
Nach der Beendigung der 73. Vierschanzentournee äußerte sich Sportdirektor Horst Hüttel zur aktuellen Lage des deutschen Skisprung-Teams. Hüttel stellte klar, dass trotz der durchwachsenen Ergebnisse der Athleten, die Trainerfrage nicht zur Diskussion steht. Der Bundestrainer Stefan Horngacher, seit 2019 im Amt, wurde für seine Arbeit gelobt, auch wenn kein deutscher Springer unter die besten drei Athleten der Tournee kam. Hüttel betonte, dass Horngacher das Team erfolgreich zu zahlreichen Medaillen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen geführt hat. Der letzte Gesamtsieg für Deutschland in dieser prestigeträchtigen Veranstaltung liegt bereits 23 Jahre zurück, als Sven Hannawald 2002 triumphierte.
Besonders hervorzuheben ist der deutsche Springer Pius Paschke, der vor der Tournee eine beeindruckende Saison hatte. Er gewann fünf von zehn Einzelweltcups und war Gesamtführender im Weltcup-Ranking. Bei der Vierschanzentournee schloss Paschke mit dem sechsten Platz in der Gesamtwertung ab, was angesichts seiner starken Leistungen der vorherigen Monate eine Enttäuschung darstellt.
Details zur Vierschanzentournee 2024/25
Die Vierschanzentournee, ein bedeutendes sportliches Monument im Skispringen und vergleichbar mit der Tour de France, erstreckt sich über vier Standorte: Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen. Die Tournee fand zwischen dem 28. Dezember 2024 und 6. Januar 2025 statt. Die Veranstaltungen wurden sowohl von der Öffentlichkeit als auch von den Medien intensiv verfolgt, was zusätzlichen Druck auf die Athleten ausübt.
Insgesamt vermochten es die Teilnehmer aus Deutschland nicht, den hohen Erwartungen gerecht zu werden. Während Paschke, Geiger und Wellinger zu den besten zehn im Gesamt-Weltcup zählen, war die allgemeine Stimmung im deutschen Team durch den Druck der medialen Berichterstattung und der Erwartungen der Öffentlichkeit angespannt. Ein weiterer Aspekt, den die Sportpsychologen betonen, ist die besondere mentale und körperliche Belastung, die die Athleten während der Tournee erfahren. Wichtige Fähigkeiten wie Selbstvertrauen und Konzentration sind entscheidend, um während der vier Wettkämpfe auf verschiedenen Schanzen erfolgreich zu sein.
Aufgebot und Athletenstimmen
Das deutsche Aufgebot umfasste neben Pius Paschke auch Karl Geiger, Stephan Leyhe und Andreas Wellinger, die allesamt eine positive Stimmung mit zur Tournee brachte. Wellinger, motiviert durch seinen zweiten Platz in der letzten Saison, sprach über die Notwendigkeit, Konstanz in seiner Leistung zu erreichen. Der erste Live-Einsatz des aufstrebenden Athleten Adrian Tittel war ein weiterer Lichtblick für das Team.
Die Tournee zieht immer wieder neue Talente an und ist damit eine Bühne, auf der sowohl Rookies als auch etablierte Athleten sich beweisen können. Doch Überraschungen sind selten. Ein selbsterklärter Heimvorteil für österreichische Springer, die in den letzten Jahren dominiert haben, bleibt bestehen, auch wenn es in der aktuellen Saison einige Rückschläge gab.
Diese Mischung aus Druck, hohen Erwartungen und sportlicher Herausforderung macht die Vierschanzentournee nicht nur zu einer physisch, sondern auch psychisch fordernden Veranstaltung für alle Teilnehmer. Angesichts der Herausforderungen und den Lehren, die aus dieser Tournee gezogen wurden, zeigt sich, dass das deutsche Skisprung-Team vor anspruchsvollen Aufgaben steht, wenn es darum geht, sich auf die kommenden Wettbewerbe vorzubereiten.
Die Fernsehzuschauer konnten die spannenden Wettkämpfe live im ZDF, der ARD und Eurosport verfolgen, was die Reichweite und das Interesse an dieser Traditionsveranstaltung weiter steigert.