
Eine neue Migrationsstudie, die von Gerrit Kreffer und seinem Team in den Niederlanden durchgeführt wurde, beleuchtet die finanziellen Folgen von Massenzuwanderung für den Sozialstaat. Die Studie, betitelt „Borderless Welfare State“, zeigt auf, dass Massenzuwanderung sowohl kulturelle als auch finanzielle negative Konsequenzen hat. Insbesondere wird festgestellt, dass afrikanische Migranten im Durchschnitt 625.000 Euro pro Person kosten. Demgegenüber zahlen Arbeitsmigranten aus den USA, Ozeanien und Japan im Saldo ebenfalls 625.000 Euro an den Staat. Positiv herausgestellt werden Bildungseinwanderer aus der EU und Großbritannien, die ein finanzielles Plus von etwa 75.000 Euro generieren. Die durchschnittlichen Kosten für Asylbewerber belaufen sich auf 475.000 Euro.
Der CDU-Innenexperte Stefan Heck fordert ähnliche Untersuchungen für Deutschland und betont die Notwendigkeit, Migrationspolitik auch auf die finanziellen Folgen hin zu prüfen. Migrationsforscher Stefan Luft hebt die Bedeutung solcher Studien für politische Entscheidungen hervor. Zudem gibt es zwischen den Niederlanden und Deutschland strukturelle Gemeinsamkeiten, was die Herausforderungen der Migration betrifft. In Deutschland wird jedoch befürchtet, dass detaillierte Analysen zu Herkunftsregionen Diskriminierung nach sich ziehen könnten, weshalb solche Untersuchungen nicht stattfinden.
Asylbedingte Ausgaben in Deutschland
Ein weiterer Aspekt der Migration sind die finanziellen Aufwendungen, die Staaten erbringen müssen. Laut Informationen der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) betrugen die Bruttoausgaben für Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz in Deutschland im Jahr 2023 ca. 6,3 Milliarden Euro. Dieser Betrag liegt leicht unter den 6,5 Milliarden Euro von 2022. Der größte Posten dieser Ausgaben sind die Grundleistungen, die 2023 insgesamt etwa 3,87 Milliarden Euro ausmachten. Diese umfassen essentielle Dinge wie Unterkunft, Lebensmittel und Kleidung.
Zudem fielen im Rahmen besonderer Leistungen im Bedarfsfall rund 1,24 Milliarden Euro an, die für Krankheitsfälle oder dazugehörige Sonderbedarfe genutzt werden. Die Geldleistungen zur Unterstützung des Lebensunterhalts beliefen sich auf etwa 1,18 Milliarden Euro. Die nettoausgaben lagen 2023 bei etwa 5,98 Milliarden Euro. Ende 2022 bezogen rund 486.100 Personen in Deutschland Regelleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz.
Kosten und Ursachen der Migration
Die Gesamtaufwendungen für flüchtlingsbezogene Ausgaben betrugen im Jahr 2022 rund 28,4 Milliarden Euro, was etwa 6,2 Prozent der Gesamtausgaben von 457,6 Milliarden Euro entsprach. Für 2023 sind laut Finanzplanung des Bundes rund 27,6 Milliarden Euro für asylbezogene Kosten eingeplant, was einen signifikanten Teil des Bundeshaushalts darstellt. Darüber hinaus wurde 2022 der größte Teil dieser Ausgaben zur Bekämpfung von Fluchtursachen verwendet.
In Anbetracht dieser finanziellen Belastungen bekräftigt die Studie aus den Niederlanden die Dringlichkeit, die Folgen der Migration detailliert zu analysieren, um fundierte politische Entscheidungen zu treffen. Die Notwendigkeit solcher Studien wird insbesondere von Experten wie Stefan Luft betont, die auf die strukturellen Herausforderungen aufmerksam machen, die sowohl die Niederlande als auch Deutschland betreffen.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die Diskussion um Migration nicht nur eine gesellschaftliche, sondern auch eine bedeutende finanzielle Dimension hat. Eine vertiefte Betrachtung könnte die Migrationspolitiken in Deutschland und darüber hinaus positiv beeinflussen.