
Am 13. Februar 2025 kam es um 10:30 Uhr in München zu einem erschütternden Vorfall, als ein 24-jähriger Mann aus Afghanistan mit seinem Auto in eine Menschenmenge fuhr. Der Unfall ereignete sich während einer Demonstration der Gewerkschaft Verdi am Stiglmaierplatz, in der Nähe des Hauptbahnhofs. Bei diesem Anschlag wurden nicht nur zahlreiche Menschen verletzt, sondern auch tragische Todesopfer zu beklagen. Zwei Tage nach diesem Vorfall, am 15. Februar 2025, wurden die Tode einer 37-jährigen Frau und ihrer zweijährigen Tochter bestätigt, was die ohnehin schon angespannte Situation weiter dramatisierte. Süddeutsche Zeitung berichtet, dass die Mutter Amel und ihre Tochter Hafsa, die im Kinderwagen mitgeführt wurde, unter den Opfern sind.
Amel war zum Zeitpunkt des tragischen Vorfalls am Ende des Demonstrationszuges und wurde in den folgenden Tagen von der Familie als liebevolle Mutter und engagierte Ingenieurin beschrieben. Die Familie hat sich dankbar für die Solidarität und Unterstützung bedankt, die sie in den letzten Tagen erfahren hat. Der Vater, der anonym bleiben möchte, schilderte, wie sehr er auf die Hilfe von Kollegen, Angehörigen und Freunden angewiesen war. Besonders betonte er die Arbeit der Hilfskräfte, Pflegekräfte und Ärztinnen, die sich in dieser schweren Zeit um die Angehörigen kümmerten.
Hintergründe des Vorfalls
Der Täter, der bereits als Ladendetektiv bekannt war, wurde bei seiner Festnahme von der Polizei angeschossen. Augenzeugen berichteten von chaosartigen Szenen, als das Auto in die Menschenmenge raste, die zur gleichen Zeit in einer friedlichen Demonstration versammelt war. Insgesamt wurden 30 Personen verletzt, darunter auch Kinder. Einige der Verletzten befinden sich in Lebensgefahr. Weitere Details über den Verdächtigen zeigen, dass er bisher nicht straffällig geworden war. Sein Motiv bleibt unklar, obwohl es in den Tagen vor dem Vorfall einen auffälligen Post auf Instagram gegeben haben soll. Tagesschau berichtet, dass eine Durchsuchung seiner Wohnung in München stattfand, deren Ergebnisse jedoch noch ausstehen.
Die politischen Reaktionen auf den Vorfall ließen nicht lange auf sich warten. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sprach von einem „mutmaßlichen Anschlag“, während Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesinnenministerin Nancy Faeser eine harte Linie in der Bekämpfung von Extremismus und Gewalt forderten. Auch Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz und AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel äußerten sich und forderten Maßnahmen im Hinblick auf die Migrationspolitik und die Sicherheit in Deutschland.
Sicherheitsaspekte bei Großveranstaltungen
Die Tragödie in München wirft zudem Fragen zur Sicherheit bei Großveranstaltungen auf. Nomos beleuchtet rechtliche Perspektiven und mögliche Verbesserungen im Sicherheitsmanagement. Nach dem Vorfall sind viele Sicherheitsakteure gefordert, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Gefahren bei ähnlichen Events zu minimieren. Der rechtliche Rahmen für Genehmigungen und die Verpflichtungen für Veranstalter müssen eventuell überarbeitet werden, um die Sicherheit der Teilnehmer zu gewährleisten und solche Tragödien in Zukunft zu verhindern.
Die Familie von Amel und Hafsa hat betont, dass sie sich wünscht, dass ihr Verlust nicht politisch instrumentalisiert wird. Vielmehr ist es ihnen wichtig, an die Werte zu erinnern, für die Amel sich einsetzte: für Gerechtigkeit, Solidarität, Gleichheit und die Rechte der Arbeitnehmer*innen. Während sich die Stadt und das Land von diesem schrecklichen Vorfall erholen, bleibt die Erinnerung an Amel und Hafsa sowie an die vielen verletzten Personen in den Gedanken der Münchner und darüber hinaus.