
Im Mordprozess gegen ein Ehepaar im Landgericht Karlsruhe wird am Mittwoch um 13:00 Uhr ein Urteil erwartet. Angeklagt sind ein 52-jähriger Mann und seine 45-jährige Ehefrau, die in Zusammenhang mit dem gewaltsamen Tod eines 63-Jährigen stehen. Laut zvw.de war das Verbrechen das Resultat eines Streits über die Trennung ihrer Kinder. Die Staatsanwaltschaft fordert für beide Angeklagte eine lebenslange Freiheitsstrafe.
Der Sohn des Opfers hat sich als Nebenkläger der Forderung der Staatsanwaltschaft angeschlossen. Die Verteidigung des Angeklagten plädiert auf Totschlag im minder schweren Fall, was eine Freiheitsstrafe von lediglich acht Jahren zur Folge hätte. Jedoch hat der Angeklagte die Tat zum Prozessauftakt im Dezember gestanden.
Die brutalen Umstände der Tat
Der Mord geschah am 1. Februar 2024. Das Opfer wurde zunächst mit Pfefferspray kampfunfähig gemacht und anschließend mit einem Klappmesser angegriffen. Der 63-Jährige erlitten dabei 46 Stiche und Schnitte. Seine Leiche wurde von einem Spaziergänger entdeckt. Das Ehepaar wurde rund zwei Wochen später am Flughafen Straßburg festgenommen.
Im Rahmen des Prozesses äußerte der Angeklagte Bedauern und rechtfertigte sein Handeln mit der Behauptung der Notwehr. Er gab an, dass er bedroht und angegriffen wurde. Die Verteidigung der Ehefrau fordert hingegen einen Freispruch.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Eine lebenslange Freiheitsstrafe in Deutschland hat grundsätzlich keine zeitliche Obergrenze, sondern dient der Abgrenzung von zeitigen Freiheitsstrafen, die maximal 15 Jahre betragen können. Bei bestimmten Straftatbeständen, wie Mord gemäß § 211 StGB, wird diese besondere Strafe verhängt. Dies geht aus Informationen von anwalt.de hervor.
Das Bundesverfassungsgericht entschied, dass jeder Gefangene eine Aussicht auf Haftentlassung haben muss. Eine lebenslange Haft ohne diese Möglichkeit wäre unzulässig. Der § 57a StGB regelt die Bedingungen für die Aussetzung des Restes einer lebenslangen Freiheitsstrafe zur Bewährung: Mindestens 15 Jahre müssen abgesessen sein, und die Person darf keine besondere Schwere der Schuld aufweisen, welche beispielsweise bei besonders grausamen Taten zur Anwendung kommt.
Laut studyflix.de kann eine lebenslange Haft in Extremfällen maximal 25 Jahre andauern, gefolgt von einer möglichen Sicherungsverwahrung. Diese Regelungen sind entscheidend, wenn es darum geht, ob die Angeklagten nach einem potenziell verhängten lebenslangen Freiheitsstrafe jemals wieder in die Gesellschaft reintegriert werden können.