
Am 5. März 2025 gab Hertha BSC in einer offiziellen Mitteilung bekannt, dass der Verein seine Zusammenarbeit mit dem F.C. Hertha 03 Zehlendorf im Frauenfußball neu gestalten wird. Diese Entscheidung ist Teil eines umfassenden Plans zur Förderung des Frauen- und Mädchenfußballs in Berlin. Während Hertha BSC, der traditionsreiche Zweitligist, die obersten Mannschaften im Leistungsbereich behält, kehren mehrere Teams zurück zu Hertha 03 Zehlendorf.
Die Kooperation wird in zwei wesentliche Bereiche unterteilt. Hertha BSC konzentriert sich auf den Leistungssport im Mädchen- und Frauenfußball, während die Teams der U11, U13 II, U15 II, U17 II sowie die 3. Frauenmannschaft ab der Saison 2025/26 wieder bei Hertha 03 Zehlendorf spielen werden. Die U13, U15, U17, U20 und die 1. Frauen bleiben jedoch in der Verantwortung von Hertha BSC. Dies zeigt den Willen, die Grundlagen des Frauenfußballs in Berlin zu stärken, insbesondere bei den jüngeren Spielern.
Kooperation und Unterstützung
Die Neustrukturierung umfasst auch regelmäßige Sichtungen unter den Zehlendorfer Mädchen-Teams, um Talente frühzeitig zu identifizieren und zu fördern. Kamyar Niroumand, Präsident von Hertha 03 Zehlendorf, äußert seine Freude über die Rückkehr der Spielerinnen und sieht in der neuen Zusammenarbeit ein positives Signal für die Entwicklung des Frauenfußballs in der Region. Hertha BSC plant zudem, Hertha 03 Zehlendorf bei Fortbildungen für Trainer zu unterstützen und gemeinsame Turniere durchzuführen.
Die Bedeutung des Frauenfußballs in Deutschland hat in den letzten Jahrzehnten zugenommen. Laut Planet Wissen hat sich der Frauenfußball seit den frühen Anfängen stark gewandelt. Ein entscheidender Moment war 1970, als der DFB sein Verbot gegen Damenmannschaften aufhob. Diese Entscheidung kam nach einer Zeit, in der der Frauenfußball von gesellschaftlichem Widerstand und Vorurteilen geprägt war.
Die 1. Frauenmannschaft von Hertha BSC spielt derzeit in der drittklassigen Regionalliga und hat vor Beginn der Rückrunde fünf Punkte Rückstand auf die Führenden der Liga, RB Leipzig II und Viktoria Berlin. Die kommende Saison bringt Veränderungen mit sich, da die Bundesliga von zwölf auf 14 Mannschaften erweitert wird. Dies könnte den Aufstieg der Herthanerinnen in der Zukunft erleichtern, da in dieser Saison drei Zweitligisten aufsteigen können.
Ein Blick in die Geschichte
Der Frauenfußball in Deutschland hat eine bewegte Geschichte. Bereits 1930 gab es Bestrebungen, Frauenfußball zu organisieren, als die 19-jährige Lotte Specht eine Annonce aufgab, um weibliche Fußballenthusiasten zu versammeln. Sie gründete den ersten deutschen Damenfußballclub, wobei ihr Engagement stark von frauenrechtlichen Motiven geprägt war. Trotz anfänglicher Erfolge war es für die Spielerinnen häufig schwierig, da sie in ihrer Sportlichkeit angegriffen und verspottet wurden.
Nach einer langen Phase von Widerstand und Verboten, unter anderem während des Nationalsozialismus, erlebte der Frauenfußball ab den 1970er-Jahren einen Aufschwung. Der Bekanntheitsgrad und die Akzeptanz des Frauenfußballs wuchsen, und bis Ende der 1960er-Jahre spielten bereits 40.000 bis 60.000 Frauen und Mädchen in Deutschland Fußball.
Die fortlaufende Entwicklung des Frauenfußballs, sowohl im Jugendbereich als auch im Leistungsbereich, wird durch die Initiativen von Vereinen wie Hertha BSC und Hertha 03 Zehlendorf unterstützt. Mit der heutigen Ankündigung ist ein weiterer Schritt in Richtung Gleichstellung und Förderung des Frauenfußballs in Deutschland gemacht worden.