
Ab dem 20. Februar 2025 wird ein neuer Zuschuss für Zukunftsinvestitionen eingeführt, der die Innovationskraft des deutschen Mittelstands stärken soll. Dies berichtet das Bundeswirtschaftsministerium. Der Zuschuss ergänzt den bereits bestehenden ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit, der Investitionen zu günstigen Zinsen fördert.
Die Finanzierung des neuen Zuschusses erfolgt aus KfW-Mitteln, die dem ERP-Sondervermögen entnommen werden. Der Zuschuss beläuft sich auf 3 Prozent des ausgezahlten Kredits, maximal jedoch auf 200.000 Euro. Er richtet sich an Freiberufler und mittelständische Unternehmen mit einem Jahresumsatz von bis zu 500 Millionen Euro.
Details zum ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit
Der ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit hat das Ziel, den Finanzierungsbedarf für Digitalisierungs- und Innovationsvorhaben zu decken. Dabei wird eine breite Palette an Möglichkeiten zur Förderung angeboten. Hierzu zählen sowohl Investitionen als auch Betriebsmittel für innovative Unternehmen.
Die Kreditlinie unterstützt einige konkrete Digitalisierungsvorhaben wie die Vernetzung von ERP- und Produktionssystemen im Rahmen von Industrie 4.0, die Entwicklung von IT- und Datensicherheitskonzepten, sowie den Ausbau innerbetrieblicher Breitbandnetze. Diese Maßnahmen sind entscheidend, angesichts der Tatsache, dass Deutschland im internationalen Vergleich bei der Digitalisierung an Boden verloren hat.
Herausforderungen und Investitionsbedarf
Die KfW-Studie zur Digitalisierung hebt hervor, dass digitale Technologien eine zentrale Rolle für die Wettbewerbsfähigkeit und das Wachstum der Wirtschaft spielen. Trotz eines Anstiegs der Digitalisierungsaktivitäten während der Corona-Pandemie, sehen viele Unternehmen auch große Herausforderungen. Insbesondere der Fachkräftemangel im IT-Bereich wird als problematisch erachtet, ebenso wie die mangelnde Internetqualität und unzureichende Finanzierungsoptionen.
Im Jahr 2022 betrugen die Digitalisierungsausgaben im Mittelstand 29,3 Milliarden Euro, wobei größere Unternehmen 40 Prozent dieser Ausgaben tätigten. Dennoch stellen sie nur 2 Prozent der Unternehmen. Kleine Unternehmen, die 79 Prozent der mittelständischen Unternehmen ausmachen, tragen nur 23 Prozent zu den Digitalisierungsausgaben bei. Diese Diskrepanz verdeutlicht, dass insbesondere große Unternehmen stärker in die Digitalisierung investieren.
Ein zentraler Punkt, der ebenfalls zur Verbesserung der Digitalisierung beitragen könnte, ist die Entwicklung und Implementierung spezifischer Digitalisierungsstrategien. Unternehmen, die solche Strategien nutzen, geben in der Regel mehr Geld für Digitalisierung aus und setzen anspruchsvollere digitale Technologien ein. Nur 37 Prozent der Digitalisierungsausgaben entfallen jedoch auf materielle Investitionen, was die Kreditfinanzierung komplex macht.
Angesichts des neuen Zuschusses und der bestehenden Fördermöglichkeiten besteht nun die Chance, die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Mittelstands nachhaltig zu stärken. Der Weg dorthin erfordert jedoch eine gezielte Investition in digitale Infrastruktur und Fachkräfteentwicklung, um mit internationalen Standards Schritt zu halten.