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Neuer Kurs der AfD: Jugendorganisation soll enger angebunden werden

Der recente Bundesparteitag der AfD in Riesa beschloss die engere Anbindung der Jugendorganisation "Junge Alternative" an die Mutterpartei und diskutiert deren Zukunft sowie Einfluss im Parteialltag.

Am vergangenen Wochenende fand in Riesa der Bundesparteitag der Alternative für Deutschland (AfD) statt. Während dieses Treffens wurde ein entscheidender Beschluss zur engeren Anbindung der Jugendorganisation „Junge Alternative“ (JA) an die Mutterpartei gefasst. Der Antrag zur Integration der JA wurde mit einer deutlichen Mehrheit von zwei Dritteln angenommen, wie Freilich Magazin berichtet.

Ein weiterer wichtiger Punkt auf der Agenda war der Änderungsantrag zur Namensgebung und Markenidentität der Parteijugend. Künftig erhält die JA Entscheidungsautonomie in Bezug auf ihren Namen, was eine signifikante Veränderung in der bisherigen Praxis darstellt. Kritiker innerhalb der Partei sehen die JA jedoch als unkontrollierbare und disziplinlose Organisation, da ihr kein direkter Zugriff auf Delegierte oder eigene Mehrheiten gewährt wird. Momentan wird die Mitgliederschaft der AfD mehrheitlich von Personen über 35 Jahren dominiert, was den Einfluss der JA erheblich einschränkt.

Die Rolle der Jungen Alternative

Die Junge Alternative wurde 2013 gegründet und 2015 offiziell anerkannt. Mit mehr als 3.000 Mitgliedern in 16 Landesverbänden hat sie sich als ein wichtiger Bestandteil der jüngeren Parteistruktur etabliert. Die Mitgliedschaft in der JA steht Personen im Alter von 14 bis 36 Jahren offen, wobei eine vorherige Mitgliedschaft in der AfD nicht zwingend erforderlich ist. Hannes Gnauck, seit Oktober 2022 Chef der JA, sieht sich allerdings seit 2024 wegen Hetze gegen Asylbewerber und Ausländer in der Kritik. Er wurde als „Verdachtsfall Rechtsextremismus“ eingestuft, was die gesamte Organisation unter einen zusätzlichen Druck setzt, wie Tagesschau veranschaulicht.

Die JA hat bereits viel Einfluss innerhalb der AfD. Viele ihrer Mitglieder bekleiden einflussreiche Positionen in der Partei. Dennoch stufte das Bundesamt für Verfassungsschutz die JA im April 2023 als „gesichert rechtsextremistische Bestrebung“ ein. Ein gegen diese Einstufung gerichteter Antrag der JA scheiterte im Februar 2024 vor dem Verwaltungsgericht Köln.

Zukunft der Jugendorganisation

Auf dem Parteitag wurde auch eine mögliche Neustrukturierung und Weiterentwicklung der JA diskutiert. Die AfD plant eine engere Anbindung der Jugendorganisation an die Partei, was die Gründung einer neuen Jugendorganisation umfassen könnte. Um dies zu ermöglichen, ist eine Satzungsänderung erforderlich, die auf dem Parteitag am 11. und 12. Januar 2025 zur Abstimmung gestellt werden soll. Diese Entwicklung könnte zur Selbstauflösung der JA führen oder sogar zu einem Verbot durch das Bundesinnenministerium, falls die Organisation als nicht reformierbar angesehen wird.

Die Linken-Abgeordnete Martina Renner kritisierte das Bundesinnenministerium für Versäumnisse im Umgang mit der JA und äußerte Bedenken über die zukünftige Ausrichtung der Organisation. Es bleibt abzuwarten, wie die Partei die Differenzen innerhalb ihrer Jugendorganisation und die äußeren Bedrohungen durch staatliche Institutionen bewältigen wird.

Insgesamt zeigt sich, dass die Diskussion um die JA nicht nur die interne Ordnung der AfD betrifft, sondern auch die strategische Ausrichtung der Partei in einem sich wandelnden politischen Klima. Der Aufruf zur Aktivität und zum Netzwerken innerhalb der Organisation dürfte angesichts dieser Entwicklungen an Bedeutung gewinnen.

Weitere Informationen und eine tiefere Analyse zum Thema finden Sie in detaillierten Berichten: hier Freilich Magazin, hier Tagesschau, und hier Bundestag.

Referenz 1
www.freilich-magazin.com
Referenz 2
www.tagesschau.de
Referenz 3
www.bundestag.de
Quellen gesamt
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