
Jährlich erkranken in Deutschland etwa 2.200 Kinder und Jugendliche an Krebs, was sie zu einer der schützenswertesten Gruppen in der medizinischen Forschung macht. Im Vergleich dazu sind bei Erwachsenen jährlich rund eine halbe Million Neuerkrankungen zu verzeichnen. Trotz medizinischer Fortschritte überleben vieleKinder ihre Erkrankungen. Allerdings bleiben Rückfälle oft eine Herausforderung, da es wo oft an etablierten Behandlungsmöglichkeiten mangelt. Dies führt dazu, dass Ärzte auf aktuelle Publikationen angewiesen sind, um geeignete Therapien zu finden, wie es im Fall von Peter zu beobachten war, der mit einem Weichgewebetumor am Auge diagnostiziert wurde.
Ina Oehme leitet die Medikamententestung am Hopp-Kindertumorzentrum (KITZ) in Heidelberg. Im Rahmen des INFORM-Programms werden dort innovative Ansätze verfolgt. Minitumoren, die aus Tumorproben von Patienten gezüchtet werden, ermöglichen die gleichzeitige Testung von bis zu 80 Medikamenten. Bei Peter half solch ein Test, eine wirksame Medikamentenkombination zu finden, die schließlich zu einer erfolgreichen Behandlung führte. Die Durchführung klinischer Studien für speziell für Kinder entwickelte Medikamente ist jedoch rar und aufgrund der Heterogenität und geringen Fallzahlen oft schwierig, so Matthias Meergans vom vfa.
Forschung an der Schnittstelle von Kinder- und Erwachsenonkologie
In den letzten Jahren wurden nur wenige neue Therapien speziell für Kinder entwickelt. Im Gegensatz zur Erwachsenenonkologie, die von einer Vielzahl neuer Behandlungsoptionen profitiert hat, sieht die Situation für Kinder oft düsterer aus. Stefan Pfister schlägt vor, Therapien, die bei Erwachsenen bereits Erfolge gezeigt haben, auch bei kindlichen Tumoren zu prüfen, wenn molekulare Ähnlichkeiten bestehen. Ein Beispiel ist der RACE Act in den USA, der die Überprüfung von Erwachsenenmedikamenten auf ihre Wirksamkeit bei kindlichen Krebsarten vorschreibt.
Gemeinsam mit 16 akademischen Institutionen und Pharmafirmen hat das KITZ das gemeinnützige Unternehmen ITCC-P4 gegründet. Ziel dieses Projekts ist es, Tumormodelle aus Proben von Kindertumoren zu erstellen, um klinische Studien zu unterstützen und eine fundierte Datenbank über kindliche Tumoren aufzubauen. ITCC-P4 plant, jährlich 70 bis 80 Medikamente zu testen, was eine bedeutende Fortschritt in der kindlichen Tumorforschung darstellen könnte.
Innovationen in der Leukämieforschung
Recent research under the leadership of Professor Jan-Henning Klusmann an der Universitäts-Kinderklinik Frankfurt widmet sich der akuten myeloischen Leukämie (AML) und erforscht RNA-basierte Therapien. Diese Studien befinden sich zwar noch in der präklinischen Testphase, könnten jedoch innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre in der klinischen Praxis Anwendung finden. Der Verein Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt e.V. unterstützt dieses Vorhaben mit jährlich rund 1 Million Euro, um die Vision zu verwirklichen, dass jedes an Krebs erkrankte Kind gesund wird.
Die häufigsten Krebserkrankungen bei Kindern sind akute lymphoblastische Leukämien (ALL), Hirntumoren und Neuroblastome. Die Prognosen für viele bösartige Erkrankungen bei Kindern haben sich im Laufe der Jahrzehnte verbessert. Während in den 1950er Jahren nahezu alle Kinder mit bösartigen Erkrankungen starben, besteht heute die Möglichkeit, eine realistische Heilungschance zu bieten, insbesondere durch spezielle Therapieformen, die auf die Bedürfnisse von Kindern zugeschnitten sind. Diese speziellen Therapien sind notwendig, da Kinder in vielerlei Hinsicht keine kleinen Erwachsenen sind und besondere Aufmerksamkeit in der Behandlung benötigen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass trotz erheblicher Fortschritte in der Kinderkrebsforschung und -behandlung noch viele Herausforderungen bestehen. Es bedarf weiterer Forschung, um die Überlebenschancen zu erhöhen und innovative Therapiemöglichkeiten zu entwickeln, die jedem erkrankten Kind zugutekommen.
Weitere Informationen finden Sie bei Tagesschau, Kinderkrebs Frankfurt und Gesellschaft für KinderKrebsForschung.