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Netflix-Hit „Adolescence“: 100 Millionen Abrufe und Debatte über Mobbing!

Die britische Miniserie „Adolescence“ thematisiert Mobbing und Isolation bei Jugendlichen. Nach nur zwei Wochen auf Netflix verzeichnet sie bereits fast 100 Millionen Abrufe und wird bald in Schulen gezeigt.

Die britische Miniserie „Adolescence“, die am 13. März 2025 auf Netflix veröffentlicht wurde, hat in den ersten zweieinhalb Wochen ihrer Ausstrahlung bereits beeindruckende 96,7 Millionen Abrufe erreicht. Die Serie handelt von dem 13-jährigen Jamie Miller, der aus Verzweiflung eine Mitschülerin ersticht. Diese eindringliche Handlung behandelt Themen wie Mobbing, soziale Isolation und die schädlichen Vorstellungen von Männlichkeit, die viele Jugendliche betreffen.

„Adolescence“ besteht aus vier Episoden, die in Echtzeit und ohne Schnitte gedreht wurden. Regie führte Philip Barantini. Besonders hervorzuheben ist die dritte Episode, in der eine Psychologin Jamie befragt, was die emotionalen und psychologischen Komponenten dieser dramatischen Geschichte eindringlich verdeutlicht. In Großbritannien wird die Serie nicht nur als Unterhaltungsformat wahrgenommen, sondern auch als didaktisches Instrument. Premierminister Keir Starmer traf die Macher der Serie und betonte die Wichtigkeit, das Werk in Schulen zu zeigen. Weiterführende Schulen können die Serie zudem kostenlos anzeigen, während sie für die breite Öffentlichkeit kostenpflichtig bleibt.

Mobbing und seine weitreichenden Folgen

Die Themen, die in „Adolescence“ behandelt werden, finden ihre Entsprechung in den aktuellen Studien der WHO und des Robert Koch-Instituts. Laut einer Veröffentlichung der WHO aus Europa, die den zweiten Band der HBSC-Studie behandelt, erlebte einer von sechs Kindern im schulpflichtigen Alter Cybermobbing. Die Ergebnisse zeigen, dass etwa 11 % der Jugendlichen in der Schule von Mobbing betroffen sind, ohne signifikante Geschlechterunterschiede. Besonders beunruhigend ist der Anstieg des Cyber-Mobbing seit 2018, insbesondere bei Jungen und Mädchen zwischen 11 und 15 Jahren.

Das Robert Koch-Institut (RKI) weist darauf hin, dass Mobbing eine wiederholte Form der Gewalt darstellt, die negative Folgen für die psychische Gesundheit vieler Heranwachsender hat. Die Analyse zeigt, dass 14 % der befragten Schüler in Deutschland von schulischem Mobbing berichteten. Cybermobbing war bei rund 7 % der Schüler ein Thema, wobei Schüler, die sich als gender-divers identifizieren, besonders häufig betroffen sind. Dies unterstreicht die Notwendigkeit von effektiven Gegenmaßnahmen in Schulen und der Gesellschaft insgesamt.

Die Relevanz von „Adolescence“ in der heutigen Gesellschaft

Die Brisanz der Themen, die in „Adolescence“ angesprochen werden, ist unübersehbar. Die Herausforderungen, denen Jugendliche heutzutage gegenüberstehen, sind facettenreich und reichen von physischem Mobbing zu den weitreichenden Auswirkungen von Cybermobbing. Die Daten zeigen nicht nur die Notwendigkeit eines Umdenkens im schulischen Kontext, sondern auch die Dringlichkeit, präventive Maßnahmen zu ergreifen. Schulisches Mobbing hat sich in den letzten Jahren zwar stabilisiert, doch der Anstieg des Cyber-Mobbings erfordert neue Ansätze und Strategien.

Während immer mehr Schulen die Inhalte von „Adolescence“ aufgreifen, wird die Serie zu einem wichtigen Teil der Diskussion über Gewalt unter Jugendlichen. Sie bietet nicht nur Unterhaltung, sondern leistet auch einen Beitrag zur Sensibilisierung und Aufklärung über die psychischen Belastungen, die Mobbing auslösen kann. So könnte die Serie sogar als Katalysator für wichtige gesellschaftliche Veränderungen dienen.

Die Erfolge von „Adolescence“ sind nicht nur Zahlen auf einem Bildschirm; sie spiegeln die gesellschaftliche Relevanz eines Themas wider, das viele betrifft und über den Tellerrand hinausgeht. Die Hoffnung ist, dass solche Produktionen helfen, das Bewusstsein über Mobbing und dessen Folgen zu schärfen und dazu beizutragen, eine bessere und sicherere Umgebung für Jugendliche zu schaffen.

Für weitere Informationen über die Studie vom WHO und den aktuellen Stand zu Mobbing unter Jugendlichen können die neuesten Berichte auf RKI konsultiert werden.

Weitere Informationen zur Serie „Adolescence“ finden Sie auf bnn.de.

Referenz 1
bnn.de
Referenz 2
www.who.int
Referenz 3
www.rki.de
Quellen gesamt
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