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Neue Chipfabrik in Dresden: Fachkräfte-Ausbildung für Görlitz sichern!

Der Kreis Görlitz sieht die neue Chipfabrik in Dresden als Chance für Fachkräfte. Geplante Kooperationen mit Hochschulen sollen den Zuzug von Arbeitskräften und neue Branchen fördern.

Der Bau der neuen Chipfabrik des taiwanesischen Unternehmens TSMC in Dresden hat weitreichende Folgen für die Region, auch wenn der Kreis Görlitz einiges an Entfernung von der Baustelle trennt. Der Landrat des Landkreises Görlitz, Stephan Meyer, sieht die Investition als eine bedeutende Chance für sein Gebiet. Er hat sich bereits mit dem Regionalchef von Liberec, Martin Puta, sowie den Rektoren der Universität Liberec und der Hochschule Zittau/Görlitz getroffen, um gemeinsame Studiengänge zu planen, die im Zuammenhang mit der Chipfabrik stehen. Diese Maßnahmen sollen helfen, Fachkräfte auszubilden, die für die neuen Arbeitsplätze in der Halbleiterindustrie benötigt werden, so Sächsische.de.

Um Unternehmen anzulocken, zielt Meyer darauf ab, Kontakte zwischen Firmen und Kommunen herzustellen, die als Zulieferer für TSMC fungieren könnten. Während des Treffens wurde auch eine tschechisch-taiwanesisch-sächsische Konferenz am 9. April in Zittau geplant, um weitere Kooperationen zu fördern. Meyer hatte bereits im vergangenen Jahr Kontakt mit dem Botschafter Taiwans in Deutschland aufgenommen, um die Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit zu erkunden.

Infrastruktur und Wohnraum

Die Investition des Landes in die Chipfabrik hat auch Auswirkungen auf die Wohnsituation in der Region. Der Freistaat Sachsen hat Kommunen eingeladen, die sich innerhalb von maximal 35 Autominuten von der neuen Chipfabrik befinden, um von der 10-Milliarden-Euro-Investition zu profitieren. Während 21 Kommunen die „Erlebnisregion Dresden“ gegründet haben, um potenzielle Wohnbauflächen zu ermitteln, befürchten Experten, dass der angespannte Wohnungsmarkt in Dresden kaum in der Lage ist, schnell die benötigten 2.000 Mitarbeiter von TSMC und deren Familien unterzubringen, wie MDR berichtet.

Um dem steigenden Bedarf an Wohnraum gerecht zu werden, werden bereits in Heidenau 2.700 neue Wohnungen gebaut. Auch in Pulsnitz sind Pläne für den Bau neuer Wohnungen im Gespräch, jedoch auf Eis gelegt worden, aufgrund bürokratischer Hürden. Bürgermeisterin Barbara Lüke weist auf die Herausforderungen im Landesentwicklungsplan hin, wo kein entsprechendes Wachstum eingeplant wurde.

Fachkräftemangel und Ausbildung

Der Fachkräftemangel ist ein zentrales Thema, da die Branche bis 2030 mit einem Anstieg von 27.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen rechnet. Dies stellt die Landeshauptstadt Dresden und die umliegenden Gemeinden vor große Herausforderungen. In Deutschland sind derzeit 445.000 Personen sozialversicherungspflichtig als IT-Fachkräfte beschäftigt. Davon sind nur knapp 6.000 in der Mikrosystemtechnik tätig. Bis 2027 werden in der Elektrotechnik viele Beschäftigte in Rente gehen, und die Anzahl der neuen Absolventen wird den Bedarf nicht decken können. Die Bundesregierung hat daher eine Steigerung der Ausbildungskapazitäten gefordert, wie Bundestag.de berichtete.

Zusätzliche Pläne sind in Arbeit, um den Neubedarf an Fachkräften zu decken, da bis 2030 in der gesamten Europäischen Union ein Anstieg um 200.000 Personen im Bereich Mikroelektronik erwartet wird. Vor diesem Hintergrund wird auch die Infrastruktur in Ostsachsen, insbesondere im Hinblick auf Verkehrsanbindungen und die S-Bahn-Standardisierung zwischen Dresden und Görlitz, als unerlässlich erachtet.

Bis zur Eröffnung des TSMC-Werkes in 2027 wird sich die Infrastruktur in Ostsachsen voraussichtlich nicht grundlegend verbessern. Daher sind weitere Anstrengungen notwendig, um die Region auf den Anstieg der Bevölkerung und den damit verbundenen Anforderungen an Wohnraum und Verkehrsanbindung vorzubereiten.

Referenz 1
www.saechsische.de
Referenz 2
www.mdr.de
Referenz 3
www.bundestag.de
Quellen gesamt
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