
Am 8. Januar 2025 fand an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg die Kickoff-Veranstaltung des Verbundprojekts skills4chips statt. Ziel dieses ambitious Projekts ist der Aufbau einer nationalen Bildungsakademie für Mikroelektronik und Mikrosystemtechnik. Die Initiative erhält eine Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) in Höhe von über 12 Millionen Euro. Diese Maßnahme reagiert auf den wachsenden Fachkräftebedarf und die sich verändernden Anforderungen des Arbeitsmarktes durch innovative Personalentwicklung in den Mikro- und Nanotechnologien.
Zu den Angeboten der Microtec Academy gehören Berufsorientierung, duale Ausbildung, Quereinstieg sowie Fort- und Weiterbildung, um den steigenden Anforderungen im Mikroelektronik-Bereich gerecht zu werden. Die Universität Magdeburg ist die einzige Einrichtung aus Sachsen-Anhalt, die in dieses Verbundprojekt eingebunden ist. Gemeinsam mit der Stabsstelle Mikrotechnologie sowie den Lehrstühlen für Berufspädagogik und Wirtschaftspädagogik arbeitet die Universität an einem umfassenden Aus-, Fort- und Weiterbildungskonzept.
Zentrale Akteure des Projekts
Das Projektkonsortium umfasst sieben Partner, unter denen das Ferdinand-Braun-Institut in Berlin als Verbundkoordinator fungiert. Weitere Partner sind das Regionale Berufsbildungszentrum Steinburg, das Institut für Mikrotechnik der Technischen Universität Braunschweig sowie die Hochschule Kaiserslautern. Auch microTEC Südwest e. V. und IVAM Microtechnology Network gehören zum Konsortium. Unterstützt wird das Vorhaben zusätzlich durch die Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland (FMD) und Silicon Saxony.
Projektleiter Jörg Vierhaus hebt hervor, dass der demographische Wandel und der steigende Bedarf an Ausbildungsplätzen durch den Ausbau von Fertigungskapazitäten dringlichere Maßnahmen zur Fachkräftesicherung erfordern. Geplant ist auch die Einführung eines virtuellen Technologielabors. Dieses Labor ermöglicht eine orts- und zeitunabhängige Qualifizierung, was in der heutigen Arbeitswelt zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Innovative Bildungswege und Zielgruppen
Im Rahmen von skills4chips ist die Entwicklung und Bündelung neuer Qualifizierungswege entlang der gesamten Bildungskette ein zentrales Anliegen. Dazu gehören Berufs- und Studienorientierung, duale Ausbildung, Quereinstieg sowie Fort- und Weiterbildung. Besonders betont wird die Integration einer digitalen Lern- und Vernetzungsplattform, die das Angebot bundesweit zugänglich macht. Diese Einrichtung soll nicht nur die Ausbildungsfähigkeit der Unternehmen stärken, sondern auch die Karrierewege in Deutschland attraktiver gestalten.
Eine überregionale überbetriebliche Berufsbildungsstätte wird konzipiert, um eine Ausbildungsinfrastruktur zu schaffen, die sowohl Reinraum- als auch Laborumgebungen integriert. Das BMBF fördert den Ausbau der Microtec Academy zu einer nationalen Bildungseinrichtung, um die Qualität der Aus- und Weiterbildung signifikant zu erhöhen.
Parallel dazu wird in der Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland eine Mikroelektronik-Akademie aufgebaut. Diese Akademie wird speziell ausgerichtet auf die Entwicklung neuer Ausbildungsinhalte in den Bereichen Mikro- und Nanoelektronik. Auch hier stehen innovative Lern- und Trainingsangebote im Vordergrund, um den unterschiedlichen Vorbildungsgraden der Interessierten Rechnung zu tragen.
Langfristig wird darauf abgezielt, den Mangel an Fachkräften in der Mikroelektronik zu bekämpfen und die Ausbildungsqualität in diesem Bereich zu verbessern. Dies wird durch enge Kooperationen mit Industrie, Forschungspartnern und Bildungsträgern sowie durch praktische Lernformate und moderne Fertigungsinfrastrukturen unterstützt.