
In einem schockierenden Fall von Kindesmisshandlung wurde eine Frau in Frankreich zu lebenslanger Haft verurteilt. Die 13-jährige Tochter, Amandine, wurde in eine fensterlose und verschlossene Kammer gesperrt und bis zur Krankheit und zum Tod verhungert. Wie Welt berichtet, wog Amandine am Ende nur noch 28 kg und hatte unter anderem Haare und Zähne verloren. Das Gericht in Montpellier sprach die Mutter der tödlichen Folter schuldig.
Der Fall wurde besonders durch die erbärmlichen Umstände und den langen Prozess der Misshandlung verschärft. Die Mutter hatte zunächst ihre Schuld abgestritten, gab jedoch später zu, dass sie ihr Kind über Wochen hinweg nackt und abgemagert in der Kammer gefangen gehalten hatte. Amandine wurde nie aus dieser grausamen Isolation befreit, obwohl es wiederholt Hinweise auf die Misshandlung gab. Das Schulpersonal hatte mehrfach Alarm geschlagen.
Schreckliche Lebensumstände
Amandine zeigte offensichtliche Anzeichen von Misshandlung. Eine Klassenkameradin berichtete, dass sie oft weinte und nicht nach Hause wollte. Eine Aufseherin bemerkte, dass Amandine in der Schulkantine stahl und bei warmem Wetter nie kurzärmlig erschien. Während des Corona-Lockdowns brach das Mädchen schließlich zusammen und äußerte, dass sie sterben werde. Nach dem Lockdown kehrte Amandine nicht mehr zum Unterricht zurück und starb im August 2020 an Herzversagen und Sepsis.
Der Partner der Frau wurde ebenfalls für seine Rolle in dieser Tragödie verurteilt und muss 20 Jahre im Gefängnis verbringen, da er unterlassene Fürsorge bewies. Eine solch erschreckende Aussage über das Versagen von Zuständigen macht deutlich, dass der Umgang mit Kindesmisshandlung nicht nur in Frankreich, sondern weltweit eine Herausforderung darstellt.
Schwierigkeiten im System
Wie auch in Deutschland, wo jährliche zahlreiche Fälle von Kindesmisshandlung dokumentiert sind, gibt es bei Hilfemaßnahmen oft einen Ansatz von „Hilfe statt Strafe“, der den Tätern häufig Schutz bietet und den besorgten Kindern nicht angemessen hilft. Nach Angaben von Kita.de werden in Deutschland jährlich etwa 3.487 Fälle von Kindesmisshandlung gemäß § 225 StGB registriert.
Behörden haben oft nur begrenzten Handlungsspielraum und können erst einschreiten, wenn ein nachweisbarer Verdacht vorliegt. Zumeist bleiben Taten unentdeckt, da sie meist innerhalb des familiären Umfeldes stattfinden. Ein einmal erprobter Ansatz könnte die Verbindung zu den Betreuerinnen und Betreuern von Kindern stärken: Personen wie Erzieher, Lehrer oder Ärzte sind gesetzlich verpflichtet, bei Verdacht auf Misshandlung tätig zu werden.
Folgen für die Betroffenen
Die psychischen und physischen Schäden durch Kindesmisshandlung sind verheerend und können lebenslange Folgen für die Betroffenen haben. Laut Polizei Beratung zeigt die Polizeiliche Kriminalstatistik 2023, dass es 3.443 Fälle von Kindesmisshandlung gab, wobei die Dunkelziffer vermutlich wesentlich höher ist. Aufklärung über die Anzeichen von Misshandlungen und Prävention müssen von der Gesellschaft ernst genommen werden, um das nächste Amandine tragischere Schicksal zu verhindern.
Die ideelle Vorstellung von einem sicheren Heim für Kinder wird durch solche Gräueltaten gefährdet. Es ist unerlässlich, dass sowohl im familiären als auch im sozialen Umfeld ein echter Schutz für Kinder gewährleistet ist.