DeutschlandEuropaHannover

MHH setzt Maßstäbe: Über 100 Lungentransplantationen in 2024!

Die Medizinische Hochschule Hannover führt 2024 die meisten Lungentransplantationen im Eurotransplant-Netzwerk durch und verbessert mit innovativen Verfahren die Lebensqualität ihrer Patienten.

Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) hat im Jahr 2024 eine bemerkenswerte Leistung im Bereich der Lungentransplantationen erbracht. Mit 103 durchgeführten Eingriffen, darunter einer Herz-Lungen-Transplantation, führt die MHH im Eurotransplant-Netzwerk. Gleichzeitig setzten die Ärzte auf minimalinvasive Verfahren, um die Lebensqualität ihrer Patienten zu verbessern. Die MHH ist das größte Zentrum für Lungentransplantationen in diesem Verbund und hat die Zahl der Transplantationen im Vergleich zum Vorjahr um zwölf erhöht; ein klarer Beleg für die kontinuierliche Entwicklung des Programms.

Ein Beispiel aus dem MHH-Lungentransplantationsteam ist die 31-jährige Wencke. Sie erhielt Ende Januar 2025 nach chronischer Abstoßung zum zweiten Mal eine Lunge. Bei der jungen Frau wurde bereits im Alter von 19 Jahren Mukoviszidose diagnostiziert, was zu einer ersten Lungen-Transplantation führte. Nach der letzten Transplantation kann Wencke nun wieder Treppen steigen und Fahrrad fahren. Vor allem plant sie, in eine eigene Wohnung zu ziehen und damit einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen.

Innovative Ansätze und spezialisierte Teams

Das Team der MHH unter der Leitung von Prof. Dr. Fabio Ius hat sich insbesondere auf kombinierte Transplantationen und Fälle spezialisiert, bei denen Gewebeunverträglichkeit vorliegt. Auch Retransplantationen gehören zum Leistungsspektrum der MHH, die zudem die einzige Einrichtung in Europa ist, die Lungentransplantationen bei Kindern unter sechs Jahren durchführt. Dies hebt die MHH als ein führendes medizinisches Zentrum hervor.

Durch ihre engagierte Arbeit betreut die MHH rund 1.100 Patienten kontinuierlich nach der Transplantation. In der Nachsorge werden sowohl die körperlichen als auch die psychischen Aspekte der Lebensqualität berücksichtigt. Laut Berichten sind postoperative Komplikationen, darunter Transplantatabstoßungen und Infektionen, häufigste Herausforderungen, mit denen das Team konfrontiert ist. Die herausragende Nachsorge und Rehabilitation sind entscheidend, um die Langzeitergebnisse der Transplantationen zu verbessern.

Demografie der Patienten und Transplantationszahlen

Die MHH hat im Jahr 2024 allein 50 % der Lungentransplantationen bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren im Eurotransplant-Verbund durchgeführt. Diese Zahlen verdeutlichen die Bedeutung des Zentrums für jüngere Patientengruppen. Insgesamt haben seit der ersten Lungentransplantation im Jahr 1987 mehr als 2.742 Lungentransplantationen und 159 kombinierte Herz-Lungen-Transplantationen stattgefunden.

Die Auswahl der geeigneten Kandidaten für eine Lungentransplantation erfolgt unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren, wie etwa der Art der Lungenerkrankung und des Alters. Diese Herangehensweise ist entscheidend, da jährlich weltweit nur etwa 2.000 Lungentransplantationen durchgeführt werden und in Deutschland etwa 250. Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass jeder sechste Patient auf der Warteliste aufgrund der Knappheit an Spenderorganen verstirbt.

Es ist evident, dass die MHH mit ihrem umfassenden Ansatz sowohl in der Transplantation als auch in der Nachsorge eine zentrale Rolle im Eurotransplant-Netzwerk spielt. Modernste Verfahren und ein interdisziplinäres Team aus Spezialisten sind wesentlich für den Erfolg und die Zufriedenheit der Patienten.

Die Rolle der Pflegefachpersonen in der Transplantationspflege wird nicht vernachlässigt. Claudia Bredthauer, die Pflegedirektorin an der MHH, betont deren bedeutende Stellung innerhalb des Transplantationsprozesses. Für die erfolgreiche Durchführung von Transplantationen sind zahlreiche Ressourcen erforderlich, um jederzeit auf die Verfügbarkeit von Spenderorganen reagieren zu können.

Zusammengefasst zeigen die aktuellen Entwicklungen an der MHH eindrucksvoll, wie minimalinvasive Techniken und innovative Ansätze die Lebenserwartung und Lebensqualität von Patienten mit schweren Lungenerkrankungen verbessern können. Mit einer mittleren Wartezeit von etwa 22 Monaten für deutsche Patienten und umfassenden Nachsorgeprogrammen steht die MHH als ein herausragendes Beispiel für exzellente Transplantationsmedizin.

Referenz 1
www.mhh.de
Referenz 2
pmc.ncbi.nlm.nih.gov
Referenz 3
iqtig.org
Quellen gesamt
Web: 19Social: 176Foren: 19