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Neuer Schmutzwasserkanal in Miesbach: Stadtrat gibt den Weg frei!

Miesbach beschließt den Neubau des Schmutzwasserkanals an der Johann-Baptist-Zimmermann-Straße. Die Kosten und Bauweise stehen zur Diskussion, um zukünftige Reparaturen zu vermeiden.

Der Miesbacher Stadtrat hat beschlossen, den Neubau eines Schmutzwasserkanals an der Johann-Baptist-Zimmermann-Straße voranzutreiben. Grund für diese Entscheidung ist der schlechte Zustand des bestehenden Kanals aus den 1960er-Jahren, bei dem eine Instandsetzung als nicht sinnvoll erachtet wurde. Der Kanal verläuft teilweise auf Privatgrundstücken, wobei es an entsprechenden Dienstbarkeiten mangelt. Dies führt nicht nur zu rechtlichen Fragestellungen, sondern macht eine zeitnahe Sanierung umso dringlicher. Zusätzlich soll auch der Regenwasserkanal von Privatgrundstücken in den öffentlichen Bereich verlegt werden, um die Infrastrukturbedingungen zu verbessern.

Die empfohlene Bauweise für die Sanierung ist das Spülbohrverfahren. Diese Methode ist notwendig, um die Erreichbarkeit für Rettungskräfte zu gewährleisten. Beim Spülbohrverfahren sind drei Baugruben am Anfang und Ende der Kanaltrasse erforderlich. Die Kosten hierfür belaufen sich auf rund 180.000 Euro, wobei 150.000 Euro für die Kanäle und 30.000 Euro für die Straßensanierung eingeplant sind. Im Vergleich zur offenen Bauweise, die etwa 300.000 Euro kosten würde und zehn Wochen Dauer in Anspruch nehmen könnte, ist das Spülbohrverfahren nicht nur 120.000 Euro günstiger, sondern benötigt auch nur drei Wochen Bauzeit.

Diskussion um zusätzliche Investitionen

Ein weiterer Diskussionspunkt im Stadtrat betrifft die gleichzeitige Sanierung der Trinkwasserleitung, die zusätzliche Kosten von 150.000 Euro verursachen würde. Diese Maßnahme wird sowohl von der Mehrheit der Stadträte als auch von Bürgermeister Gerhard Braunmiller unterstützt, da sie zukünftige Reparaturen verhindern soll. Die Mehrheit, mit 17 von 24 Stimmen, hat sich jedoch dafür ausgesprochen, dass die Sanierung nur dann erfolgt, wenn der Kanalneubau in offener Bauweise durchgeführt wird.

Paul Fertl von der SPD äußerte Bedenken hinsichtlich der anfallenden zusätzlichen Kosten. Er betonte die Notwendigkeit, in Anbetracht der finanziellen Situation der Stadt, besonders sparsam zu wirtschaften. Diese Diskussion verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen öffentliche Entscheidungsträger stehen, wenn es um die Finanzierung von Infrastrukturprojekten geht.

Hintergrund und Erschließungskosten

Der Neubau des Schmutzwasserkanals ist Teil einer größeren Thematik, die die Erschließungskosten in Deutschland betrifft. Diese Kosten sind notwendig, um Grundstücke an die öffentliche Infrastruktur anzubinden. Sie umfassen sowohl die technische Erschließung (Anschluss an Versorgungsnetze) als auch die verkehrsmäßige Erschließung (Zufahrtsstraßen). Die Höhe dieser Kosten kann stark variieren und hängt von mehreren Faktoren ab, darunter die Entfernung zu öffentlichen Anschlussstellen und die Bodenbeschaffenheit. Laut den Experten von Daibau liegen die durchschnittlichen Erschließungskosten für Einfamilienhäuser zwischen 10.000 und 15.000 Euro.

Für die öffentliche Erschließung von Grundstücken gelten bestimmte Regelungen, die es zu beachten gilt. Gebühren an die Gemeinde, Anschlussgebühren an Versorgungsunternehmen und die Baukosten für private Erschließung müssen von den Bauherren getragen werden. Diese Aspekte sind entscheidend, um eine solide Grundlage für künftige Bauvorhaben zu schaffen. Für interessierte Grundstückskäufer ist es ratsam, die Erschließung vor dem Kauf abzuklären, um unerwartete Kosten und Herausforderungen zu vermeiden.

In diesem Kontext wird der Miesbacher Stadtrat weiterhin über die besten Strategien zur Sanierung und Erneuerung der wichtigen Wasserleitungen in der Stadt beraten müssen, um den langfristigen Herausforderungen der kommunalen Infrastruktur gerecht zu werden.

Referenz 1
www.merkur.de
Referenz 2
www.daibau.de
Referenz 3
www.drklein.de
Quellen gesamt
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