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MHH fordert Anerkennung für Clinician Scientists – Ein Schritt zur Zukunft!

Die MHH setzt sich für den Berufsstand der Clinician Scientists ein und fordert verstärkte Programme zur Förderung wissenschaftlich talentierter Ärzte. Ziel: Verbesserung von Diagnostik und Therapie.

Die Debatte um die Anerkennung des Berufsbildes der Clinician Scientists gewinnt zunehmend an Bedeutung. An der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) setzt sich Dekanin Dr. Anette Melk für die Weiterentwicklung von Förderprogrammen für diese Gruppe von Ärzten ein. Clinician Scientists spielen eine entscheidende Rolle, indem sie klinische Fragestellungen in die Forschung einbringen und so zur Verbesserung von Diagnostik und Therapie beitragen. In Zeiten von wachsender medizinischer Komplexität und wirtschaftlichem Druck entscheiden sich jedoch viele Ärzte für eine rein klinische Laufbahn, anstatt den Weg eines Clinician Scientists zu beschreiten. Die MHH fordert deshalb dringend die Intensivierung der Maßnahmen zur Unterstützung dieses Berufsbildes und die Anerkennung seiner Bedeutung.

Die MHH startete bereits 2008 als erste deutsche Universität ein strukturiertes Förderprogramm im Rahmen des IFB-Tx, das darauf abzielt, wissenschaftlich talentierte Ärzte zu unterstützen und ihnen geschützte Forschungszeit während ihrer Facharztausbildung zu ermöglichen. Seit 17 Jahren hat die MHH kontinuierlich Strukturen weiterentwickelt und spezifische Maßnahmen für klinisch-wissenschaftliche Karrieren definiert. Dieser Einsatz soll nicht nur die Zahl der Publikationen und Drittmittel-Einwerbungen durch Clinician Scientists steigern, sondern auch den Wert der institutionellen Investitionen verdeutlichen.

Strukturierte Förderprogramme an der MHH

Ende 2023 veranstaltete die MHH ein Symposium, zu dem nationale und internationale Clinician Scientists eingeladen wurden, um über bestehende Programme und deren Weiterentwicklung zu diskutieren. In einem Kommentar in Nature Medicine haben Professorin Melk und andere Wissenschaftler Lösungsvorschläge zur Förderung von Clinician Scientists veröffentlicht. Die Kernpunkte dieser Vorschläge umfassen die Sicherstellung ausreichender Forschungszeit, institutionelles Engagement, langfristige Karriereplanung sowie internationale Austauschprogramme und die Einbeziehung von Patienten in Forschungsprojekte.

Die MHH verzeichnet eine kontinuierliche Zunahme an Publikationen und Drittmitteleinwerbungen, die die Wirksamkeit ihrer Programme unterstreichen. Über die investierten Programmkosten konnten sie die Drittmittel-Einwerbungen auf das Fünffache steigern. Dies spricht für den zielgerichteten Ausbau der Förderstrukturen. Zudem wird der Aufbau eines Dekanats für akademische Karriereentwicklung an der MHH als bedeutender Schritt gewertet, um die wissenschaftliche Karriere von Clinician Scientists zu fördern.

Karriereförderung und die Rolle der Clinician Scientists

Die MHH trägt dazu bei, die Innovationskraft der medizinischen Forschung zu stärken, indem sie Programme für Medical Scientists initiiert, die eine gesicherte Forschungszeit anbieten. Ein wesentliches Element dieser Programme ist die Ausbildung von speziellen wissenschaftlichen Schwerpunkten und der Zugang zu Netzwerken sowie Infrastrukturen, um die Balance zwischen Forschung, Patientenversorgung und Lehre zu gewährleisten. Die strukturierte Unterstützung, die diese Programme bieten, ist entscheidend für die Attraktivität des Berufsbildes und sollte die klinische Ausbildung so gestalten, dass alle notwendigen Kompetenzen effizient erworben werden können.

Parallel zu den Entwicklungen an der MHH sind an vielen anderen Universitäten in Deutschland strukturierte Förderprogramme für Clinician Scientists etabliert worden. Das Medical Clinician Scientist Program (MCSP) an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) ergänzt die Bemühungen in diesem Bereich und umfasst unterschiedliche Tracks, die Ärzten ermöglichen, eine akademische Karriere mit klinischer Tätigkeit zu verbinden. Diese Programme sind darauf ausgelegt, individuelle Karrieren zu fördern und die medizinische Forschung voranzutreiben.

Die MHH und die LMU sind somit Teil einer wachsenden Bewegung, die die Anerkennung und Unterstützung des Berufsbildes der Clinician Scientists vorantreiben will, um medizinische Innovationen und die Qualität der Patientenversorgung langfristig zu sichern.

Referenz 1
www.mhh.de
Referenz 2
www.med.lmu.de
Referenz 3
www.mhh.de
Quellen gesamt
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