
Die religiöse Landschaft in Deutschland zeigt deutliche Veränderungen. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) vermeldet einen Rückgang der Mitgliederzahlen. Während zum Ende des Jahres 2023 rund 18 Millionen Menschen einer der 20 Landeskirchen angehörten, bedeutet das einen Verlust von fast 500.000 Mitgliedern im Vergleich zum Vorjahr. Die EKD hat damit innerhalb von zehn Jahren mehr als 4 Millionen Mitglieder verloren, als noch über 22 Millionen Menschen Teil der Kirche waren. Der Rückgang im Jahr 2023 beträgt 3,2 Prozent. Dies verdeutlicht die wachsende Abwendung der Menschen von den Evangelischen Kirchen, die sich in den letzten Jahren zunehmend verändert hat.
Die Zahl der Kirchenaustritte fiel jedoch im Jahr 2024 um 8,2 Prozent. Insgesamt traten 345.000 Menschen aus der Kirche aus, was die erste positive Nachricht inmitten eines sonst besorgniserregenden Trends darstellt. Dennoch ist die Situation nach wie vor kritisch. Bei den Taufen gab es ebenfalls einen Rückgang auf etwa 110.000, während im Jahr zuvor noch 136.000 Taufen stattfanden. Rund 15.000 Menschen wurden in die Kirche aufgenommen, und 335.000 Mitglieder sind im gleichen Jahr verstorben. Die Ratsvorsitzende der EKD, Kirsten Fehrs, hebt hervor, wie wichtig Seelsorge und spirituelle Begleitung in Krisenzeiten sind und äußert Besorgnis bezüglich der rückläufigen Taufzahlen und der Notwendigkeit, Menschen mit kirchlichen Angeboten zu erreichen. ZVW berichtet, dass …
Mitgliederverluste und Kirchenaustritte erreichen Rekordwerte
Während die evangelische Kirche weitreichende Verluste verzeichnet, hat die katholische Kirche in Deutschland im Jahr 2022 ebenfalls erhebliche Mitgliederrückgänge zu verzeichnen. Laut einem Bericht der Deutschen Bischofskonferenz verloren die Katholiken im selben Jahr 321.611 Mitglieder. Aktuell zählt die katholische Kirche noch rund 19,8 Millionen Mitglieder, was 23,7 Prozent der Bevölkerung entspricht. Der Höchstwert an Austritten wurde 2022 mit über 520.000 erreicht; 2023 verließen 402.694 Menschen die Kirche.
Die katholische Kirche sieht sich ebenso wie die evangelische mit Herausforderungen konfrontiert. Eine Erhebung spricht von einem Anstieg der Kirchenaustritte in jüngster Zeit, was seit Jahren als Trend beobachtet wird. Rückblickend verließen im Jahr 2021 bereits über 359.000 Menschen die katholische Kirche, was als Allzeithoch gilt. Bei den Gehältern und Lebenshaltungskosten, die in den letzten Jahren gestiegen sind, spielt eine Rolle, dass viele Menschen vermehrt über ihre „Kosten-Nutzen-Abwägung“ bezüglich der Kirchenmitgliedschaft nachdenken. Katholisch.de berichtet, dass …
Ein Blick auf die Taufzahlen und Kirchenaufnahmen
Die Zahl der Taufen hat ebenfalls abgenommen, ein Zeichen dafür, dass die Anbindung an die Kirchen im Jugendbereich schwindet. Nur 165.000 Taufen wurden 2022 verzeichnet, was auf das Niveau vor der Corona-Pandemie zurückfällt. Die Zahl der Aufnahmen ist ebenfalls gering und erreichte 19.000. In den Jahren 2023 und 2024 wurden einige positive Entwicklungen vermerkt. Im Jahr 2024 traten 1.839 Menschen in die katholische Kirche ein, ein gewisser Anstieg im Vergleich zu 1.559 Eintritten im Jahr davor. Katholisch.de ergänzt, dass …
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl die EKD als auch die katholische Kirche mit gravierenden Herausforderungen konfrontiert sind, die sowohl durch gesellschaftliche Veränderungen als auch durch wachsende finanzielle Belastungen verstärkt werden. Die Zukunft könnte für beide Konfessionen entscheidend sein, da sie sich an die Anforderungen und Erwartungen der modernen Gesellschaft anpassen müssen.