
Am vergangenen Donnerstag ereignete sich in München ein tragischer Anschlag, der die Stadt erschütterte. Eine 37-jährige Mutter, Amel, und ihre zwei Jahre alte Tochter, Hafsa, erlitten bei dem Vorfall schwerste Verletzungen und starben im Krankenhaus. Mindestens 37 weitere Menschen wurden ebenfalls verletzt, als ein brutaler Angriff auf einen Demonstrationszug verübt wurde. Die Mutter war in Algerien geboren und kam im Alter von vier Jahren nach Deutschland. Sie lebte seit 2017 in München mit ihrem Mann und ihrer Tochter.
Die Familie der beiden Verstorbenen hat sich mit einem öffentlichen Statement gegen die Instrumentalisierung des Todes von Amel und Hafsa gewendet, wie Südkurier berichtet. Amel war als Ingenieurin für die Stadt München tätig und setzte sich leidenschaftlich für Gerechtigkeit, Solidarität, Gleichheit, Arbeitnehmer*innenrechte sowie gegen Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung ein. Ihre Familie bat um die Unterstützung, die sie von Hilfskräften und Ärzten erfuhren, und dankte der Öffentlichkeit für ihre Anteilnahme.
Öffentliche Reaktionen und Solidarität
Oberbürgermeister Dieter Reiter äußerte sich in einem emotionalen Instagram-Beitrag zu dem Vorfall. Er drückte sein Beileid aus und bot der trauernden Familie Unterstützung an. Laut Süddeutscher Zeitung erhielt der Beitrag über 10.000 Likes und generierte mehr als 1.000 Kommentare unter dem Hashtag #münchen. Reiter beschrieb den Anschlag als einen unvorstellbaren Akt der Gewalt, während die Stadt noch um die Opfer trauert.
Amel und Hafsa waren am Tag des Anschlags Teil einer Demonstration für gewerkschaftliche Rechte. Ihr tragischer Tod hat viele Menschen in der Stadt tief betroffen und einen Aufschrei der Solidarität ausgelöst.
Rechtliche Rahmenbedingungen für Geflüchtete
Der dramatische Fall wirft auch Fragen zu den rechtlichen Bedingungen für Familien und Minderjährige auf, die in Deutschland leben. Laut den Informationen von Frauen gegen Gewalt werden minderjährige, von ihren Eltern nicht begleitete Geflüchtete in Deutschland vom Jugendamt in Obhut genommen und erhalten einen Vormund. Solche Regelungen sind wichtig, um die Rechte von Kindern und Jugendlichen, die in Notlagen fliehen, zu sichern.
Besonders herausfordernd ist die rechtliche Klärung bei minderjährigen Geflüchteten, die mit einem Ehepartner geflohen sind. Hierbei müssen Fragen zur Wirksamkeit ihrer Ehe in Deutschland beantwortet werden, insbesondere seit dem Inkrafttreten des Gesetzes zur Bekämpfung von Kinderehen im Jahr 2017. Ehen, in denen mindestens eine Person unter 18 Jahren alt ist, dürfen in Deutschland nicht mehr geschlossen werden, und Ehen mit Partnern unter 16 Jahren sind grundsätzlich nichtig.
Das Schicksal von Amel und ihrer Tochter erinnert an die Verletzlichkeit vieler Menschen in solchen Kontexten und ruft dazu auf, sich sowohl solidarisch zu zeigen als auch die rechtlichen Rahmenbedingungen für vulnerable Gruppen zu verbessern.