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Mordfall Cornelia Hümpfer: 47 Jahre nach der Tat vor Gericht!

Nach 47 Jahren wird der Mordfall Cornelia Hümpfer vor Gericht neu verhandelt. Ein ehemaliger US-Soldat steht wegen heimtückischen Mordes an der 18-Jährigen vor Gericht. Fortschritte in der DNA-Technologie könnten zur Aufklärung beitragen.

Der Mordfall der 18-jährigen Cornelia Hümpfer, der vor 47 Jahren für große Aufregung sorgte, wird nun vor dem Landgericht Schweinfurt verhandelt. Die Schreckensnacht vom 20. auf den 21. April 1978, in der Hümpfer erstochen wurde, hat die Ermittler seit Jahrzehnten beschäftigt. Der damalige Tatort befindet sich in der Nähe einer unterfränkischen Gemeinde, wo die Leiche der Studentin schließlich gefunden wurde. Sie wies zahlreiche Messerstichwunden im Rücken und Nacken auf.

In der Öffentlichkeit hatte sich der Verdacht gegen einen aus dem Umfeld der in Schweinfurt stationierten US-Soldaten als hartnäckige These etabliert. Der angeklagte Tommy M., ein 70-jähriger ehemaliger Soldat aus Nebraska, steht nun wegen Mordes vor Gericht, worüber op-online berichtet. Der Mordvorwurf basiert auf der Tatsache, dass M. seine schwangere Geliebte aus niedrigen Beweggründen erstochen haben soll. Zur Tatzeit war M. 24 Jahre alt und verheiratet mit Linda M.

Die Tat und ihre Umstände

In der Nacht der Tragödie trafen sich Hümpfer und M. in der Nähe von Dittelbrunn. Hümpfer wollte zu einer Kirchenmusikprobe und wurde kurz darauf im Auto des Angeklagten gesehen. Die Anklage beschreibt, dass M. in einem überraschenden Moment 14 Mal mit einem Bajonettmesser auf die junge Frau einstach. Die Klinge des Messers war mindestens 12 cm lang, und Hümpfer verblutete, nachdem sie keine Möglichkeit zur Gegenwehr hatte. Ihre Leiche wurde am frühen Morgen von drei Männern gefunden, die zur Arbeit fuhren.

Bereits kurz nach der Tat geriet M. in den Fokus der Ermittler, jedoch stritt er ab, an dem Verbrechen beteiligt gewesen zu sein. Eine bemerkenswerte Wende in dem Fall kam, als DNA-Beweise im Jahr 2020 auf Hümpfers Kleidung isoliert wurden, die auf M. zurückzuführen sind. Diese Fortschritte in der kriminaltechnologischen Analyse sind entscheidend, da es sich um einen sogenannten Cold Case handelt, von denen es in Deutschland schätzungsweise 3000 ungelöste Kapitalverbrechen gibt. Informationen über die Fortschritte in der Aufklärung solcher Fälle finden sich unter lka.polizei.nrw.

Der Prozess und die Vernehmungen

Tommy M. wurde im Juni 2023 in Nebraska festgenommen und im Frühjahr 2024 nach Deutschland ausgeliefert. Im Prozess selbst zeigt sich M. selbstbewusst; er betrat den Gerichtssaal mit einem Lächeln und äußerte sich nicht zu den Vorwürfen. Ein unbehagliches Moment für die Zuschauer war, als er von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch machte. Es wurden Zeugen vernommen, darunter Männer, die die Leiche fanden, sowie weitere Personen aus M.s amerikanischem Umfeld. Ein Zeuge, der eine Beziehung zu Hümpfer hatte, äußerte Zweifel an ihrer Entscheidung, ins Auto eines Fremden zu steigen.

Die Anklage ist wegen Mordes erhoben worden, während andere mögliche Delikte verjährt sind. Sollte sich der Verdacht gegen M. bestätigen, droht ihm lebenslange Haft.

Die Verhandlung instandtritt im Landgericht Schweinfurt, und das Interesse der Öffentlichkeit ist groß, da dieser außergewöhnliche Fall die Justiz über Generationen hinaus beschäftigt hat. Wie es letztendlich im Gerichtssaal weiter verläuft, bleibt abzuwarten, doch die Aufklärung dieses schrecklichen Verbrechens könnte endlich Licht in die Dunkelheit bringen, die so lange über dem Fall lag.

Referenz 1
www.op-online.de
Referenz 2
www.faz.net
Referenz 3
lka.polizei.nrw
Quellen gesamt
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