DeutschlandGesellschaftGesundheitGöttingenHandelNaturNaturschutzWissenschaft

Neue Plattform in Göttingen: Schutz der Artenvielfalt im Fokus!

Die Universität Göttingen startet eine Plattform zur Förderung von Artenvielfalt und Naturschutz. Ziel ist die Vernetzung von Initiativen und die Sensibilisierung der Gesellschaft für Biodiversität.

Die Universität Göttingen hat gemeinsam mit dem Biodiversitätsmuseum und dem Dachverband der Deutschen Avifaunisten eine neue Plattform ins Leben gerufen, die sich dem Schutz und der Förderung der Artenvielfalt widmet. Diese Initiative, die unter dem Titel „BBiodiv – Bürgerwissenschaften für Biodiversität“ läuft, soll Fachwissen über Artenvielfalt nicht nur innerhalb wissenschaftlicher Kreise, sondern auch in die Gesellschaft tragen, um den notwendigen Artenschutz zu stärken. Dr. Florian Goedecke von der Georg-August-Universität betont die Dringlichkeit dieses Vorhabens, zumal der Verlust von Arten und Artenkenntnissen als ernsthafte Bedrohung für die Natur und die Lebensgrundlage der Menschen gilt. Beispielhaft wird auf die manuelle Bestäubung von Obstbäumen in China verwiesen, die die globalen Herausforderungen des Artenschutzes verdeutlicht.

In Göttingen und der Region Südniedersachsen engagieren sich bereits zahlreiche Gruppen, Institutionen und Einzelpersonen für den Arten- und Naturschutz. Die neue Plattform soll diese lokalen Initiativen sichtbarer machen und eine bessere Vernetzung sowie Kooperation fördern. Um dies zu erreichen, bietet die Webseite www.fokus-vielfalt.de Informationen über aktuelle Aktivitäten, Studiengänge und Apps zur Erfassung und Erforschung der Biodiversität. Ein Kalender für Angebote sowie eine Übersicht zu geeigneten Studiengängen zur Biodiversität runden das Angebot ab. Die VolkswagenStiftung unterstützt dieses Projekt, das als ein wichtiger Schritt in Richtung einer breiten Bürgerbeteiligung verstanden wird.

Aktuelle Entwicklungen im Naturschutz

Im Kontext der nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt 2030 ist ein gemeinsam von BMUV und BfN geförderter Strategieentwicklungsprozess zu verzeichnen. Dieser entwickelte sich seit 2019 durch verschiedene Forschungsvorhaben, die eine qualitative Status-Quo-Analyse der bestehenden Strategien durchführten. Dabei kamen über 70 gesellschaftliche Akteure in Fachinterviews und Stakeholder-Workshops zusammen, um ihre Expertise und Ideen einzubringen. Die Ergebnisse dieser Gespräche wurden in der BfN-Schrift 619 veröffentlicht und fokussierten auf die nötigen Analysen, Beratungen und Konsultationsprozesse.

Diverse interdisziplinäre Workshops zur NBS 2030 befassten sich intensiv mit den Handlungsfeldern und förderten den Dialog zwischen Naturschutzverbänden, Bundesländern, Kommunen sowie Wissenschaft und Jugend. Der Beteiligungsprozess, der auch in die Erstellung des BMUV-Ziele- und Maßnahmenkatalogs mündete, kam den Anliegen der Bürgerinnen und Bürger entgegen und förderte so ein breites gesellschaftliches Engagement für den Schutz der biologischen Vielfalt.

Public Engagement und Konsultation

Der öffentliche Konsultationsprozess zur NBS 2030 startete am 15. Juni 2023, und Bürger*innen hatten bis zum 09. Juli 2023 die Möglichkeit, den Entwurf auf der Plattform „BMUV im Dialog“ zu kommentieren. Dabei sind knapp 1.000 Kommentare eingegangen. Die meisten Rückmeldungen bezogen sich auf die Handlungsfelder Agrarlandschaften, Schutzgebiete sowie die Vernetzung von Lebensräumen. Insbesondere die Themen, die urbanes Leben, wirtschaftliche Aspekte und Wälder betreffen, wurden stark frequentiert. Im Gegensatz dazu fanden die Themen Klimawandel, internationaler Handel und Gesundheit nur geringfügig Beachtung.

Die Ergebnisse dieser umfangreichen Bürgerbeteiligung werden nun in die weitere Strategieentwicklung zur NBS 2030 einfließen, wobei ein dringendes gesellschaftliches Bewusstsein für Artenschutz und Biodiversität von zentraler Bedeutung bleibt. Die Plattform aus Göttingen und die NBS-Strategie in Deutschland scheinen auf lange Sicht eng verbunden zu sein, da beide das Ziel verfolgen, die nationale sowie lokale Initiative zum Schutz der Artenvielfalt zu stärken und zu fördern.Uni Göttingen,BfN.

Referenz 1
www.uni-goettingen.de
Referenz 3
www.bfn.de
Quellen gesamt
Web: 17Social: 155Foren: 80