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Milchpreise explodieren: Landwirte profitieren von Rekordhöhen!

Im Jahr 2024 stiegen die Milchpreise um fast ein Viertel. Landwirte profitieren von den höheren Preisen, doch Preisschwankungen und Wettbewerb stellen Herausforderungen dar. Erfahren Sie mehr über die aktuelle Marktlage.

Die Preise für Milch haben im Jahr 2024 dramatisch angezogen und stiegen um nahezu ein Viertel. Dies bringt sowohl Chancen als auch Herausforderungen für die Landwirte. Aktuell liegt der Preis für konventionelle Milch bei über 50 Cent pro Liter, was einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu den Tiefpunkten der Milchpreise im Jahr 2016, als dieser bei knapp 22 Cent pro Liter lag, darstellt. Zuletzt, Ende 2022, lag der Milchpreis sogar bei rund 60 Cent. Die Preisgestaltung erfolgt auf monatlicher Basis durch die Molkereien, was zu erheblichen Schwankungen führt. Diese Unsicherheiten in der Milchabrechnung können für die Landwirte oft überraschende Ergebnisse mit sich bringen, wie tagesschau.de berichtet.

Die ökonomischen Rahmenbedingungen stellen eine Herausforderung dar. Insbesondere bei Investitionen müssen Landwirte sorgfältig kalkulieren. Der Bio-Landwirt Siegfried Villing hebt hervor, dass es im Biobereich tendenziell weniger Preisschwankungen gibt. In den letzten zehn Jahren schwankte der durchschnittliche Biomilch-Preis zwischen 47 und 63 Cent. Diese Stabilität könnte für viele Farmer eine wichtige Überlegung darstellen, während konventionelle Milchpreise ähnlich den Ölpreisen starken Schwankungen unterliegen.

Marktstrukturen und Wettbewerb

Die derzeitige Marktlage wird außerdem von der Dominanz großer Einzelhandelsunternehmen geprägt, die für kleinere Molkereien problematisch sein kann. Während Supermarktketten wie Rewe den Vorwurf des Preisdumpings zurückweisen und betonen, dass Verbraucherpreise nicht direkt mit den Erzeugerpreisen verbunden sind, bleibt die Frage nach fairem Wettbewerb im Raum. Edeka hingegen investiert in Tierwohl-Initiativen für Landwirte, was als positiver Schritt gesehen wird. Lidl und Aldi äußern sich nicht konkret zu den Preisgestaltungen, was bei Landwirten für Sorgen sorgt.

Zusätzlich wird ein neuer Entwurf zur Agrarorganisationen-und-Lieferketten-Verordnung diskutiert, dessen Ziel es ist, Preisstabilität zu fördern. Die Reaktionen auf diesen Entwurf sind jedoch gemischt; der Milch-Industrie-Verband kritisiert die geplante Regelung als einen Eingriff in die Vertragsfreiheit. Manfred Schneider, ein Landwirt aus Ottobeuren, bemerkt, dass er Rücklagen bilden kann, aber dennoch stark auf die Preisschwankungen angewiesen ist.

Daten und Beobachtungen

Um die Herausforderungen und Entwicklungen im Milchmarkt besser zu verstehen, werden umfassende Daten benötigt. So führt das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) regelmäßige Marktbeobachtungen durch. Ergebnisse dieser Beobachtungen werden in monatlichen und jährlichen Tabellen veröffentlicht, einschließlich detaillierter Daten zur Milchanlieferung an Molkereien sowie Informationen zu Fett- und Eiweißgehalten der Milch. Auch die Erzeugerpreise und die Herstellung von Milcherzeugnissen wie Käse, Butter und Milchpulver werden dokumentiert, wie bmel-statistik.de ausführlich darstellt.

Die Versorgungsbilanzen geben einen Überblick über die Versorgung mit Milcherzeugnissen und die Entwicklung des Pro-Kopf-Verbrauchs. Informationen zu Viehbeständen und der Entwicklung der Milchleistung finden ebenfalls Beachtung. Diese Daten sind nicht nur für die Landwirte, sondern auch für die Europäische Kommission und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft von Bedeutung, was die agrarpolitische Relevanz der Milchwirtschaft unterstreicht und den Schlüssel zur Verbesserung der Marktbedingungen darstellt, wie auch ble.de bestätigt.

Referenz 1
www.tagesschau.de
Referenz 2
www.bmel-statistik.de
Referenz 3
www.ble.de
Quellen gesamt
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