BildungDeutschlandHeidelbergKornwestheimStuttgartTübingen

Neuer Potenzialtest für Grundschüler: Chancen oder Hürde für den Gymnasialwechsel?

Ab Februar 2025 müssen Grundschüler einen neuen Potenzialtest bestehen, um aufs Gymnasium wechseln zu dürfen. Rektoren erwarten moderate Teilnehmerzahlen und betonen die Bedeutung der Empfehlung.

Ab dem Schuljahr 2025 müssen Grundschulkinder in Deutschland für den Wechsel aufs Gymnasium entweder empfohlen werden oder einen neuen „Potenzialtest“ bestehen. Dieser Test, der am 18. Februar 2025 stattfindet, soll es ermöglichen, die Eignung von Schülerinnen und Schülern besser zu beurteilen. Bernd Gockel, Rektor des Scheffold-Gymnasiums, ist verantwortlich dafür, welche Grundschüler den Test an welchem Gymnasium ablegen dürfen. Der Potenzialtest umfasst die Fächer Deutsch, Mathematik und logisches Denken und ist, anders als ein vorheriger Test im November, freiwillig.

Die erste Einschätzung Gockels deutet darauf hin, dass er nicht mit hohen Anmeldezahlen rechnet. Er schätzt maximal zehn Kinder pro Schule, die sich für den Test anmelden könnten. Dies steht im Kontrast zu den Erfahrungen an anderen Schulen. Christoph Hatscher, Rektor des Theodor-Heuss-Gymnasiums in Aalen, berichtet, dass in seinem Einzugsbereich ca. 40 Prozent der Schüler an ein Gymnasium wechseln, während es in größeren Städten wie Stuttgart über 50 Prozent und in Heidelberg sowie Tübingen sogar über 60 Prozent sind. Kinder, die ohne Empfehlung ins Gymnasium wechseln, haben in der Vergangenheit häufig Schwierigkeiten, was Hatscher bestätigt, indem er betont, dass nicht jedes Kind für das Abitur geeignet sei.

Neuer Test und Schulpflicht

Das neue Verfahren zur Einschätzung der Eignung wird von den Rektoren als positiv wahrgenommen. Die Lehrkräfte werden bis Ende Januar 2025 die Eltern über die Ergebnisse des „Kompass 4“-Tests informieren. Bis zum 7. Februar müssen die Empfehlungen für den weiteren Bildungsweg gegeben werden. Eltern haben anschließend vier Schultage Zeit, um ihr Kind für den Potenzialtest anzumelden, falls es keine Empfehlung erhalten hat. Nur Kinder, die den Potenzialtest bestehen, dürfen ein Gymnasium besuchen, während ein misslungener Test den Zugang ausschließt.

Das Bildungssystem in Deutschland ist durch die Ländersache Bildungspolitik geprägt. Jedes Bundesland hat die Bildungshoheit, was zu regionalen Unterschieden im Schulwesen führt. Beispielsweise beginnt die Schulpflicht im Jahr der Vollendung des sechsten Lebensjahres und besteht in der Regel bis zum 18. Lebensjahr. Der Schulbesuch unterteilt sich in verschiedene Bildungsphasen: von der Elementarstufe über die Grundschule bis zu den verschiedenen Sekundarstufen.

Bildungssystem im Überblick

Das Bildungssystem ist in fünf Bereiche gegliedert: Elementarbereich, Primarbereich, Sekundarbereich I und II sowie den Tertiärbereich. Die frühkindliche Bildung ist nicht verpflichtend, jedoch besuchen über 90 Prozent der 3- bis 6-Jährigen eine Kindertageseinrichtung. Im Primarbereich, der die Grundschule umfasst, erfolgen am Ende der Grundschulzeit Empfehlungen für die weiterführende Schule. Im Sekundarbereich I werden unterschiedliche Schulformen angeboten, darunter auch Gymnasien, während der Sekundarbereich II sowohl allgemeinbildende als auch berufliche Vollzeitschulen umfasst.

Die Einführung des Potenzialtests und die damit verbundenen Regelungen sind ein weiterer Schritt, um die Eignung von Schülerinnen und Schülern für denGymnasialbesuch zu klären und um sicherzustellen, dass nur die am besten geeigneten Kinder diese Schule besuchen können. Weiterführende Informationen sind auf den Webseiten der jeweiligen Bildungseinrichtungen und auch beim Ministerium zugänglich, beispielsweise hier: Schillerschule Kornwestheim und Bundeszentrale für politische Bildung.

Referenz 1
www.schwaebische-post.de
Referenz 2
www.schillerschule-kornwestheim.de
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
Web: 19Social: 154Foren: 13