
Auf dem Areal der ehemaligen Schiffswerft in Germersheim plant die Immobiliengesellschaft Bonava den Bau eines neuen Wohnprojekts. Geplant sind bis zu 300 Wohnungen, jedoch wartet das Unternehmen noch auf die notwendige Baugenehmigung. Wie die Rheinpfalz berichtet, wurde die Werftstraße, deren Erhöhung eine Voraussetzung für das Projekt war, bereits vor über sieben Monaten eingeweiht. Trotz dieser Fortschritte steckt der Wohnungsbau in Deutschland in einer tiefgreifenden Krise, die sich auch auf das Projekt in Germersheim auswirken könnte.
Bonava hat den Vertrieb für das neue „Werftquartier“ in Germersheim gestartet. Das Projekt umfasst insgesamt 100 Eigentumswohnungen. Der Vertrieb begann mit einem Event am 19. April 2024, das zahlreiche Interessierte anzog. Im ersten Vertriebsabschnitt werden 25 Eigentumswohnungen angeboten, wobei die Wohnungsgrößen von 41 bis 126 Quadratmetern variieren. Die Grundstücksgröße beträgt 5.636 Quadratmeter, und die geplante Gesamtwohnfläche liegt bei rund 8.100 Quadratmetern.
Geplante Bauphasen
Die vorbereitenden Arbeiten für das Bauprojekt sollen noch im Jahr 2023 beginnen. Hochbauarbeiten sind für das Frühjahr 2025 vorgesehen, während der Einzug der ersten Bewohner für Ende 2026 geplant ist. Aktuelle Bauarbeiten an der Werftstraße werden im Juni 2024 abgeschlossen sein. Das neue Wohnquartier wird zudem über einen Ausblick auf den Rhein, Spielflächen, Grünanlagen und einen Grillplatz verfügen.
Nachhaltigkeit und Modernität
Ein besonderes Augenmerk liegt auf Nachhaltigkeit: Die Wärmegewinnung erfolgt über eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, und Photovoltaikanlagen auf den Dächern sorgen für die nötige Energie. Die Gebäude sollen im Energieeffizienzstandard 55 errichtet werden, wobei 60 Prozent des Uferbereichs begrünt sind. Eine Tiefgarage mit Parkliftsystemen ist ebenfalls geplant, und 10 Prozent der Parkflächen werden mit Wallboxen für E-Autos ausgestattet. Zudem sind eine Fahrrad-Reparaturstation und eine Paketstation im Quartier vorgesehen.
Trotz der visionären Pläne steht das Projekt unter dem Einfluss einer allgemeinen Wohnbaukrise in Deutschland. Prognosen für das Jahr 2025 deuten darauf hin, dass nur 230.000 neue Wohneinheiten entstehen werden – eine erhebliche Differenz zu den gewünschten 400.000. Die politische Diskussion um günstigere Bauweisen und Beschleunigungen bei Genehmigungsverfahren gewinnt zunehmend an Bedeutung, während der Mangel an Wohnraum in vielen Städten die Mieten und Immobilienpreise in die Höhe treibt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das „Werftquartier“ in Germersheim ein Schritt in die richtige Richtung darstellt, jedoch von einer komplexen Gemengelage im Wohnungsbau begleitet wird. Es bleibt abzuwarten, ob und wann die notwendigen Genehmigungen erteilt werden und ob Bonava die ambitionierten Zeitpläne einhalten kann, um den dringend benötigten Wohnraum zu schaffen.
Für weitere Informationen über die Pläne von Bonava klicken Sie bitte auf Bonava. Die Rheinpfalz bietet außerdem aktuelle Berichte über lokale Entwicklungen unter Rheinpfalz. Informationen über die allgemeine Wohnbausituation in Deutschland sind bei der Süddeutschen Zeitung zu finden Süddeutsche.