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Neubaugebiet in Waldsee: Verkehrskonzepte bringen frischen Wind!

Die Planung für ein Neubaugebiet in Waldsee nimmt Formen an. Ein städtebauliches Konzept soll bis Ende März beschlossen werden, um die Ortsumfahrung und den Wohnungsbau voranzutreiben. Wo liegen die Herausforderungen?

Die Planungen für das letzte Stück der Ortsumfahrung von Waldsee und ein neues Neubaugebiet nehmen zunehmend konkrete Formen an. Laut der Rheinpfalz wurden bereits umfassende Konzepte ausgearbeitet, die für die Erstellung des Bebauungsplans unerlässlich sind. Bevor dieser in die Endphase gelangt, müssen sowohl das städtebauliche Konzept als auch ein Verkehrskonzept erstellt werden.

Diese beiden Konzepte sind entscheidend, um die zukünftige Gestaltung des Neubaugebiets zu bestimmen. Dazu gehören der Straßenverlauf, die Anbindung an bestehende Straßen sowie die Art der Bebauung. Bei der Bebauung sind verschiedene Typen vorgesehen, darunter Einfamilienhäuser, Doppelhäuser, Reihenhäuser und Mehrfamilienhäuser. Auch die Planung für Kitas, Lärmschutz, Parkmöglichkeiten und Grünflächen ist Bestandteil dieser Konzepte.

Verkehrsplanung im Fokus

Das Büro Firu und die Verkehrsplaner von Infra-Team haben die Konzepte zusammen mit dem Planungs- und Bauausschuss der Gemeinde Waldsee erstellt. Eine Besonderheit der geplanten Ortsumfahrungsstraße besteht darin, dass sie vom Kreisel am Wasgau zur Einmündung Rehhütter Straße/Landesstraße 533 verläuft. Hier soll ein neuer Kreisel entstehen. Ein zentrales Ziel der Umfahrung ist die Entlastung der Straßen im Ort, ohne dabei eine „Rennstrecke für Raser“ zu schaffen. Das Baugebiet, das etwa 8,6 Hektar umfasst, ist dabei unterschiedlich strukturiert.

Im südlichen Bereich, bis zur Lerchenstraße, ist das Baugebiet schmaler angelegt und sieht eine Doppelhausbebauung sowie Stellplätze am Straßenrand vor. Wohingegen der Bereich von der Lerchenstraße bis zur Eduard-Mörike-Straße breiter ist und eine geplante Ringstraße vorsieht, die an mehreren Punkten in die neue Ortsumgehung mündet.

  • Geplant sind insgesamt 25 Mehrfamilienhäuser in lockerer Anordnung, wobei keine Hochhäuser berücksichtigt werden.
  • Die Hälfte der Mehrfamilienhäuser wird über vier Wohneinheiten verfügen, einige sind mit acht Einheiten angelegt.
  • Im Schnitt sind zwei Geschosse vorgesehen, einige Mehrfamilienhäuser könnten zudem ein Staffelgeschoss besitzen.

Parkmöglichkeiten sind sowohl an den Gebäuden selbst als auch in einer Sammelgarage vorgesehen. Der nördliche Teil des Baugebiets wird schmaler gestaltet, was die Möglichkeit für Reihenhäuser und Doppelhäuser an einer parallel verlaufenden Straße eröffnet. Zusätzlich wird auf eine Lärmschutzwand oder einen Lärmschutzwall verzichtet, da die Häuser einen passiven Lärmschutz bieten müssen.

Gemeinderat und weitere Planungsentscheidungen

Der Gemeinderat soll das städtebauliche Konzept Ende März beschließen. In der Folge werden im Bebauungsplan die Grundstücksgrößen und das äußere Erscheinungsbild der Neubauten geregelt. Eine wichtige Absicherung wird auch die Regelung darstellen, dass die Gemeinde verhindern kann, dass Investoren Grundstücke aufkaufen, um dort nicht genehme Wohnblöcke zu errichten.

Ein weiterer Punkt, der diskutiert werden muss, ist der Standort für ein neues Feuerwehrhaus. Zwei Alternativen stehen zur Debatte: Ein Grundstück am Kreisel beim Wasgau oder an der Einmündung der Rehhütter Straße. Beide Standorte liegen an der neuen Ortsrandstraße, wobei der Standort am Wasgau-Kreisel als bevorzugt gilt.

Die Notwendigkeit einer präzisen Stadt- und Verkehrsplanung zeigt sich nicht nur in Waldsee. Auch die Reform der Straßenverkehrsordnung (StVO) haben Veränderungen gebracht. Diese betont die Bedeutung der Stadt- und Verkehrsplanung und eröffnet Maßnahmen, um Umwelt und Gesundheit zu schützen. Nach § 45 Abs. 1 Nr. 7 der StVO können Busspuren ausgewiesen und Flächen für Fuß- und Fahrradverkehr bereitgestellt werden. Dies soll die nachhaltige Entwicklung in den Gemeinden unterstützen.

Die Mobilität in Deutschland ist entscheidend für Wirtschaft und Gesellschaft. Die Mobilitätswende zielt darauf ab, neue Konzepte zu entwickeln und alternative Verkehrsmittel zu fördern. Laut dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) wird eine Infrastruktur benötigt, die kurze Wege fördert und den Fuß- und Radverkehr anregt. Ein zentrales Element ist die Entwicklung von Fußgängerzonen und durchgängigen Radwegen, was auch für das Neubaugebiet von Interesse ist.

Darüber hinaus werden die Ergebnisse des Projektes „TwinCity3D“ zur kontinuierlichen Überwachung von Stadtklima, Verkehr und Bebauung berücksichtigt. Hierbei werden Daten hochauflösend erfasst und durch Künstliche Intelligenz analysiert, was in zukünftige Planungsprozesse einfließen kann.

Insgesamt zeichnet sich ab, dass die komplexe Planung des Neubaugebiets in Waldsee nicht nur einen Einfluss auf die örtliche Infrastruktur hat, sondern auch im Kontext einer breit angelegten Mobilitäts- und Stadtentwicklungspolitik steht, die in vielen deutschen Kommunen an Bedeutung gewinnt.

Für weitere Informationen siehe Rheinpfalz, Recht Energisch und BMDV.

Referenz 1
www.rheinpfalz.de
Referenz 2
recht-energisch.de
Referenz 3
bmdv.bund.de
Quellen gesamt
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