
Im Gewann Hart bei Lauterburg entsteht ein neuer Bestattungswald namens „Remsursprung“. Laut Schwäbische Post, wird dieser Wald am 17. April feierlich eröffnet und bietet eine Fläche von etwa 17 Hektar. Zu Beginn stehen 300 „Bestattungsbäume“ mit jeweils bis zu zwölf Bestattungsplätzen zur Verfügung.
Die Einrichtung des Bestattungswaldes soll eine zusätzliche Bestattungsform darstellen und ist nicht als Konkurrenz zum Gemeindefriedhof in Essingen gedacht. In diesem Bestattungswald erfolgt die Beisetzung in ökologisch abbaubaren Urnen, die an einem Baum beigesetzt werden. Grabsteine oder Grabschmuck sind nicht erlaubt; stattdessen erinnert ein schlichtes Schild an die Verstorbenen, um die natürliche Ästhetik des Waldes zu wahren.
Ökologische Bedeutung und rechtliche Rahmenbedingungen
Waldbestattungen sind seit 2000 in Deutschland zulässig und folgen einem weltweit wachsenden Trend hin zu naturverbundenen Bestattungsmethoden. Wie Hilfe im Todesfall betont, symbolisieren sie den harmonischen Kreislauf des Lebens. Die Bestattung in einem Wald schont natürliche Ressourcen und reduziert den ökologischen Fußabdruck, da künstliche Materialien vermieden werden.
In Deutschland sind Waldbestattungen an spezifische gesetzliche Bestimmungen gebunden, die oft auf Landesebene geregelt werden. Zulassungen für Waldbestattungsstätten müssen eingeholt werden. Dies stellt sicher, dass die Asche in einem Friedhof-typischen Tiefenmaß in biologisch abbaubaren Urnen beigesetzt wird. Zusätzlich können die Angehörigen keine traditionellen Grabpflegeleistungen erwarten; stattdessen wird die Pflege vom Betreiber des Waldes übernommen.
Kosten und Ablauf einer Waldbestattung
Die Kosten für eine Waldbestattung beginnen in Essingen bei 590 Euro für eine Grabnutzungsdauer von 60 Jahren; jedoch sind Gebühren für Einäscherung und andere Dienstleistungen nicht enthalten. Die Gesamtkosten einer Waldbestattung können zwischen 500 und 3.500 Euro für die Grabnutzungsgebühren liegen, während Beisetzungsgebühren zwischen 300 und 800 Euro variieren, wie auch die Preise für biologisch abbaubare Urnen.
Der Ablauf einer Waldbestattung kann individuell gestaltet werden. Angehörige haben die Möglichkeit, Trauerfeiern abzuhalten, bevor die Urne in den Wald beigesetzt wird. Hierbei kann ein Bestatter die Beisetzung koordinieren. Die persönliche Note spiegelt sich auch durch die Möglichkeit wider, kleine Abschiedsgeschenke beizulegen, sofern diese der Umwelt nicht schaden.
Bestattungsanbieter und deren Merkmale
In Deutschland sind Anbieter wie FriedWald und RuheForst bekannt für ihre Waldbestattungen. FriedWald bietet eine Vielzahl von Standorten, in denen Ruhestätten zu Lebzeiten ausgewählt werden können. Im Gegensatz dazu organisiert RuheForst in der Regel kommunal oder kirchlich geführte Bestattungswälder. Bestattungen.de hebt hervor, dass in beiden Varianten Grabschmuck untersagt ist, um die natürliche Umgebung zu bewahren.
Mit dieser neuen Bestattungsform im „Remsursprung“ in Essingen wird nicht nur der Wunsch nach einer naturnahen Ruhestätte erfüllt, sondern auch ein Beitrag zum umweltbewussten Umgang mit dem Thema Tod geleistet. Die Eröffnung des Bestattungswaldes wird mit Spannung erwartet, und es bleibt abzuwarten, wie sich das Konzept in der Region entwickeln wird.