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Neue Beobachtungsstelle kämpft gegen Fake News und stärkt Demokratie!

Die Universität des Saarlandes hat eine Beobachtungsstelle für Online-Politik eingerichtet, um die Langzeitfolgen von Desinformation im Internet zu analysieren und die Demokratie zu stärken.

Eine neue Beobachtungsstelle für Online-Politik an der Universität des Saarlandes wurde ins Leben gerufen, um die Langzeitfolgen von Lügen und Falschaussagen im Internet durch Politiker zu untersuchen. Diese Initiative, die von Rosa M. Navarrete geleitet wird, wird von Alex Hartland und Giuseppe Carteny unterstützt und ist Teil des Interdisziplinären Instituts für Gesellschaftsinformatik (I2SC). Das Hauptaugenmerk der bisherigen Forschung lag auf kurzfristigen Analysen politischer Handlungen im digitalen Raum, während langfristige Folgen bisher kaum erforscht wurden. Erste Beobachtungen zeigen einen leichten Rückgang der Zufriedenheit mit der Demokratie in der Bevölkerung.

Desinformation wird zunehmend als ein gesellschaftliches Problem wahrgenommen, das nicht nur die politische Landschaft, sondern auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährdet. Politische Parteien nutzen Täuschung als strategisches Instrument, wonach die Risiken der Irreführung der Wählerschaft oft geringer erscheinen als die potentiellen Vorteile. Dies wird durch eine Umfrage untermauert, die von der Bertelsmann Stiftung durchgeführt wurde. Laut dieser Studie betrachten 84 Prozent der Befragten in Deutschland vorsätzlich verbreitete Falschinformationen als ein großes Problem.

Gefahr durch Desinformation

Ein weiteres zentrales Ergebnis der Umfrage zeigt, dass 81 Prozent der Befragten Desinformation als eine Gefahr für die Demokratie ansehen. Daniela Schwarzer, eine Vorständin der Stiftung, hebt hervor, dass Desinformation versucht, Wahlen zu beeinflussen und das Vertrauen in Politik, Parteien und Medien zu untergraben. Dies könnte durch die Tatsache unterstützt werden, dass über 90 Prozent der Befragten der Meinung sind, dass Absender von Desinformation gezielt die politische Meinung beeinflussen möchten.

Die Studie mit dem Titel „Verunsicherte Öffentlichkeit“ legt außerdem nahe, dass 86 Prozent der Befragten glauben, Desinformation manipuliert Wahlausgänge und 84 Prozent empfinden sie als Mittel zur Spaltung der Gesellschaft. Häufig sind umstrittene Themen wie Einwanderung, Gesundheit, Krieg und Klimakrise mit Desinformation verbunden, was zeigt, wie relevante gesellschaftliche Diskurse zunehmend in den Kontext von Täuschung und Manipulation rücken.

Globale Perspektiven

Kontextualisiert wird diese Diskussion durch einen globalen Bericht, der am 15. Januar 2025 veröffentlicht wurde und die Wechselwirkungen zwischen Informationsökosystemen und Demokratie untersucht. An der Studie, die die Auswertung von über 1.600 Quellen zu mehr als 40 Forschungsfragen in 84 Ländern umfasst, waren 60 Experten beteiligt, darunter Prof. Matthias Kettemann von der Universität Innsbruck. Der Bericht konnte keine empirischen Belege finden, dass Desinformation die Demokratie direkt schädigt, allerdings wurde nachgewiesen, dass der Diskurs über Desinformation zu Misstrauen gegenüber Medien führt.

Die Kritik an wirtschaftlich motiviertem Datensammeln und der Mangel an globalen Regulierungsmaßnahmen wurden ebenfalls betont. Insbesondere die Künstliche Intelligenz, vor allem große Sprachmodelle, wirft Fragen zu Menschenrechten und Demokratie auf, da Vorurteile in den Ergebnissen aus Biases in Trainingsdaten resultieren können. Handlungsempfehlungen aus diesem Bericht umfassen Strategien für Datendiversität sowie Transparenz und regelmäßige Audits für eine verantwortungsvolle Nutzung von KI.

In diesem Kontext wird die Arbeit der Beobachtungsstelle an der Universität des Saarlandes als notwendig erachtet, um Strategien zur Stärkung der Demokratie zu entwickeln und um die Herausforderungen durch Desinformation langfristig zu adressieren.

Für weitere Informationen über die Beobachtungsstelle für Online-Politik an der Universität des Saarlandes besuchen Sie bitte dieses Link. Details zur Umfrage über Desinformation finden Sie bei der Bertelsmann Stiftung, und um mehr über den globalen Bericht zu erfahren, schauen Sie bitte auf die Seite der Universität Innsbruck.

Referenz 1
www.uni-saarland.de
Referenz 2
www.bertelsmann-stiftung.de
Referenz 3
www.uibk.ac.at
Quellen gesamt
Web: 7Social: 57Foren: 96