
Die Miele & Cie. KG plant, bis zu 1.400 Stellen abzubauen, doch keine betriebsbedingten Kündigungen sind dabei vorgesehen. Dies teilte das Unternehmen mit, nachdem zahlreiche Mitarbeitende freiwillig das Unternehmen verlassen haben und Abfindungen erhalten haben. Rebecca Steinhage, Mitglied der Geschäftsleitung, bestätigte, dass man den Stellenabbau sozialverträglich gestalten möchte und Kürzungen durch Kündigungen nicht mehr in Betracht gezogen werden. Dies erfreut nicht nur die betroffenen Mitarbeiter, sondern auch den Betriebsrat, der den Verzicht auf Kündigungen als positive Nachricht aufnimmt. Im Vorjahr hatte Miele bereits angekündigt, etwa jede neunte der 11.700 Stellen in Deutschland abzubauen, wobei der Standort Gütersloh besonders betroffen ist.
Die Entscheidung, auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten, kommt in einer Zeit, in der die Nachfrage nach Haushaltsgeräten nach dem Corona-Boom stark zurückgegangen ist. Der Umsatz des Unternehmens betrug im Jahr 2023 rund fünf Milliarden Euro, während es 2022 noch 5,4 Milliarden Euro waren. Jahreszahlen für 2024 wurden bislang jedoch noch nicht veröffentlicht. Auch die Werke in Deutschland sehen sich Herausforderungen gegenüber, da große Teile der Waschmaschinen-Produktion nach Polen verlagert werden, was zu einem Abbau von über 1.400 Stellen führen könnte.
Positive Perspektiven für die Mitarbeitenden
In einer klaren Botschaft entgegen den Wirtschaftswinden müssen sich die Mitarbeitenden bei Miele bis mindestens Ende 2027 keine Sorgen um ihre Arbeitsplätze machen. In einer gemeinsamen Erklärung äußerte Birgit Bäumker, die Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates, dass trotz des Stellenabbaus der Fokus auf die Zukunft aller Standorte gelegt werden soll. Der soziale Umgang mit der Belegschaft scheint auch Teil eines größeren Plans zu sein, um die Wettbewerbsfähigkeit von Miele in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld zu sichern.
Ein neuer Tarifvertrag, der im Sommer 2024 unterzeichnet wurde, sichert den Erhalt aller deutschen Standorte bis Ende 2028 und beinhaltet bedeutende Investitionszusagen von 500 Millionen Euro. Die Vereinbarung besagt, dass betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen sind. Stattdessen sind einvernehmliche Ausstiegsprogramme und Abfindungen Teil des Plans. Dennoch wird von den Beschäftigten erwartet, dass sie Zugeständnisse machen, was das Wegfallen tariflicher Einmalzahlungen ab 2025 und verzögerte Entgelterhöhungen betrifft.
Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die Herausforderungen, vor denen Miele steht, spiegeln sich in der gesamten Branche wider. Die Veränderungen in der Nachfrage haben tiefgreifende Auswirkungen auf die gesamte Unternehmensstrategie, und die Umstrukturierungen begannen bereits im Februar des Vorjahres. Miele sieht sich nicht nur auf nationaler Ebene, sondern auch globalen Herausforderungen gegenüber, da das Unternehmen plant, weltweit 2.000 Stellen abzubauen.
Die derzeitige Situation verdeutlicht die Notwendigkeit einer angepassten Strategie, um in einem sich verändernden Markt weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben. Miele hat sich dazu entschieden, bei diesem schwierigen Prozess auf eine klare und sozial verantwortliche Vorgehensweise zu setzen, die sowohl den Mitarbeitenden als auch den langfristigen Zielen des Unternehmens gerecht wird. Remszeitung berichtet, dass die positive Kommunikation rund um den Stellenabbau eine gewisse Stabilität in einer unsicheren Zeit hervorbringt.
Insgesamt bleibt die Haltung von Miele auf eine positive und nachhaltige Unternehmensführung eingestellt, auch wenn die Herausforderungen groß sind. Die Entscheidungen, die jetzt getroffen werden, werden entscheidend für die Zukunft des Unternehmens und seiner Mitarbeitenden sein.
Für weitere Informationen zu den Hintergründen und Folgen der Maßnahmen bei Miele verweisen wir auf die detaillierten Berichte von Boersennews und WDR.