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Neuer Präsident für die Narren: Roland Haag übernimmt VSAN-Führung

Am 12. Januar 2025 übergibt Robert Wehrle nach fast 30 Jahren das Präsidentenamt der VSAN an Roland Haag. Erfahren Sie mehr über diesen Führungswechsel und die traditionsreiche schwäbisch-alemannische Fastnacht.

Am 12. Januar 2025 hat ein Wechsel an der Spitze der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) stattgefunden. Robert Wehrle, der nahezu drei Dekaden als Präsident tätig war, hat sein Amt an Roland Haag übergeben. Der 60-jährige Haag wurde während der 30. Hauptversammlung in Laufenburg (Kreis Waldshut) gewählt und erhielt dabei 64 Ja-Stimmen. Es gab lediglich drei Enthaltungen und drei Gegenstimmen, was die überwältigende Zustimmung zu seiner Kandidatur unterstreicht. Haag kommt aus Bad Waldsee (Kreis Ravensburg) und war bis 2024 Zunftmeister der Waldseer Fasnet, bevor er nun die VSAN leitet.

Robert Wehrle, der mit 76 Jahren aus dem Amt scheidet, war insgesamt 45 Jahre für den Verband tätig. Nach fast 30 Jahren als Präsident entschloss er sich, nicht zur Wiederwahl anzutreten. Unter seiner Leitung wurde 2002 die Kulturstiftung der schwäbisch-alemannischen Fastnacht gegründet. Ein bedeutender Meilenstein seiner Amtszeit war die erfolgreiche Eintragung der schwäbisch-alemannischen Fastnacht in die nationale Liste des immateriellen Kulturerbes im Jahr 2014. Der gebürtige Furtwanger plant, weiterhin als Ehrenpräsident und Leiter der Kulturstiftung aktiv zu bleiben. Ein offizieller Abschied von Wehrle ist für die Zukunft in Form eines Festakts vorgesehen.

Tradition und Brauchtum der Fastnacht

Die VSAN hat eine über 100-jährige Geschichte und ist eine der ältesten Narrenvereinigungen in Deutschland. Ihr gehören 68 Narrenzünfte aus den Regierungsbezirken Freiburg, Tübingen und Stuttgart, dem bayerischen Regierungsbezirk Schwaben sowie fünf Kantonen in der Schweiz an. Traditionell ist die Fastnacht im Südwesten geprägt von Figuren, die aus der Dorf- und Stadtgeschichte stammen, sowie von Fabelwesen und Tieren. Die Narren tragen oft kunstvoll geschnitzte Masken zu ihrem „Häs“ und verkörpern damit die lebendige Kultur dieser besonderen Zeit.

Die schwäbisch-alemannische Fastnacht beginnt jährlich am Dreikönigstag, dem 6. Januar. An diesem Tag werden vielerorts die Narrenutensilien abgestaubt, bevor das Brauchtum in der Zeit bis Aschermittwoch seinen Höhepunkt erreicht. Der „Schmutzige Donnerstag“ markiert den ersten großen Tag der Fastnacht, gefolgt von den Umzügen am Fastnachtsmontag und -dienstag. Ein zentrales Element der Feierlichkeiten ist die Aufhebung der alltäglichen Ordnungen, was die Fastnacht zu einem wichtigen Gemeinschaftserlebnis macht. Die Traditionen reichen tief in die Geschichte zurück und ziehen jährlich tausende Menschen aus der ganzen Welt an.

Die Fasnet ist aber nicht nur eine Zeit des Feierns, sondern auch ein wichtiger Bestandteil der regionalen Identität. Ältere Generationen kennen viele Brauchformen, die über Jahrhunderte gewachsen sind. Die Attribute der Narren, wie Schellen und Fuchsschwänze, haben tiefgehende kulturelle Bedeutung und tragen zur Einzigartigkeit der Fastnacht bei. Die lebendige Inszenierung dieser Traditionen wurde 2014 in die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen und bleibt ein zentraler Bestandteil der kulturellen Identität der Region.

Die VSAN unter der neuen Führung von Roland Haag wird sich weiterhin bemühen, diese wertvollen Traditionen für zukünftige Generationen zu bewahren und den Geist der schwäbisch-alemannischen Fastnacht am Leben zu halten. Während sich die Narren auf die kommende Fastnachtssaison vorbereiten, bleibt abzuwarten, welche Impulse Haag als neuer Präsident setzen wird.

Für weitere Informationen zu diesem Thema besuchen Sie bitte die Artikel von ZVW, Tagesschau und UNESCO.

Referenz 1
www.zvw.de
Referenz 2
www.tagesschau.de
Referenz 3
bne.unesco.de
Quellen gesamt
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