
Die Mietpreise in Deutschland erleben im vierten Quartal 2024 einen deutlichen Anstieg, der sich im Durchschnitt auf 4,7 % summiert, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Dies berichtet ZVW. Besonders stark steigen die Mieten in Großstädten. Berlin führt die Liste mit einem Zuwachs von 8,5 %, gefolgt von Essen mit 8,2 % und Frankfurt mit 8,0 % Mietsteigerung.
Diese Entwicklungen sind das Resultat einer hohen Nachfrage nach Wohnraum, die jedoch durch ein unzureichendes Neubauangebot gedämpft wird. 2024 wurden nur 260.000 neue Wohnungen fertiggestellt, und auch für 2025 wird mit nur 230.000 Einheiten gerechnet. Diese Zahlen stehen im krassen Gegensatz zum angestrebten Ziel der Bundesregierung von 400.000 jährlichen Fertigstellungen, das seit Jahren verfehlt wird, erklärt Tagesschau.
Die Verknappung des Wohnraums
Ein zentraler Faktor für diesen Mietpreisanstieg ist die anhaltend hohe Nachfrage in Ballungszentren. Das Verhältnis von Angebot und Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt ist hier besonders ungünstig; in beliebten Städten übersteigt die Nachfrage oft das vorhandene Angebot. Der Zuzug durch internationale Migration und innerdeutsche Wanderungen verstärkt diesen Effekt zudem erheblich, wie Engel & Völkers feststellt.
Die sinkende Anzahl an Baufertigstellungen wird als wesentlicher Grund für das steigende Mietniveau identifiziert. Mehr als jeder dritte Mieterhaushalt in Deutschland kämpft mittlerweile mit hohen Wohnkosten, sodass Wohnen zunehmend als Luxusgut wahrgenommen wird. Dies wird insbesondere in den urbanen Zentren, wo wirtschaftliche Prosperität und gute Infrastruktur die Zuwanderung anziehen, spürbar.
Marktentwicklung für Immobilienkäufer
Im Bereich der Immobilienpreise zeigen sich gemischte Entwicklungen. Während die Kaufpreise für Eigentumswohnungen im vierten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahr um etwa 0,4 % gesenkt wurden, legten die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser um 0,6 % zu. Diese Käufer agieren jedoch zurückhaltend und preissensitiv, oft beeinflusst durch leicht gesunkene Finanzierungskosten und gestiegene Einkommen.
Der Markt könnte möglicherweise eine Stabilisierung erfahren, wenn die Käufer wieder aktiver werden. Eine Prognose für 2025 sieht einen moderaten Anstieg der Wohnimmobilienpreise vor, begünstigt durch günstige oder fallende Zinsen und steigende Einkommen. Dennoch wird erwartet, dass die Preisdynamik des vergangenen Jahrzehnts nicht wieder erreicht wird, so die Experten.
Insgesamt bleibt der Mietmarkt in Deutschland stark nachgefragt, mit deutlichen Zeichen eines Ungleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage, das sich auch in den kommenden Jahren weiter verschärfen könnte.