisenbahn in Deutschland.