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Meta’s Faktencheck unter Druck: Zukünftige Verantwortung in Gefahr!

Meta kündigt am 8. Januar 2025 Änderungen bei der Faktenprüfung auf Facebook und Instagram an. Kritiker warnen vor mehr Desinformation und einem schwächeren Schutz gegen Hassinhalte in Europa.

Am 8. Januar 2025 kommt es bei Meta zu signifikanten Änderungen im Umgang mit Desinformation auf den Plattformen Facebook und Instagram. Laut rbb24 wird die Zusammenarbeit mit unabhängigen Faktenprüfern in den USA eingestellt. Nutzer sollen künftig selbst die Möglichkeit haben, irreführende Inhalte zu kennzeichnen. Diese Entscheidung wurde von Mark Zuckerberg in einem Video angekündigt und sorgte umgehend für Besorgnis unter den Kritikern, die befürchten, dass diese Maßnahmen die Bekämpfung von Desinformation abschwächen könnten.

In Deutschland hingegen bestehen weiterhin Verträge zwischen Meta und den unabhängigen Fact-Check-Organisationen „Correctiv“ sowie der Deutschen Presse-Agentur (DPA). Diese Vereinbarungen sind bis Ende 2025 gültig. Allerdings äußerte „Correctiv“ Bedenken darüber, ob Meta ausreichend Verantwortung im Kampf gegen falsche Informationen übernimmt.

Herausforderungen durch den Digital Services Act

Ein zentrales Element, das Metas Pläne in Europa beeinflussen könnte, ist der Digital Services Act (DSA). Dieser könnte die Unternehmen dazu zwingen, striktere Richtlinien zur Bekämpfung von Desinformation zu befolgen. Gemäß dem DSA, der für sehr große Online-Plattformen mit über 45 Millionen Nutzern in der EU gilt, muss Meta als „Very Large Online Platform“ regelmäßige Berichte an die EU-Kommission einreichen und sicherstellen, dass Nutzer und Organisationen in der Lage sind, rechtswidrige Inhalte zu melden. Die EU hat zudem die Möglichkeit, „Trusted Flagger“ zu zertifizieren, die eine besonders wichtige Rolle bei der Meldung von schädlichen Inhalten spielen können, wie aus EULawAnalysis hervorgeht.

Zwar gibt es in Deutschland bereits die zertifizierte Meldestelle „Respect! – Gegen Hetze im Netz“, die sich den Herausforderungen durch illegale Inhalte stellt, doch könnten alle diese Regelungen Meta in seiner Handhabung der Inhalte stark beeinflussen. Bei Verstößen gegen den DSA drohen hohe Geldbußen, auch wenn gegen Meta bislang keine Strafen verhängt wurden.

Der Anstieg von Hass und Desinformation

Die Notwendigkeit eines stärkeren Kampfes gegen Desinformation wird durch Studien untermauert, die einen Anstieg von Hassreden in sozialen Medien dokumentieren. Der DSA reagiert also auf die Zunahme von gefälschten Inhalten und Deepfakes, die verstärkt durch geopolitische Ereignisse zugenommen haben, wie den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und den Nahost-Konflikt. Der DSA, seit November 2022 in Kraft und für alle Plattformen ab Februar 2024 verpflichtend, zielt darauf ab, ein sicheres und verantwortungsvolles Online-Umfeld zu schaffen, wie Bundesregierung informiert.

Plattformen müssen folglich Risiken im Zusammenhang mit illegalen Inhalten effizient analysieren und Strategien zur Risikominderung umsetzen. Diese umfassenden Maßnahmen sollen sicherstellen, dass Nutzer vor gefährlichen oder illegalen Inhalten geschützt werden.

Mit den neuen Entwicklungen bei Meta stehen nicht nur die Zukunft der Plattformen auf dem Spiel, sondern auch die Verantwortung, die Unternehmen für das Online-Verhalten ihrer Nutzer tragen – eine bedeutende Herausforderung im digitalen Zeitalter.

Referenz 1
www.rbb24.de
Referenz 2
eulawanalysis.blogspot.com
Referenz 3
www.bundesregierung.de
Quellen gesamt
Web: 18Social: 16Foren: 40