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Millionen-Schaden: Carolabrücke in Dresden sorgt für Ärger bei Unternehmen

Dresden sieht sich massiven Schadensersatzforderungen gegenüber, nachdem die Carolabrücke teilweise eingestürzt ist. Unternehmen fordern Millionen, während der Schiffsverkehr auf der Elbe blockiert bleibt.

Der Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden hat tiefgreifende wirtschaftliche Folgen für die Region und darüber hinaus. Verschiedene Unternehmen haben Schadensersatzforderungen an die Stadt Dresden geltend gemacht, unter anderem eine tschechische Binnenschifffahrtsgesellschaft und eine Vermittlerin für Yacht- und Charterversicherungen. Auch Busunternehmen sind betroffen, da die Brücke für den Verkehr gesperrt ist. Die Stadt hat alle Forderungen an ihre städtische Haftpflichtversicherung, den Kommunalen Schadenausgleich (KSA), weitergeleitet. Dabei wurde jedoch keine konkrete Schadenssumme genannt, wie mdr.de berichtet.

Der Schiffseigentümer der tschechischen Reederei EVS, Lukas Hradský, gibt seine Verluste mit mehr als 450.000 Euro an. Die Dampfer der Weißen Flotte haben ihren Betrieb aufgrund der gesperrten Elbe einschränken müssen. Der Betreiber der Weißen Flotte, die SDS Gruppe, schätzt den Gesamtschaden auf mindestens 2,2 Millionen Euro. Der Einsturz ereignete sich am 11. September 2024, als der westliche Verkehrsstrang der Brücke auf etwa 100 Metern Länge einbrach. Seither ist die Elbe für den Schiffsverkehr gesperrt, wobei Frachtschiffe ihre übliche Route von Tschechien nach Hamburg oder Rotterdam nicht mehr befahren können.

Wirtschaftlicher Schaden und internationale Dimension

Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Brückenunglücks sind enorm und werden von Experten als ungeahnt eingeschätzt. Die Weiße Flotte hat ihren Umsatzverlust auf 2,2 Millionen Euro beziffert, während viele Schifffahrtsunternehmen aus Deutschland und Tschechien die Stadt Dresden für ihr langsames Handeln beim Abriss der eingestürzten Brücke kritisieren. Die Trümmer blockieren die Bundeswasserstraße seit fast drei Monaten und beeinflussen den vertraglich zugesicherten Zugang Tschechiens zum Hamburger Hafen. Jiří Aster von der Kammerunion Elbe/Oder betont, dass die Elbe essenzieller Bestandteil eines europäischen Binnenwasserstraßennetzes ist, was die internationale Bedeutung der Situation verstärkt, wie radiodresden.de festgestellt hat.

Trotz erheblicher Anstrengungen bleibt unklar, wann die Elbe wieder für den Schiffsverkehr unter der Carolabrücke freigegeben werden kann. Der Abriss des zerstörten Brückenzuges C soll bis Ende April 2025 dauern. Vorab wird jedoch angestrebt, die Fahrrinne bis Ende Januar so wiederherzustellen, dass einzelne Schiffe zu bestimmten Zeiten passieren können.

Öffentliche Sitzung und Ausblick

In einer kommenden Sitzung des Bauausschusses des Dresdner Stadtrates wird Brückenexperte Steffen Marx von der TU Dresden einen Zwischenbericht zur Einsturzursache und zum Zustand der verbliebenen Brückenstränge A und B vorstellen. Dies könnte entscheidend für die weiteren Maßnahmen zur Wiederherstellung der Brücke und der Schifffahrtswege sein und somit auch für die betroffenen Unternehmen, die um finanzielle Ausgleichsansprüche kämpfen.

Die Herausforderung, den langfristigen Schaden sowohl für die regionalen als auch für die internationalen Verkehrsströme zu minimieren, wird entscheidend sein. Vor dem Hintergrund der steigenden Bedeutung nachhaltiger Transportlösungen wird hierbei auch die Diskussion über geeignete Alternativen an Intensität gewinnen, während die wirtschaftlichen und umweltpolitischen Rahmenbedingungen weiter kritisch hinterfragt werden müssen.

Referenz 1
www.mdr.de
Referenz 2
www.radiodresden.de
Referenz 3
slideplayer.org
Quellen gesamt
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