
Am vergangenen Freitag, dem 28. Februar 2025, hat Carsten Helfmann nach 22 Jahren sein Amt als Bürgermeister von Eppertshausen niedergelegt. Der Abschied fiel auf den letzten Arbeitstag vor dem Fastnachts-Wochenende und wurde mit einem unerwarteten Empfang im Rathaus gefeiert. Kinder aus der Stephan-Gruber- und Mira-Lobe-Schule sowie verschiedenen Kitas stürmten das Rathaus, um ihrem Bürgermeister ein emotionales Lebewohl zu sagen und ihn symbolisch vor die Tür zu setzen. Helfmann wechselte nach seinem Rücktritt ins Management des Zweckverbands Abfall- und Wertstoffeinsammlung (ZAW) des Landkreises Darmstadt-Dieburg, eine Position, die er ab März 2024 antreten wird.
Der 51-jährige Helfmann blickt auf eine beeindruckende Laufbahn zurück, nachdem er im Alter von 29 Jahren erstmals zum Bürgermeister gewählt wurde. Während seiner Amtszeit erlebte er drei Wiederwahlen und führte die Gemeinde mit etwa 6.500 Einwohnern durch eine Zeit der Entwicklung und Veränderung. Zu seinen größten Erfolgen zählt die Schaffung des „Park45“, der die jährlichen Gewerbesteuereinnahmen von 0,5 Millionen auf 4,8 Millionen Euro steigen ließ. Zudem initiierte er den Bau einer Bürgerhalle und die Entwicklung neuer Wohngebiete.
Der Abschied und seine Zukunft
Helfmanns Entscheidung, vorzeitig aus seinem Amt auszuscheiden, wurde teils kritisch betrachtet, da der geplante Neubau einer Multifunktionshalle noch nicht umgesetzt wurde. Dennoch wurde er von Weggefährten für sein Engagement gelobt. Marion Lehr, die Leiterin der Stephan-Gruber-Grundschule, drückte ihre Dankbarkeit für seine Unterstützung aus. Auch Kinder überreichten ihm kleine Geschenke und versuchten, mit Süßigkeiten einen amüsanten „bestimmten Versuch“ zu unternehmen.
Sein Nachfolger, Stephan Brockmann von der CDU, wird die Amtsgeschäfte bis zur Direktwahl am 25. Mai 2024 kommissarisch leiten. Bis Ende März 2024 wird Helfmann auch seine weiteren Ehrenämter, wie die im Kreistag und der Sparkasse Dieburg, niederlegen, bleibt jedoch ehrenamtlicher Richter am Darmstädter Arbeitsgericht und Feuerwehrmann in Eppertshausen.
Rückblick auf die Amtszeiten in Deutschland
Der Rücktritt von Helfmann wirft ein Licht auf die verschiedenen Amtszeiten von Bürgermeistern in Deutschland. In Hessen steht die Amtszeit von Bürgermeistern und Landräten bei sechs Jahren. Zum Vergleich: In Bayern beträgt die Amtszeit sechs Jahre, während in Bundesländern wie Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz Bürgermeister für acht Jahre gewählt werden. Dies zeigt die unterschiedlichen Regelungen und die Vorteile, die längere Amtszeiten in Bezug auf Planungssicherheit und langfristige Entwicklungen bieten können.
Die Amtszeiten von Bürgermeistern sind in Deutschland ein spannendes Thema, da die Regelungen in den Bundesländern stark variieren. Oft zielt eine längere Amtszeit darauf ab, das Amt attraktiver zu machen und qualifiziertes Personal zu gewinnen. In Niedersachsen beispielsweise wurde die Amtszeit von fünf auf acht Jahre verlängert, um spezialisiertes Wissen in der kommunalen Verwaltung zu fördern.