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Nachhaltigkeit im Bergbau: TU Clausthal diskutiert Zukunft und Innovation

Am 24. Januar 2025 fand das 24. Kolloquium Bohr- und Sprengtechnik an der TU Clausthal statt. Experten diskutierten über nachhaltigen Bergbau, geopolitische Risiken und innovative Ressourcenstrategien im Rahmen des 250-jährigen Jubiläums der Universität.

Am 24. Januar 2025 fand das 24. Kolloquium zur Bohr- und Sprengtechnik an der Technischen Universität Clausthal statt. Die zweitägige Veranstaltung, die etwa 300 Teilnehmer anzog, markiert den Auftakt zum Jubiläumsjahr der Universität, die 2025 ihr 250-jähriges Bestehen feiert. Professor Oliver Langefeld, der das Kolloquium als das älteste aktive bergmännische Kolloquium in Deutschland bezeichnete, betonte die bedeutende Rolle des Bergbaus zur Deckung der weltweit steigenden Rohstoffnachfrage. Das Kolloquium wird vom Department of Mining des neuen Institute of Geotechnology and Mineral Resources ausgerichtet.

In seinen Ausführungen leitete Langefeld ein Ranking von Ernst & Young über die größten Risiken und Chancen für Bergbau- und Metallunternehmen im Jahr 2024 ein, welches die Notwendigkeit eines nachhaltigen Bergbaus hervorhebt. An erster Stelle steht das Thema Kapital, gefolgt von Umweltverantwortung, geopolitischen Risiken und der Erschöpfung von Ressourcen. Langefeld forderte Innovation, Zusammenarbeit und Flexibilität, um diese Herausforderungen zu meistern. Die TU Clausthal konzentriert sich dabei auf die Kreislaufwirtschaft, ressourceneffiziente Prozesse, innovative Materialien sowie erneuerbare Energien und digitale Transformation.

Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft

Die Integration von Environmental, Social and Governance (ESG)-Kriterien in die Grundsatzentscheidungen der Unternehmen nimmt an Bedeutung zu. Laut einem Bericht von Ernst & Young ist dies eine Schlüsselstrategie, um Risiken zu minimieren und Chancen im Bergbau optimal zu nutzen. Der Bericht thematisiert auch die Herausforderungen, welchen Unternehmen gegenüberstehen, wenn sie sich der Kreislaufwirtschaft zuwenden. Die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien wird zunehmend als Wettbewerbsfaktor wahrgenommen.

Ebenfalls wurde in unterschiedlichen Vorträgen thematisiert, wie die Zunahme von gendersensiblen Rekrutierungsstrategien im Bergbau dazu beiträgt, eine diversere Arbeitskraft zu fördern. Dr. Angela Binder und Mareike Schubert gaben Einblicke in diesen Bereich, während Stephan Oehme vom VDMA über die Herausforderungen deutscher Bergbaumaschinen-Exporte im Wettbewerb mit China sprach. Er hob besonders die Notwendigkeit eines ökologischen Denkens im Maschinenbau hervor.

Verantwortung und internationale Standards

Auf internationaler Ebene setzt sich die BGR Deutschland mit der verantwortungsbewussten Gewinnung mineralischer Rohstoffe auseinander. Sie operiert in über 160 Ländern und engagiert sich in internationalen Gremien, um Nachhaltigkeitsstandards im Rohstoffsektor zu entwickeln und umzusetzen. Zu diesen Standards gehören unter anderem die OECD-Leitsätze für verantwortungsvolle Lieferketten aus Konflikt- und Hochrisikogebieten, die einen verantwortungsvollen Umgang mit Rohstoffen fördern.

Die BGR berät nicht nur Politik und Wirtschaft, sondern führt auch Studien zu relevanten Themen durch, um eine effiziente und verantwortungsvolle Bergbaupraktik umzusetzen. Die Ausrichtung der TU Clausthal auf Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft ergänzt somit die Bestrebungen der BGR, die gute Bergbaupraxis in Produzentenländern zu fördern.

Mit rund 20 Fachvorträgen und zwei Keynotes wurde das Kolloquium abwechslungsreich gestaltet und zielt darauf ab, zukunftsweisende Wege zu finden, um den Herausforderungen der Branche zu begegnen. Universitätspräsidentin Dr.-Ing. Sylvia Schattauer lud die Gäste zur Jubiläumsfestwoche der TU Clausthal im Juni ein, in der die Errungenschaften der Institution gewürdigt werden sollen.

Referenz 1
www.tu-clausthal.de
Referenz 2
mining-report.de
Referenz 3
www.bgr.bund.de
Quellen gesamt
Web: 19Social: 118Foren: 60